Neues Geistliches Lied (NGL) hat unangefochten Platz im Erzbistum Bamberg

NGL-Referent Tobias Lübbers zieht nach einem halben Jahr eine positive Bilanz und spricht über Chancen und Pläne

(bbk) Tobias Lübbers sieht sich als musikalischer Anstifter, als Netzwerker und Kirchenvisionär. Am 1. August vollendet er die ersten sechs Monate als Diözesanreferent für das Neue Geistliche Lied. Inzwischen ist Lübbers mit der Werkstatt NGL von Nürnberg nach Bamberg umgezogen und hat seinen Platz im Amt für Kirchenmusik am Kaulberg gefunden.

„Das NGL hat im Erzbistum Bamberg einen unangefochtenen Platz“, stellt der neue NGL-Diözesanreferent fest. Von einem Randdasein könne überhaupt nicht die Rede sein. Die Zusammenarbeit mit der „klassischen Kirchenmusik“ sei hervorragend, auch wenn es natürlich unterschiedliche Geschmäcker gebe.

„Ich habe mich auf diese Stelle beworben, weil das mein Berufstraum seit Jugendtagen ist, und dafür den Sprung gewagt aus Norddeutschland, dem preußischen Osnabrück, ins wunderschöne, fränkische Bamberg.“ Im Unterschied zur klassischen Kirchenmusik könne das Neue Geistliche Lied bislang noch nicht studiert werden. Es wäre aber durchaus begrüßenswert, wenn dies in Zukunft möglich wäre. Dies würde auch verdeutlichen, dass das NGL sich dann endgültig in der Kirche etabliert habe.

Für die Stelle als NGL-Referent bringt der 37-Jährige beste Voraussetzungen mit. Der studierte Instrumentalpädagoge und Theologe arbeitete im Bistum Osnabrück als Pastoralreferent. Mit „aschira“ hatte Lübbers seine eigene Band. Zudem half er bei der Gründung von weiteren NGL-Gruppen mit. Diese Unterstützung der Bands vor Ort, das „Band-Coaching“, will Lübbers nun ausbauen.

Er bietet den Bands an, dass ein Referent der Werkstatt NGL für einen Tag in die Pfarrei kommt und ganz konkret mit den Musikern arbeitet. Auf diese Weise gebe es weder eine Über- noch eine Unterforderung. Zudem könne mit den Gegebenheiten, die vorhanden seien, gearbeitet werden. „Das `Band-Coaching` ist eine Möglichkeit, um einmal im Jahr einen Input zu bekommen“, z. B. um neue Lieder oder Arrangementtechniken zu lernen oder Ideen für die Liturgiegestaltung zu erhalten.

Das „Band-Coaching“ sei für die Pfarrer der Gemeinden eine gute Gelegenheit, „Danke“ zu sagen für die Arbeit, die die Bands das Jahr über leisteten. Das „Band-Coaching“ sei ein Pfeiler seiner Arbeit, einen anderen Pfeiler sieht Lübbers in der Vernetzung der musikalischen NGL-Gruppen, die im Erzbistum Bamberg bestehen.

Deswegen seien ab 2011 im ganzen Erzbistum Bamberg NGL-Dekanats-Workshops geplant. Hier stehe vor allem die Gemeinschaftsidee im Vordergrund. „Das NGL kann Menschen bewegen und die Kirche umgestalten“, sagt Lübbers. Dies sollten die Musiker bei dieser Gelegenheit spüren.

Bei den NGL-Bands und Chören handele es sich längst nicht nur um Jugendliche. Da gibt es auch ganz viele im Alter zwischen 30 und 50 Jahren. Dies sei ein wenig der Spagat, den das NGL vollziehen müsse. Einerseits den Christen, die in der Lebensmitte stehen, ein Stück Heimat zu geben. Andererseits erwarten gerade die Jugendlichen von heute ein Stück „frischen Wind vom Neuen Geistlichen Lied“.

Keineswegs aber fülle das NGL, so Lübbers, automatisch die Kirchen mit Jugendlichen. Nur weil diese Musikrichtung gespielt werde, würden sich deshalb noch nicht die leeren Kirchenbänke mit Jugendlichen füllen. Allerdings würden mit dem NGL leichter die jungen Menschen erreicht, die sich mit dem Glauben identifizieren. Vor allem bei Veranstaltungen auf Diözesanebene, wie den Kinderband- oder Jugendband-Wochenenden auf Burg Feuerstein, spüre er dies, sagte Lübbers.