Vizepräsidentin der Regierung besichtigt Bamberger Naturschutzprojekte

Petra Platzgummer-Martin (2.v.l.)

Petra Platzgummer-Martin (2.v.l.)

Einen ganzen, langen, heißen Tag nahm sich die Vizepräsidentin der Regierung von Oberfranken Petra Platzgummer-Martin Zeit, um Projekte der SandAchse Franken im Bamberger und Hallstadter Stadtgebiet anzuschauen. Begleitet wurde sie von ihren Abteilungsleitern Dr. Rebhan und Dr. Löbl.

Am Vormittag stand eine Besichtigung der naturnahen Außenanlagen der Firma Bosch, des Naturschutzgebietes Börstig, des Flugplatzes Breitenau und von Biotopen innerhalb der Liegenschaften der US-Armee an. Die fachliche Führung übernahm die Bamberger Biologin Dr. Beate Bugla.

Am Nachmittag erfolgte der Besuch der Telekomfreiflächen in der Gutenbergstraße und des Naturschutzgebietes Muna. Einhellig gelobt wurde die gute Zusammenarbeit des städtischen Naturschutzes mit Unternehmen wie Bosch, Telekom oder Trench Germany (Münchner Ring) hinsichtlich einer möglichst naturnahen Gestaltung firmeneigener Flächen. Auch die innovativen Pflegekonzepte fanden Anerkennung, so etwa der Einsatz von Schafen, Ziegen und Mufflons zur kostengünstigen und umweltfreundlichen Pflege der Bamberger Sandmagerrasen. An ihnen seien der Bundesforst, der Landschaftspflegeverband Bamberg und der Schäfer Thomas Stahl maßgeblich beteiligt.

Der städtische Biologe Dr. Jürgen Gerdes erläuterte die Idee der Vernetzung größerer Sandbiotope, wie den Flugplatz und die Naturschutzgebiete Börstig und Muna, durch sogenannte „ökologische Korridore“. Diese Vernetzung sei in Bamberg Ost gelungen infolge der seit 1999 durchgeführten Mahdreduktion an den Straßenrändern des Berliner Ringes sowie durch Vereinbarungen mit eon (Leitungstrassen) und dem Wasserschifffahrtsamt (Kanaldämme). Seltene Pflanzen und Tiere fänden somit innerhalb der Stadt eine geschlossene „Infrastruktur“ vor, die ihre Verbreitung fördere. Der Erfolg sei an den erhöhten Artenzahlen, die regelmäßig erfasst werden, ablesbar.

Vizepräsidentin Platzgummer-Martin äußerte, dass sie die Stadt „jetzt mit anderen Augen sehen werde“, wenn sie wieder nach Bamberg komme. Abschließend konnte sich die Delegation aus Bayreuth davon überzeugen, dass das wichtigste Anliegen der SandAchse Franken, der Schutz selten gewordener Sandbiotope, in die Landesgartenschau 2012 eingegangen ist. Neben dem Begeisterung hervorrufenden „Fischpass“ des Wasserwirtschaftsamtes waren die Besucher beeindruckt von den ausgeprägten Sandufern mit ihrer bereits sichtbar werdenden, abwechslungsreichen Vegetation.