BN-Akti­on in der „Büg“ bei Forchheim

v.l.: Uli Buchholz von der KG Forchheim des BN, so wie Eduard Zöbelein und Wolfgang Negele von der BN-Ortsgruppe Eggolsheim-Hallerndorf

v.l.: Uli Buch­holz von der KG Forch­heim des BN, so wie Edu­ard Zöbel­ein und Wolf­gang Nege­le von der BN-Orts­grup­pe Eggolsheim-Hallerndorf 

„Stand­ort­be­stim­mung“ – unter die­sem Mot­to stand eine BN-Akti­on anläss­lich des dies­jäh­ri­gen Jah­res der „Bio­di­ver­si­tät“ mit der der Bund-Natur­schutz die Öffent­lich­keit für den Erhalt von Natur­schutz­ge­bie­ten sen­si­bi­li­sie­ren möch­te. Die Akti­on des Bund Natur­schut­zes, Orts­grup­pe Eggols­heim-Hal­lern­dorf und der Kreis­grup­pe Forch­heim soll­te der Öffent­lich­keit ver­deut­li­chen, wie wich­tig der Erhalt von hoch­wer­ti­gen Bio­top­flä­chen ist. Zu die­sem Zweck wur­de ein Weg­wei­ser in der Büg auf­ge­stellt, der die Abstän­de zu den nächst­ge­le­ge­nen, gut aus­ge­bil­de­ten Sand­bio­to­pen der „San­dach­se Fran­ken“ aufzeigt.

Mit der Akti­on wol­le man „wach­rüt­teln“, das ein Ver­schwin­den des Natur­schutz­ge­bie­tes Büg durch unsach­ge­mä­ße Fol­ge­nut­zung eine wei­te­re Desta­bi­li­sie­rung des öko­lo­gi­schen Netz­wer­kes der Sand­le­bens­räu­me dar­stellt. „Geht eine sol­che Insel zugrun­de, wird es für Lebens­we­sen der übri­gen Inseln schwie­ri­ger, sta­bi­le Popu­la­tio­nen auf­zu­bau­en, da die Besied­lungs­we­ge – bei­spiels­wei­se für die Sand­bie­nen – zu groß wer­den. Dies wur­de auf dem Weg­wei­ser auch ein­drucks­voll doku­men­tiert. Die nächst­ge­le­gen­sten gleich­wer­ti­gen Natur­schutz­ge­bie­te sind die „Sand­gra­s­hei­de“ in Pett­stadt (elf Kilo­me­ter) in nörd­li­cher Rich­tung und das Natur­schutz­ge­biet „Exer­zier­platz“ in Erlan­gen (sechs­zehn Kilo­me­ter), eben zu weit für man­chen Populationen.

Sand­flä­chen gehö­ren zu den ursprüng­li­chen Lebens­räu­men der Fluss­tä­ler in Fran­ken. Auf den trocken­hei­ßen, nähr­stoff­ar­men Stand­or­ten ent­wickeln sich Pflan­zen- und Tier­ge­sell­schaf­ten, die die herr­schen­den Bedin­gun­gen durch spe­zi­el­le Anpas­sun­gen ertra­gen kön­nen. „Lei­der ver­schwin­den immer mehr sol­che Sand­flä­chen“, so Uli Buch­holz vom Bund-Natur­schutz Forch­heim. Die bei der Aus­beu­tung von San­den und Kie­sen ent­ste­hen­den Gru­ben wür­den meist einer Fol­ge­nut­zung zuge­führt, wel­che nicht sel­ten im Bereich von Natur­schutz oder Frei­zeit­nut­zung lie­ge, erläu­tert Buch­holz. Durch Anla­ge von Feucht­flä­chen für den Natur­schutz könn­ten wert­vol­le Vogel­rast­plät­ze ent­ste­hen, wie es bei­spiels­wei­se im Natur­schutz­ge­biet Büg der Fall sei.

Ande­rer­seits wür­de eine dem Natur­schutz zuwi­der­lau­fen­de Fol­ge­nut­zung das Schutz­ziel des angren­zen­den Schutz­ge­bie­tes gefähr­den. Als ob die Lage zwi­schen Auto­bahn, Eisen­bahn und Kreis­stra­ße und Kanal nicht sowie­so schon eine Schwie­rig­keit dar­stel­len wür­de, wür­de eine groß­zü­gi­ge Frei­zeit­nut­zung des Nach­bar­ge­bie­tes den Bestand des Natur­schutz­ge­bie­tes Büg in viel­fa­cher Wei­se gefähr­den. Damit dro­he ein wei­te­rer Mosa­ik­stein in der San­dach­se Fran­ken ent­wer­tet zu wer­den, so Buch­holz. Eine Fol­ge sei die wei­te­re Ver­ein­ze­lung der Bestän­de und eine gene­ti­sche Insta­bi­li­tät der Popu­la­tio­nen sowie die loka­le Aus­lö­schung von Arten, wel­che eine Vor­stu­fe für das gene­rel­le Aus­ster­ben von Arten ist. Dar­aus erklä­re sich auch die Hart­näckig­keit, mit wel­cher Grup­pen wie der Bund Natur­schutz, sich für den Erhalt von klein­flä­chi­gen natur­na­hen Lebens­räu­men stark machen und dafür oft viel Kri­tik von Lokal­po­li­ti­kern und aus der Öffent­lich­keit ern­ten, so Buchholz.