Gemein­de­feu­er­wehr­tag in Egloffstein

Egloff­stei­ner Feu­er­wehr stellt neu­es Fahr­zeug in Dienst

Die Ausstattungsregale des neuen Egloffsteiner Feuerwehrautos

Die Aus­stat­tungs­re­ga­le des neu­en Egloff­stei­ner Feuerwehrautos

(löw) Mit einem Gemein­de­feu­er­wehr­tag star­te­te die Egloff­stei­ner Feu­er­wehr die Fei­er­lich­kei­ten zur Indienst­stel­lung des neu­en Hil­fe­lei­stungs­fahr­zeu­ges, das mit 260 000 Euro Kosten, die Gren­zen der Lei­stungs­fä­hig­keit die­ser 2000 Ein­woh­ner zäh­len­den Gemein­de mar­kier­te. Ange­nom­men wur­de eine Explo­si­on im Hei­zungs­raum der Schu­le mit ver­miss­ten Kin­dern und einem ver­letz­ten Arbei­ter auf dem Schul­dach. Ein­drucks­voll stell­ten die sechs Gemein­de­weh­ren, unter­stützt von der Feu­er­wehr Eber­mann­stadt und der Feu­er­wehr Grä­fen­berg, unter Beweis, dass es inner­halb kur­zer Zeit gelin­gen kann, die Grund­schu­le zu eva­ku­ie­ren und ver­let­ze Arbei­ter auch aus schwie­ri­gen Lagen zu befreien.

Wäh­rend die Weh­ren aus Hunds­bo­den und Hunds­haup­ten, zusam­men mit der Wehr aus Schwein­th­al die Was­ser­ver­sor­gung sicher­stell­ten, ging ein Atem­schutz­trupp der Affal­ter­tha­ler, Bie­ber­ba­cher und der Egloff­stei­ner Wehr mit der kürz­lich erwor­be­nen Wär­me­bild­ka­me­ra in die Schu­le, um in ver­rauch­ten Klas­sen­zim­mern nach ver­miss­ten Kin­dern zu suchen. Wäh­rend des­sen ver­such­te der Höhen­ret­tungs­trupp aus Grä­fen­ber­ger und Egloff­stei­ner Feu­er­wehr­leu­ten erfolg­reich, einen ver­letz­ten Arbei­ter mit Hil­fe der Eber­mann­städ­ter Feu­er­wehr-Dreh­lei­ter zu ret­ten. Erst­mals mit von der Par­tie war die neu gegrün­de­te Erste-Hil­fe Trup­pe der Egloff­stei­ner Wehr, die aus acht Frau­en und einem Mann besteht. Ihr Auf­ga­be bestand in der Erst­ver­sor­gung der Ver­letz­ten und in der Betreu­ung der geret­te­ten Kinder.

Ein knap­pe Stun­de dau­ert die Übung, an der sich fast 70 Feu­er­wehr­leu­te betei­lig­ten. Zahl­rei­che Zuschau­er und Bür­ger­mei­ster Ste­fan Förtsch mit eini­gen Markt­ge­mein­de­rä­ten; sie alle konn­ten sich vom sehr guten Aus­bil­dungs­stand der Gemein­de­feu­er­weh­ren überzeugen.

Fest­kom­mers

Der Fest­kom­mers mit Ehrung der läng­jäh­rig akti­ven Gemein­de-Feu­er­wehr­leu­te mar­kier­te einen ersten Höhe­punkt im Fest­rei­gen des Wochen­en­des zur Indienst­stel­lung des neu­en Egloff­stei­ner Feuerwehrautos.

Die gesam­te Füh­rungs­spit­ze der Land­kreis-Feu­er­wehr war anwe­send. Als ober­ster Chef Land­rat Rein­hardt Glau­ber, der anschlie­ßend auch die Ehrung vor­nahm. Dann Kreis­brand­rat Rein­hardt Pol­ster, Kreis­brand­in­spek­tor Mar­kus Wolf und Kreis­brand­mei­ster Mark Mei­er. Dazu kamen Ver­tre­ter einer befreun­de­ten Wehr aus Got­tow, das vor den Toren Ber­lins liegt. Ganz in der Nähe des Dor­fes, in Lucken­wal­de wur­de auch das Egloff­stei­ner Fahr­zeug der Fir­ma Rosen­bau­er gebaut und eini­ge Akti­ve der Got­tower Wehr arbei­ten sogar dort.

