Hand­werk such­te die Super­ma­cher, die hand­werk­lich begab­te­sten Schü­ler Ober­fran­kens per Casting

Lukas Vogl aus Gär­ten­roth, 15 Jah­re alt, der­zeit in der 9. Klas­se der Haupt­schu­le Burg­kunst­adt, und Mau­rice Rothe aus Peg­nitz, 12 Jah­re, 6. Klas­se der Haupt­schu­le in Peg­nitz als Zweit­plat­zier­ter, sind die ober­frän­ki­schen Super­ma­cher des Hand­werks 2010. Sie gewan­nen beim Regio­nal­ca­sting „Macher gesucht“ der Hand­werks­kam­mer am 17. Juli wäh­rend des Tags der offe­nen Tür der HWK in Bay­reuth und tre­ten nun am 16. Okto­ber in Mün­chen gegen die besten Super­ma­cher aus ganz Bay­ern an. Hin­ter­grund des Super­ma­cher-Casting ist die Nach­wuchs­kam­pa­gne des baye­ri­schen Hand­werks „Macher gesucht – wer ist der hand­werk­lich begab­te­ste Schü­ler“, für die sich Schü­le­rin­nen und Schü­ler aus ganz Bay­ern via Inter­net bewer­ben konn­ten (www​.lehr​lin​ge​-fuer​-bay​ern​.de, www​.loka​li​sten​.de).

Aus den 40 Inter­net-Bewer­bun­gen hat­te die Hand­werks­kam­mer 20 Kan­di­da­ten aus­ge­wählt, 10 davon tra­ten dann auch tat­säch­lich beim Regio­nal­ca­sting auf der Event­büh­ne der HWK an, so HWK- Prä­si­dent Tho­mas Zim­mer in sei­ner Begrü­ßung. Dann ging das Casting los. Mode­riert von Joffrey Streit von TV Ober­fran­ken, muss­ten die Super­ma­cher meh­re­re prak­ti­sche Wett­be­wer­be durch­lau­fen, die mit hand­werk­li­chem Geschick, genau­em Arbei­ten, Gefühl, Augen­maß, Geschick­lich­keit und Schnel­lig­keit zu tun hat­ten. Zum Bei­spiel aus einem Set von Schrau­ben und Mut­tern genau die 10 zu fin­den, die zusam­men pas­sen. Auch des­we­gen nicht ein­fach, es in zwei Minu­ten zu schaf­fen, weil dar­in eine „eng­li­sche Schrau­be“ mit Links­ge­win­de dabei war, und eine mit Fein­ge­win­de. Vor­ab hat­ten sich die Kan­di­da­ten ganz im Stil von „Deutsch­land sucht den Super­ma­cher“ vor­ge­stellt und muss­ten die Jury davon über­zeu­gen, war­um gera­de sie der Super­ma­cher sind.

„Wir waren erstaunt, wie viel­fäl­tig sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler dabei vor­ge­stellt haben“, so die Jury­mit­glie­der Mela­nie Moder aus Bay­reuth, Welt­mei­ste­rin im Semikontakt-Kickboxen,

Danie­la Ebert von TV Ober­fran­ken und Tho­mas Zim­mer. Alle hat­ten etwas mit gebracht, das sie selbst gefer­tigt hatten.

Lukas Vogl hat­te eine Dün­ger- und Salz­streu­ma­schi­ne gebaut, die elek­trisch betrie­ben und gesteu­ert wird, die er an sei­nen Rasen­trak­tor anbrin­gen kann und im Win­ter den Gar­tens sei­ner Eltern dün­gen kann, im Win­ter streut er damit den Geh­weg vor dem Haus. Außer­dem hat­te er das Lon­don Eye, das größ­te Rie­sen­rad der Welt für ein Schul­pro­jekt „Lon­don“ nach­ge­baut. Mau­rice Rothe über­zeug­te die Jury mit sei­nem Max Mobil, einem Rol­ler mit Elek­tro­mo­tor, den er selbst repa­riert hat. In sein Max Mobil hat Mau­rice eini­ges an Kom­fort­zu­be­hör ein­ge­baut. Einen Ven­til­tor für die Hit­ze, einen MP 3- Play­er mit zwei Laut­spre­chern, ein grö­ße­res, beque­me­res Brett zum Ste­hen wäh­rend der Fahrt; das LED für Vor­der- und Rück­licht wird in den näch­sten Tagen noch eingebaut.

Über­haupt war das Spek­trum der Prä­sen­ta­tio­nen der Schü­ler ein­drucks­voll und reich­te von einem selbst geba­stel­tem Kriegs­schiff aus dem 2. Welt­krieg aus Holz über einen Relax- Son­nen­stuhl über einen fahr­ba­ren Müll­be­häl­ter, eine ihre Licht­far­be ver­än­dern­de Tisch­leuch­te einen selbst gebau­ten Kara­bi­ner­ha­ken aus Metall, ein Vogel­haus bis hin zum selbst gebau­ten Holz­schup­pen mit einer Grund­flä­che 7 Quadratmetern.

Gewon­nen haben heu­te alle Schü­ler, die mit gemacht haben, die Lei­stun­gen waren ein­fach toll. Gewon­nen bei dem Casting hat aber auch das Hand­werk, so Prä­si­dent Zim­mer. „Denn wir haben es erreicht, dass sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ein­mal auf ganz ande­re Art und Wei­se mit dem The­ma Hand­werk beschäf­tigt haben. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler haben sich bei ihrer Vor­be­rei­tung Gedan­ken gemacht über das Hand­werk, aber auch über das, was sie selbst kön­nen und spä­ter ein­mal wer­den wol­len. Und so man­chem ist dabei eines bewusst gewor­den: hand­werk­li­ches Arbei­ten macht Spaß, und ist so man­chem näher, als er zunächst gedacht hat.“