Leser­brief: SPD Hau­sen for­dert Zugang zum Staats­wald in Wimmelbach

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Der Status Quo in Wimmelbach

Der Sta­tus Quo in Wimmelbach

Seit rund 12 Wochen gärt der Unmut in der Wim­mel­ba­cher Bevöl­ke­rung über die mut­wil­li­ge Zer­stö­rung des Zugan­ges in den Staats­wald über die Holz­äcker­stra­sse. Die­se Maß­nah­me wur­de durch den 1. Bür­ger­mei­ster Hau­sens, Franz Ren­ker und den Oes­dor­fer Revier­för­ster Daum ange­ord­net. Nach­dem der stellv. Bür­ger­mei­ster Gerd Zim­mer (SPD) in meh­re­ren Gemein­de­rats­sit­zun­gen den 1. Bür­ger­mei­ster und auch den Revier­för­ster Herrn Daum auf­for­der­te, die Maß­nah­me rück­gän­gig zu machen, muss­ten erst die Anwoh­ner demon­strie­ren damit zumin­dest ein »behelfs­mä­ßi­ger Not­über­gang« wie­der her­ge­stellt wurde.

Dies ist wahr­schein­lich auch nur des­halb gesche­hen, weil Gerd Zim­mer bei der Demon­stra­ti­on die Haf­tungs­fra­ge (bei einem Unfall) und auch die nicht vor­han­de­ne Siche­rung des auf­ge­ris­se­nen Weges hef­tig bemän­gelt hat­te. Eine not­dürf­ti­ge unpro­fes­sio­nel­le Siche­rung des zer­stör­ten Über­gangs ist erst seit die­ser Demon­stra­ti­on erfolgt. Anschei­nend hat den Ver­ur­sa­chern der öffent­li­che Druck doch zu Den­ken gege­ben. Die Haf­tungs­fra­ge stellt sich immer noch.

Für die SPD Hau­sen und die Frak­ti­on der SPD Gemein­de­rä­te stellt sich nun fol­gend Frage:

Konn­te der 1. Bür­ger­mei­ster von Hau­sen in Abstim­mung mit dem Oes­dor­fer Revier­för­ster Erich Daum die Unter­bre­chung des öffent­li­chen Feld- und Wald­we­ges veranlassen?

Die SPD ist der Mei­nung, dass auf Grund der Grö­ße der Gemein­de Hau­sens und ins­be­son­de­re des klei­ne­ren Orts­teils Wim­mel­bach, die Unter­bre­chung eines Weges, der seit Jahr­zehn­ten den Anwoh­nern und auch über­ört­li­chen Natur­su­chen­den als Zugang in den Staats­wald dient, nicht ein­fach »per order de muf­ti« ange­ord­net wer­den konn­te. Die­ser Vor­gang ist nach Ansicht der SPD Hau­sen im Sin­ne der Gemein­de­ord­nung (GO) Art. 37/1 von grund­sätz­li­cher Bedeu­tung und hät­te im Gemein­de­rat behan­delt wer­den müssen.

Die vom Revier­för­ster und Bür­ger­mei­ster vor­ge­brach­ten »Maß­nah­men im Rah­men des Hoch­was­ser­schut­zes« sind nach Mei­nung der SPD Hau­sen lächer­lich und nur eine Schutz­be­haup­tung, denn knapp zwei Wochen nach dem mut­wil­li­gen Wege­auf­riss gab es wie­der Stark­re­gen in Wim­mel­bach. Trotz »Bür­ger­mei­ster- und Revier­för­ster-Hoch­was­ser­schutz« hat­ten wie­der etli­che Kel­ler ein »Was­ser­pro­blem«.

Wir fra­gen wei­ter im Zusam­men­hang der von Ren­ker und Daum vor­ge­brach­ten »Maß­nah­men im Rah­men des Hochwasserschutzes«:

Im Rah­men wel­chen Hoch­was­ser­schut­zes? Im Rah­men wel­cher Betrachtungsweise?

Wo sind die­se Pla­nun­gen nie­der­ge­legt und öffent­lich ein­seh­bar? Wur­den Fach­leu­te (Ing.-Büros mit der Aus­ar­bei­tung eines ent­spre­chen­den Gut­ach­tens beauf­tragt? Wur­de das Was­ser­wirt­schafts­amt in die Pla­nun­gen mit ein­be­zo­gen? Ist ein förm­li­ches Ver­fah­ren ein­ge­lei­tet wor­den? Sind die zustän­di­gen Gre­mi­en betei­ligt wor­den? Sind bestehen­de Gut­ach­ten wie die »hydro­dy­na­mi­sche Kanal­netz­be­rech­nung« in Wim­mel­bach, durch das Ing.-Büro Mil­ler von 2007, mit in die Pla­nun­gen ein­be­zo­gen worden?

Ist geprüft wor­den, was not­wen­dig und oder mög­lich ist?

Oder ist das Gan­ze nur die »per­sön­li­che Hoch­was­ser­maß­nah­me« eines etwas über­for­der­ten Revier­för­sters und 1. Bürgermeisters?

Oder, und jetzt kom­men wir auf den Kern, ist die »mut­wil­li­ge Zer­stö­rung« des Weges nur doch eine »Straf­ak­ti­on« gegen Anwoh­ner, die Grün­gut in den Wald gefah­ren haben? Wobei bil­li­gend in Kauf genom­men wur­de, dass auch allen ande­ren Anwoh­nern, den Roll­stuhl­fah­rern, den Geh­be­hin­der­ten und vor allem auch den Müt­ter mit Kin­der­wa­gen, 12 Wochen eine woh­nungs­na­he Mög­lich­keit in den Staats­wald zu gehen, mut­wil­lig genom­men wurde.

Die Aus­sa­ge des Revier­för­sters, die Pro­ble­ma­tik »schon mehr­fach im Gemein­de­rat und im Kon­takt mit Anwoh­nern« ange­spro­chen zu haben, kann die SPD Hau­sen und ihre Gemein­de­rats­mit­glie­der nicht bestätigen.

Die Gemein­de­rä­te der Gemein­de Hau­sen soll­ten in die­sem Zusam­men­hang auch die »Regress­fra­ge« dis­ku­tie­ren, denn es ist nicht ein­zu­se­hen, dass ein mit Steu­er­mit­teln her­ge­stell­ter Weg mal eben mit Steu­er­mit­teln (För­ster) zer­stört wird und dann mit (Steu­er­mit­teln) 1. Bürgermeister/​Gemeinde not­dürf­tig geflickt wird, um evtl. spä­ter noch teu­rer mit einer end­gül­ti­gen und sach­ge­rech­ten Lösung (Steu­er­mit­tel) wie­der ver­nünf­tig her­ge­stellt wer­den muss.

Denn jetzt ist der Über­gang ein ein­zi­ges Schlamm­loch und eine wack­li­ge Angelegenheit.

Die SPD Hau­sen bezwei­felt, ob die jet­zi­ge behelfs­mä­ßi­ge Lösung geeig­net ist, einen schwe­ren Elek­tro­roll­stuhl über­haupt unge­fähr­det pas­sie­ren zu lassen.

Gerd Zim­mer

Vor­sit­zen­der SPD Hausen

Holz­äcker­str. 32

91353 Hau­sen