Anwoh­ner for­dern wie­der einen frei­en Zugang zum Staats­wald in Wimmelbach

Am gest­ri­gen Sams­tag, 24. Juli ver­sam­mel­ten sich knapp 30 Anwoh­ner des Holz­äcker­ge­bie­tes in Wim­mel­bach zu einer gemein­sa­men von Anwoh­nern und 2. Bür­ger­mei­ster Gerd Zim­mer initi­ier­ten Kund­ge­bung. Ziel war es nach über 12 Wochen öffent­lich auf einen unhalt­ba­ren Zustand auf­merk­sam zu machen, nach­dem meh­re­re Vor­stö­ße Zim­mers beim Hau­se­ner Bür­ger­mei­ster und in zwei Gemein­de­rats­sit­zun­gen nichts bewirkt hatten.

Vor gut 12 Wochen beschlos­sen Hau­sens 1. Bür­ger­mei­ster Ren­ker und der Oes­dor­fer Revier­för­ster Daum aus angeb­li­chen Hoch­was­ser­schutz­grün­den die seit Jahr­zehn­ten viel benutz­te bestehen­de Ver­bin­dung von der Holz­äcker­stra­sse in den Staats­wald zu unter­bre­chen, die im übri­gen in jeder ein­schlä­gi­gen Wan­der­kar­te als Wan­der­weg und Zugang in den Staats­wald gekenn­zeich­net ist und auch ger­ne von Rad­lern genutzt wird.

Die wei­te­ren Bür­ger­mei­ster, die Gemein­de­rä­te und auch die Bevöl­ke­rung wur­de nicht infor­miert, so dass der Ein­druck einer »Nacht- und Nebel­ak­ti­on« im Holz­äcker­ge­biet ent­stand. Die­ses intrans­pa­ren­te Ver­hal­ten und die Unein­sich­tig­keit der Ver­an­las­ser führ­te zu den heu­ti­gen Pro­te­sten der Betroffenen.

Es wur­de ein ca. 60 cm tie­fer Gra­ben ange­legt, die Ver­roh­rung ent­fernt und der Aus­hub nebst Ver­roh­rung hin­ter dem neu geschaf­fe­nen Gra­ben im Staats­wald wie­der als klei­ner Erd­wall aufgehäuft.

Damit war die Ver­bin­dung in den Staats­wald für alle behin­der­ten Mit­bür­ger, für alle Müt­ter, die mit dem Kin­der­wa­gen in den Wald wol­len und auch für alle älte­ren und geh­be­hin­der­ten Natur­su­chen­den unter­bro­chen. Die näch­sten ähn­lich gut aus­ge­bau­ten Zugän­ge sind aber jeweils ca. 1,5 km ent­fernt. Alle ande­ren Zugän­ge sind ent­we­der Pri­vat oder nur bes­se­re Trampelpfade.

Die Unter­bre­chung ist nicht abge­si­chert und nicht gekenn­zeich­net. Es ist, als ob eine viel­be­fah­re­nen Stra­ße unge­si­chert unter­bro­chen wird.

Zim­mer mach­te die Gemein­de schon am 06. Mai auf die unhalt­ba­ren Zustän­de auf­merk­sam. Des wei­te­ren for­der­te er in der Gemein­de­rats­sit­zung vom 07. Juni Bür­ger­mei­ster Ren­ker auf, dafür zu sor­gen, dass die geschaf­fe­ne Gefah­ren­stel­le wie­der rück­gän­gig gemacht wird und ein bar­rie­re­frei­er Zugang in den Staats­wald wie in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten auch, wie­der mög­lich wird.

Vier Wochen spä­ter war dann Revier­för­ster Daum am 05. Juli als Gast in der Gemein­de­rats­sit­zung und ver­such­te die Maß­nah­me als Hoch­was­ser­schutz zu erklä­ren. Als wei­te­res Argu­ment brach­te er die wil­den Grün­gut­ab­la­ge­run­gen im Staats­wald durch Anwoh­ner vor.

Zim­mer kri­ti­sier­te dies dar­auf­hin als »Straf­ak­ti­on« des 1. Bür­ger­mei­sters in Zusam­men­ar­beit mit dem Revier­för­ster und for­der­te und bat um einen Rück­bau der Maß­nah­me. Lei­der konn­ten sich Ren­ker und Daum nicht zu einer posi­ti­ven Aus­sa­ge in die­ser Sit­zung entschließen.

