Annafest-Bilanz 2010 der Polizeiinspektion Forchheim

Auch wenn einige Schlechtwettertage dazu beigetragen haben, den Durst zu zügeln und das eine oder andere erhitzte Gemüt abzukühlen, verzeichnet die Polizeiinspektion Forchheim mit 236 Einsätzen eine ähnlich hohe Einsatzbelastung wie im Vorjahr. Unterstützt wurden die Forchheimer Beamten wieder von jungen Kolleginnen und Kollegen der Bayerischen Bereitschaftspolizei sowie von Einsatzbeamten und Diensthundeführern aus Bamberg. Auch die Angehörigen der Forchheimer Sicherheitswacht beteiligten sich an den Streifen rund um das Festgelände.

Ein Schwerpunkt der polizeilichen Tätigkeit waren auch heuer Straftaten, die unter Alkoholeinfluss begangen wurden. Trotz aller Bemühungen um die Sicherheit der friedlichen Festbesucher kam es wieder zu 22 Körperverletzungen (Vorjahr: 28), davon 16 am und um das Kellerwaldgelände und sechs im Stadtgebiet. Weitere 18 Streitigkeiten konnten geschlichtet werden, bevor es zu Straftaten gekommen war.

Besonders brutal gingen zwei einschlägig vorbestrafte Forchheimer vor. Die Schläger im Alter von 18 und 23 Jahren hatten am Donnerstagabend einen 22-jährigen Festgast auf dem Heimweg vom Kellerwald abgepasst und mit Fäusten geschlagen. Als ihr Opfer wehrlos am Boden lag, versetzte ihm der 18-Jährige noch einen wuchtigen Fußtritt an den Kopf. Er und sein Kumpan wurden kurz darauf in einer Kneipe festgenommen. Beide mussten den Rest des Annafestes hinter Gittern verbringen.

Schwerpunkt der Körperverletzungen außerhalb des Festgeländes war eine Gaststätte in der Bamberger Straße. Dort kam es wiederholt zu tätlichen Auseinandersetzungen sowohl unter Betrunkenen als auch zwischen renitenten Gästen und dem Wirt. Um Schlimmeres zu verhindern, mussten dort jeden Abend mehrere Streifenwagen bis in die frühen Morgenstunden vorsorglich Stellung beziehen.

Zu Tätlichkeiten kam es, als am Freitag der Forchheimer Bahnhof nach einem tödlichen Unfall gesperrt werden musste. Dort liefen kurz vor Mitternacht immer mehr Festbesucher auf, die mit dem Zug heimfahren wollten. Einigen Alkoholisierten fehlte jede Einsicht für die erforderliche Absperrung, sie stänkerten die eingesetzten Beamten an und grölten lauthals Stimmungslieder.

Wesentlich vernünftiger zeigten sich die heimkehrenden Verkehrsteilnehmer: Nur vier Autofahrer „verloren“ ihren Führerschein.

Insgesamt hatte es die Polizei mit 64 auffällig alkoholisierten Personen zu tun, 23 davon waren Jugendliche. Alkoholwerte um die zwei Promille waren keine Seltenheit. In einigen Fällen reichte die Puste nicht mal mehr für den Test am Alkomaten.

Angesichts dieser Bilanz und des immer größer werdenden Aufwandes für die Sicherheit der Festbesucher haben die über zehn Tage eingesetzten Polizeikräfte für das Jahr 2011 wohl den gleichen Wunsch wie die Gastwirte, Schausteller, das Festpersonal, die Mitarbeiter von Sicherheitsbehörden, Rettungs- und Hilfsdiensten sowie natürlich die Forchheimer Bürgerinnen und Bürger: Dass unser gutes altes Annafest bei all dem XXL-Rummel auch nach 170 Jahren seinen Charme und seine Fröhlichkeit als traditionelles Familienvolksfest nicht verliert.