Erzbischof Schick: Wertvolle Kenntnisse und Erfahrungen für Entwicklungszusammenarbeit

„Kirchen an Koordinierungskreis beteiligen“

(bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat sich grundsätzlich für einen ‚Koordinierungskreis für Entwicklungs-zusammenarbeit’ ausgesprochen.  „Wenn er die Entwicklungshilfe voranbringt, ist er sehr zu begrüßen“, so Schick, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist. Schick reagiert damit auf Forderungen aus CDU/CSU-Kreisen nach einem derartigen Koordinierungskreis. „Die deutsche Entwicklungshilfe kann dadurch effizienter werden. Die Kirchen sollten aber mit am Tisch sitzen. Sie können wertvolle Kenntnisse geben und Erfahrungen einbringen“, so der Bamberger Erzbischof.

Die Zusammenfassung der drei Akteure in der Entwicklungshilfe, der ‚Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit’ (GTZ), des ‚Deutschen Entwicklungsdienstes’ (DED) und der ‚Gesellschaft für Internationale Weiterbildung und –entwicklung’ (InWEnt) sieht Schick ebenfalls als sinnvoll an. Sie führe zusammen, was zusammengehöre und koordiniere die Entwicklungsarbeit für die Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas besser. Schick forderte erneut, dass das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Kooperation mit den Kirchen in Deutschland und in den Entwicklungsländern verstärken solle. Die Kirchen seien seit vielen Jahrzehnten Experten auf dem Gebiet der Entwicklung und wüssten, wo Entwicklungshilfen nötig seien und nachhaltig wirksam werden könnten.

Erzbischof Schick wies darauf hin, dass es eine moralische Pflicht der Regierung in Berlin sei, ihr Versprechen einzuhalten, den Anteil der Entwicklungshilfe bis 2015 auf 0,7 % des Bruttoinlandsproduktes in Deutschland zu steigern. „An der Entwicklungshilfe darf nicht gespart werden“, so Erzbischof Schick: „In unserer globalen Welt ist die Überwindung von Hunger, Armut, Ungerechtigkeit und das Nord-Süd-Gefälle auch eine Forderung der Vernunft. Entweder wir erreichen gemeinsam bald eine gerechte, solidarische und friedvolle Welt oder wir werden in wenigen Jahren alle wegen der heutigen Versäumnisse durch häufiger auftretende Umweltkatastrophen, Kriege und ungeordnete Migrationsströme zu leiden haben.“