Hei­ßer Anna­fest-Auf­takt für die Polizei

Bereits am ersten Tag des Forch­hei­mer Anna­fe­stes hat­te die Poli­zei auf dem Kel­ler­wald bei trocke­nem und war­men Wet­ter und geschätz­ten 15 000 Besu­chern alle Hän­de voll zu tun.

In der Wil­helm-Hauff-Stra­ße stand über einem län­ge­ren Zeit­raum ein Fahr­zeug im Hal­te­ver­bot und noch dazu im Bereich einer Kur­ve, wes­halb die Omni­bus­fah­rer nur müh­sam vor­bei­fah­ren konn­ten. Da der Fahr­zeug­füh­rer nicht erreicht wer­den konn­te, muss­te der VW abge­schleppt wer­den. Für den Fah­rer kommt hier der Besuch des Anna­fe­stes teu­er zu ste­hen. Denn er muss mit über 250 Euro Gebühr und Abschlepp­ko­sten rechnen.

Kurz nach 20 Uhr wur­de in der Unte­ren Kel­ler­stra­ße eine 15-jäh­ri­ge Jugend­li­che kon­trol­liert, da sie mit Bier ‚vor­glüh­te‘. Um zu ver­ber­gen, dass sie erst 15 Jah­re alt ist, mach­te sie eine fal­sche Alters­an­ga­be, kor­ri­gier­te sich aber letzt­end­lich. Die Min­der­jäh­ri­ge wur­de zur Dienst­stel­le ver­bracht und ihren Eltern übergeben.

Gegen 22.00 Uhr kam es auf dem Neder-Kel­ler zu einer gefähr­li­chen Kör­per­ver­let­zung zwi­schen vier Per­so­nen aus Hal­lern­dorf und drei aus Pinzberg/​Effeltrich. Im Ver­lauf der Aus­ein­an­der­set­zung wur­de einem 18-jäh­ri­gen aus Effel­trich ein Maß­krug über den Kopf gezo­gen. Er erlitt eine Kopf­platz­wun­de, die eine kurz­zei­ti­ge ambu­lan­te Behand­lung im Kran­ken­haus Forch­heim erfor­der­lich mach­te. Ein 17-jäh­ri­ger Pinz­ber­ger wur­de mit Füßen getre­ten und sein 19-jäh­ri­ger Bru­der wur­de eben­falls im Gesicht leicht verletzt.

Zeit­gleich wur­de in der Fuß­gän­ger­pas­sa­ge am Neder-Kel­ler bei dich­tem Gedrän­ge einem 17-jäh­ri­gen Jugend­li­chen der Geld­beu­tel aus der Hosen­ta­sche gezo­gen. Als er sich umdreh­te, konn­te er kei­nen Ver­däch­ti­gen erkennen.

Um 22.15 Uhr schlug nach einem Streit mit sei­ner Freun­din ein 18-jäh­ri­ger aus Kem­mern die Schei­be vom Wohn­wa­gen eines Schau­stel­lers in der Ring­stra­ße ein. Der Täter wur­de bis zum Ein­tref­fen der Poli­zei fest­ge­hal­ten und im Anschluß zur Dienst­stel­le ver­bracht. Ein Alko-Test ergab einen Wert von 1,02 Pro­mil­le. Nach­dem er sich beru­higt hat­te, durf­te er mit sei­nen Kum­pels die Heim­rei­se antreten.

Etwa zur glei­chen Zeit ran­da­lier­te ein 21-jäh­ri­ger Hirschai­der im ASB-Zelt. Kurz zuvor wur­de er im voll­trun­ke­nen Zustand von Pas­san­ten auf dem Fest­ge­län­de auf­ge­fun­den und zur Ret­tungs­wa­che ver­bracht. Hier ver­wei­ger­te er die Behand­lung und wur­de reni­tent. Die her­bei­ge­ru­fe­nen Poli­zi­sten konn­ten den Ran­da­lie­rer nur mit unmit­tel­ba­ren Zwang bän­di­gen und zur Dienst­stel­le ver­brin­gen. Dort durf­te er in einer Zel­le sei­nen Rausch aus­schla­fen. Den Auf­ent­halt muss er aller­dings bezah­len. Am näch­sten Tag hol­ten ihn sei­ne Eltern ab.

Kurz nach Mit­ter­nacht ent­wen­de­te ein 23-jäh­ri­ger eine Nis­sen­leuch­te der Poli­zei von einer Unfall­stel­le an der Ade­nau­er­al­lee. Nach kur­zer Ver­fol­gung zu Fuß konn­te der Täter gestellt wer­den. Er hat­te einen Alko­hol­ge­halt von 1,34 Promille.

Zur glei­chen Zeit belei­dig­te ein 48-jäh­ri­ger Forch­hei­mer auf dem Neder-Kel­ler das Rei­ni­gungs­per­so­nal. Der Auf­for­de­rung, den Kel­ler zu ver­las­sen, kam der Unein­sich­ti­ge nicht nach. Auch der Auf­for­de­rung durch Secu­ri­ty und Poli­zei, das Gelän­de zu ver­las­sen, ließ ihn unbe­ein­druckt. Nach­dem er auch noch sei­ne Per­so­na­li­en nicht ord­nungs­ge­mäß angab, wur­de er in Gewahr­sam genom­men und vom Fest­ge­län­de ver­bracht. Auch er stand unter Alko­hol­ein­fluss. Zusätz­lich wur­de ihm ein Haus­ver­bot für den Neder-Kel­ler wäh­rend der Fest­ta­ge erteilt.

Kurz nach 01.00 Uhr wur­de ein 23-jäh­ri­ger Pkw-Fah­rer beob­ach­tet, wie er an einer Absper­rung mit über­höh­ter Geschwin­dig­keit vor­bei­fuhr. Nach kur­zer Ver­fol­gung konn­te er in der Bam­ber­ger Stra­ße gestellt wer­den. Der Alko­test zeig­te beim Fah­rer 1,76 Pro­mil­le an. Dar­auf­hin wur­de der Füh­rer­schein sicher­ge­stellt und eine Blut­ent­nah­me durchgeführt.

Um 02.45 Uhr wur­de in der Bam­ber­ger Stra­ße ein 17-jäh­ri­ger Rad­fah­rer aus dem Ver­kehr gezo­gen. Der Biker war ohne Licht unter­wegs und reagier­te nicht auf die Anhal­te­si­gna­le der Poli­zei. Der Beam­te muss­te einen kur­zen Sprint hin­le­gen und ihn vom Fahr­rad holen. Sein Atem­al­ko­hol­wert betrug 2,1 Pro­mil­le. Eine Blut­ent­nah­me war für ihn unumgänglich.

Neben­bei wur­den noch etwa 30 Ver­stö­ße nach der Anna­fest-Ver­ord­nung (Mit­nah­me von alko­ho­li­schen Geträn­ken zum Fest­be­reich) verfolgt.

Nach Mit­ter­nacht füll­ten sich die Knei­pen in der Innen­stadt zuse­hends. Trotz des hohen Andrangs blieb es ziem­lich ruhig und fried­lich. Auf­kom­men­de Strei­tig­kei­ten und Schub­s­e­rei­en konn­ten im Keim erstickt wer­den. Ein­ge­setz­te Poli­zei­kräf­te wur­den jedoch ver­bal und mit dem Stin­ke­fin­ger beleidigt.

Gegen 03.45 Uhr kam schließ­lich auch die Innen­stadt­be­reich zur Ruhe.