Count­down für das Ein­schwim­men der Stahl­bo­gen­brücke über den Main-Donau-Kanal abgebrochen

Auf­grund uner­war­tet umfang­rei­cher noch vor dem Ein­schwim­men der Kanal­brücke durch­zu­füh­ren­der Arbei­ten muss­te die bau­aus­füh­ren­de Arbeits­ge­mein­schaft Max Strei­cher GmbH &Co.KG / STS Stahl­bau Regens­burg den vor­ge­se­he­nen Ter­min am Mitt­woch 15.09.2010 in letz­ter Minu­te absa­gen. Die ver­blei­ben­de Zeit für die­se Arbei­ten reicht nicht mehr aus. Ein neu­er Ter­min steht noch nicht fest.

Meh­re­re Grün­de, ins­be­son­de­re Fol­gen­de, führ­ten zum Abbruch: Die bau­aus­füh­ren­de Arbeits­ge­mein­schaft bean­trag­te bei der Was­ser- und Schiff­fahrts­ver­wal­tung eine Sper­re für die Schiff­fahrt des Main-Donau-Kanals am Mitt­woch, den 15. Sep­tem­ber 2010. Der unge­wöhn­lich reg­ne­ri­sche und win­di­ge August ver­zö­ger­te jedoch die Schweiß­ar­bei­ten und die Arbei­ten zum Auf­brin­gen des Kor­ro­si­ons­schut­zes (Beschich­tung). Um eine qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Schweiß­naht zu erzie­len, darf nicht zu viel Sau­er­stoff von außen in den Strahl des Schweiß­ga­ses gelan­gen. Star­ker Wind und Regen im August unter­bra­chen immer wie­der die Arbei­ten, da die Zel­te um die Schweiß­stel­len kei­nen voll­stän­di­gen Schutz boten. Der Regen und die hohe Luft­feuch­tig­keit erschwer­ten dar­über hin­aus das Auf­brin­gen der aus meh­re­ren Lagen bestehen­den Beschich­tung. Durch die gegen­sei­ti­ge Abhän­gig­keit der Arbei­ten unter­ein­an­der führ­te eine Ver­zö­ge­rung beim Schwei­ßen auch zu einer Ver­zö­ge­rung beim Beschich­ten. Der Ter­min­rah­men wur­de dadurch immer enger.

Gleich­wohl konn­ten die Arbei­ten so weit fort­ge­setzt wer­den, dass die bau­aus­füh­ren­de Arbeit­ge­mein­schaft die Chan­ce zum Ein­schwim­men der Kanal­brücke zum geplan­ten Ter­min sah.

Aller­dings wur­den Ende ver­gan­ge­ner Woche nach dem Aus­bau der Unter­kon­struk­ti­on für die Mon­ta­ge der Brücke zahl­rei­che Fehl­stel­len im vor­her bereits werks­sei­tig auf­ge­brach­ten Kor­ro­si­ons­schutz an den Auf­la­ger­punk­ten an der Unter­sei­te der Stahl­brücke sicht­bar. Fer­ner waren nach dem Abtren­nen der blau­en Hilfs­stüt­zen die Trenn­stel­len blank. Die­se schad­haf­ten Stel­len müs­sen nun eben­falls neu beschich­tet wer­den. Da die­se Stel­len nach dem Ver­schub über dem Kanal lie­gen, sind sie nur noch vom Was­ser aus zugäng­lich. Ein qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ger Kor­ro­si­ons­schutz kann nur noch schwer erzielt wer­den. Die Arbei­ten müs­sen daher mög­lichst noch an Land durch­ge­führt werden.

Bei der erst nach Abschluss der Schweiß­ar­bei­ten mög­lich gewor­de­nen Kon­trol­le der Schweiß­näh­te – vor allem an den senk­rech­ten „Hän­gern“ – wur­den auf­grund der ein­gangs beschrie­be­nen ungün­sti­gen Wit­te­rungs­ein­flüs­se ent­stan­de­ne Schad­stel­len fest­ge­stellt. Die­se müs­sen nun neu geschweißt, sand­ge­strahlt und auch wie­der beschich­tet wer­den. Die­se teil­wei­se vom Hub­wa­gen aus durch­zu­füh­ren­den Arbei­ten sind eben­falls ver­nünf­ti­ger­wei­se nur an Land mög­lich. Denn um die hohen Stel­len am Stahl­bo­gen nach dem Ein­schwim­men errei­chen zu kön­nen, muss erst die Fahr­bahn beto­niert wer­den. So lan­ge kön­nen die­se Arbei­ten jedoch nicht zurück gestellt werden.

Durch die­se zusätz­lich durch­zu­füh­ren­den Arbei­ten waren auch die Arbei­ten zur Vor­be­rei­tung des Ein­schwim­mens selbst, wie Auf­bau und Abnah­me des Trag­ge­rü­stes auf dem Schwimm­pon­ton oder der Ver­schub­bahn, trotz des erhöh­ten Per­so­nal­ein­sat­zes stark ver­zö­gert und das zeit­ge­rech­te Umset­zen der 600 Ton­nen schwe­ren Brücke auf die Ver­schub­bahn unmög­lich worden.

Die bau­aus­füh­ren­de Arbeits­ge­mein­schaft muss­te den Ter­min absa­gen. Sie wird nun die noch an Land durch­zu­füh­ren­den Arbei­ten zügig zum Abschluss brin­gen und bei der Was­ser- und Schiff­fahrts­ver­wal­tung einen neu­en Ter­min für das Ein­schwim­men der Stahl­bo­gen­brücke über den Main-Donau-Kanal bean­tra­gen. Wir wer­den Sie von dem neu­en Ter­min unterrichten.