Die­se Igno­ranz ver­an­lass­te die Anwoh­ner knapp drei Wochen spä­ter am heu­ti­gen Sams­tag zu der Kund­ge­bung um auf die Gefah­ren­stel­le und auch auf die Bar­rie­re-Ein­schrän­kun­gen beson­ders gegen­über den gehan­di­kap­ten Mit­bür­gern hin­zu­wei­sen. Mitt­ler­wei­le sind auch meh­re­re Vor­fäl­le bekannt, bei denen beson­ders Rad­fah­rer nur im letz­ten Augen­blick einen schwe­ren Unfall durch die unbe­leuch­te­te und nicht beschil­der­te Gefah­ren­stel­le ver­mei­den konnten.

Bei der Kund­ge­bung war Revier­för­ster Daum anwesend.

Nach­dem 2. Bür­ger­mei­ster Zim­mer eine Erklä­rung ver­le­sen hat­te, ergab sich eine teil­wei­se hit­zi­ge Dis­kus­si­on mit dem Revier­för­ster, des­sen Argu­men­te bei den Anwoh­nern aber nicht anka­men. Der als Schutz­maß­nah­me dekla­rier­te Wege­auf­riss erwies sich übri­gens schon in der Nacht vom 11. auf den 12. Mai als unwirk­sam, da bei dem dama­li­gen Stark­re­gen­er­eig­nis etli­che unmit­tel­bar Anwoh­nen­de mit erneu­tem Was­ser aus dem Staats­wald im Kel­ler zu kämp­fen hatten.

Zim­mer wird auf Wunsch der Anwoh­ner noch­mals bei Gemein­de und Bür­ger­mei­ster vor­stel­lig wer­den, damit end­lich wie­der ein bar­rie­re­frei­er Zugang zum Staats­wald mög­lich wird.

Erklä­rung der Anwoh­ner: Für einen frei­en Zugang in den Staats­wald über die Holzäckerstrasse

Vor gut 12 Wochen wur­de vom Oes­dor­fer Revier­för­ster Daum in Abspa­che mit dem 1. Bür­ger­mei­ster von Hau­sen Herrn Ren­ker der seit 200 Jah­ren (Aus­sa­ge Daum am 05. Juli) bestehen­de Zugang zum Staats­wald über die Holz­äcker­stra­ße durch einen Gra­ben und dahin­ter auf­ge­schüt­te­ten Wall unzu­gäng­lich gemacht.

Der Zugang zum Staats­wald ist nur noch Men­schen mög­lich, die »gut zu Fuß« sind.

Damit haben unse­re behin­der­ten Mit­bür­ger, die Müt­ter mit Kin­der­wa­gen und auch alle geh­be­hin­der­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­ger kei­ne direk­te Zugangs­mög­lich­keit in den Staatswald.

Sie müs­sen min­de­stens jeweils ca. 1,5 km zurück­le­gen, um zu einem ähn­lich gut aus­ge­bau­ten Zugang zum Staats­wald zu kommen.

Zudem sind Gra­ben und Wall auch gefähr­lich. Es hat schon meh­re­re »Beinah«-Unfälle und klei­ne­re Ver­let­zun­gen gege­ben. Etli­che der hier Ver­sam­mel­ten haben mir von ihren Erfah­run­gen mit die­sem Wall, beson­ders bei Ein­bruch der Dun­kel­heit, auf dem Fahr­rad aus Rich­tung Wald kom­mend berich­tet. Es ist ein gro­ßes Glück, dass bis­her kein schwe­rer Unfall pas­siert ist.

Wer über­nimmt über­haupt die Ver­ant­wor­tung, wenn sich wirk­lich jemand schwer stürzt. Denn die­ser Aus­hub und Wall ist in kei­ner Wei­se beleuch­tet oder gesichert.

Jeg­li­cher Warn­hin­weis fehlt.

Die­ser Weg wur­de schon immer inten­siv von den Wim­mel­ba­chern aber auch von Frem­den genutzt. Es ist fast so, als ob jemand die Forch­hei­mer Ade­nau­er­al­lee mit einem Gra­ben unter­bricht, ohne irgend­ei­nen Hin­weis oder Absicherung.

Übri­gens wird die­ser Zugang zum Staats­wald in den ein­schlä­gi­gen Wan­der­kar­ten ein­deu­tig als Wan­der­weg gekennzeichnet.

Ich habe schon am 06. Mai die Ver­wal­tung der Gemein­de Hau­sen auf die­sen Miss­stand auf­merk­sam gemacht.

Wei­ter habe ich als Gemein­de­rat und 2. Bür­ger­mei­ster der Gemein­de Hau­sen in der Gemein­de­rats­sit­zung vom 07. Juni den Bür­ger­mei­ster öffent­lich auf den unhalt­ba­ren Zustand hin­ge­wie­sen und dar­um gebe­ten den alten Zustand wie­der herzustellen.

Lei­der hat sich danach nichts getan.

Einen Monat spä­ter war dann Herr Daum als zustän­di­ger Revier­för­ster und als einer der Ver­ur­sa­cher als Gast in der Gemein­de­rats-Sit­zung vom 05. Juli. Ich habe die Gele­gen­heit genutzt, um im direk­ten Dis­put mit Herrn Daum die vor­herr­schen­de Situa­ti­on zu diskutieren.

Herr Daum hat die Maß­nah­me zuerst damit begrün­det, dass die­ser Gra­ben als »akti­ver« Hoch­was­ser­schutz bei star­ken Regen­er­eig­nis­sen für das Holz­äcker­ge­biet zu sehen ist. Als ich dar­auf ant­wor­te­te, dass dazu kein Wall und Gra­ben not­wen­dig ist, son­dern der ange­leg­te Gra­ben mit einem star­ken durch­läs­si­gen Git­ter ver­se­hen wer­den kann, damit die Anwoh­ner und ande­re Natur­su­chen­de hier wie­der den Staats­wald betre­ten kön­nen, prä­sen­tier­te Herr Daum noch eine wei­te­re Begründung.

Er wol­le mit die­sem Gra­ben auch errei­chen, dass die Anwoh­ner kein Grün­gut mehr im Staats­wald entsorgen.

Es kann aber nicht sein, dass der in der Baye­ri­schen Ver­fas­sung (Art. 141/3) und im baye­ri­schen Wald­ge­setz (Art. 13/1) zuge­si­cher­te »freie Zugang« zu den baye­ri­schen Natur­schön­hei­ten und Wäl­dern durch eine »Straf­ak­ti­on« eines Revier­för­sters zunich­te gemacht wird. Beson­ders auch im Hin­blick auf unse­re behin­der­ten Mit­bür­ger, die durch Han­di­kap in ihrer bis­he­ri­gen Bar­rie­re­frei­heit zu 100% ein­ge­schränkt werden.

Zudem führ­te Herr Daum in der GR-Sit­zung vom 05. Juli selbst an, dass die­ser Weg schon seit ca. 200 Jah­ren besteht. Wo bleibt da das Gewohn­heits­recht der Anwohner.

Auch Herr Daum wur­de von mir am 05. Juli öffent­lich auf­ge­for­dert den Zugang zum Staats­wald wie­der zu ermöglichen.

Bis heu­te hat sich lei­der nichts getan.

Des­halb sind wir, die Anwoh­ner und Betrof­fe­nen heu­te hier zusam­men gekom­men, um auf die­sen unhalt­ba­ren Zustand öffent­lich hin­zu­wei­sen, damit unser Revier­för­ster und auch unser 1. Bür­ger­mei­ster end­lich ein­sich­tig wer­den und die­sen gefähr­li­chen Ein­griff wie­der rück­gän­gig machen.

Die Anwoh­ner des Holz­äcker­ge­bie­tes for­dern den frei­en Zugang zum Staats­wald über die Holz­äcker­stra­ße. Im Hin­blick auf einen Hoch­was­ser- und Stark­re­gen­schutz wün­schen sich die Anwoh­ner die Abdeckung des Gra­bens mit einem star­ken gro­ben Git­ter, damit das Was­ser aus dem Staats­wald nicht unge­bremst in die Holz­äcker­stra­ße »hin­ein­rauscht«.

Ausser­dem soll­te zwi­schen der Gemein­de Hau­sen und dem Forst­amt end­lich geklärt wer­den, wer für die Pfle­ge des Gra­bens am Wald­rand zustän­dig ist.

Wir hof­fen auf die Ein­sicht Herrn Daums und Herrn Ren­kers und auf die bal­di­ge Umset­zung der vor­ge­tra­ge­nen Wünsche.

Für die Anwoh­ner des Holzäckergebietes

Gerd Zim­mer

2. Bür­ger­mei­ster von Hausen