Die Geehrten mit der Feuerwehrspitze und LR Glauber

Die Geehr­ten mit der Feu­er­wehr­spit­ze und LR Glauber

Für 40-jäh­ri­gen akti­ven Dienst zeich­ne­te Glau­ber Rein­hold Birk­mann (Affal­ter­tha­ler Wehr), Georg Distler, Heinz Mei­er und Hans Seitz, alle von der Egloff­stei­ner Feu­er­wehr, aus. Für 25 Jah­re Dienst am Näch­sten zeich­ne­te er aus: Ste­fan Heck, Frank Izbahn, Karl-Heinz Geck, Gün­ther Pol­ster (Kom­man­dant), Alex­an­der Arzt, Jür­gen Schim­mer, Ger­hard Strunz, Rein­hold Win­disch und Joa­chim Wirth (alle Feu­er­wehr Egloff­stein) aus. Dann noch Arno Kaul, Wolf­gang Gant­ke und Horst Bezold von der Feu­er­wehr Schwein­th­al, Armin Löhrl, Harald Mühl­häu­ßer, Klaus Eben­hack und Jür­gen Prüt­ting von der Wehr Affal­ter­thal, Johan­nes Geb­hardt von der Hunds­bo­de­ner Wehr sowie Nor­bert Schmidt und Wolf­gang Vogel von der Hunds­haupt­e­n­er Wehr. Ins­ge­samt, so die Hoch­rech­nung von Land­rat Glau­ber haben die Geehr­ten rund 26 000 Stun­den ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment vollbracht.

In sei­nem Gruß­wort beton­te Glau­ber die „ver­läss­li­che Struk­tur“ der hie­si­gen Feu­er­weh­ren, die seit vie­len Jah­ren maß­geb­lich für Sicher­heit und Hil­fe sor­gen und außer­dem zur kul­tu­rel­len Berei­che­rung auf dem Lan­de bei­tra­gen. Frü­her war der Feu­er­wehr­dienst eine rei­ne Män­ner­do­mä­ne, umso mehr gefällt es ihm jetzt, „dass der Nach­wuchs über­wie­gend weib­lich ist“. Er appel­lier­te an die Feu­er­wehr­spit­zen, die Frau­en noch mehr als bis­her ind den Feu­er­schutz ein­zu­bin­den, denn, „sie ste­hen dem Mann in nichts nach“. Mit einem herz­li­chen „Ver­gelts Gott“ für den ehren­amt­li­chen Dienst am Näch­sten bedank­te sich Glau­ber bei allen anwe­sen­den Feu­er­wehr­leu­ten für die gelei­ste­te Arbeit.

Kreis­brand­rat Rein­hardt Pol­ster freu­te sich über den gelun­ge­nen Abend, der sei­ner Mei­nung nach die Kame­rad­schafts­bil­dung för­dert und einen „wür­di­gen Rah­men für die Ehrun­gen abge­ge­ben hat“. Pol­ster lob­te den hohen Aus­bil­dungs­stand der Weh­ren, den die Bür­ger am Nach­mit­tag im Rah­men einer Übung aller sechs Gemein­de­weh­ren erle­ben konn­ten. Die Aus­bil­dung hilft auch den Kame­ra­den, das eige­ne Leben zu schüt­zen. Für Pol­ster ist die Feu­er­wehr „Garant für den Schutz der Bür­ger“ und außer­dem ein hoher Kul­tur­trä­ger, „weil sie bei jedem fest mit dabei ist“. Mit dem neu­en Fahr­zeug, dass am näch­sten Tag ein­ge­weiht wird, beginnt auch eine neue Ära bei der Egloff­stei­ner Wehr, mein­te Bür­ger­mei­ster Ste­fan Förtsch in sei­nem Gruß­wort, denn nun sind sie in der Lage, auch grö­ße­re tech­ni­sche Hil­fe­stel­lun­gen, zum Bei­spiel mit der neu­en Spreiz­sche­re zu lei­sten. Auch er dank­te den Feu­er­wehr­leu­ten für ihren „unein­ge­schränk­ten Dienst am Näch­sten, unter Ein­satz des eige­nen Lebens und der Gesund­heit“. Die musi­ka­li­sche Aus­ge­stal­tung des Abends lag in den Hän­den der Affal­ter­tha­ler Rathausmusikanten.

Fest­got­tes­t­dienst

Höhe­punkt der Fahr­zeug­ein­wei­hung der Egloff­stei­ner Feu­er­wehr war der Fest­got­tes­dienst mit anschlie­ßen­der Wei­he. 39 Jah­re hat man auf die­sen Augen­blick gewar­tet, ent­spre­chend auf­wen­dig wur­de gefeiert.

Pfar­rer Hans-Jür­gen John­ke, in Ver­tre­tung sei­ner Frau Ger­hild Zeit­ner, die für vier Wochen Aus­tausch­pfar­re­rin in Schwe­den ist, hielt den Got­tes­dienst im Fest­zelt, zu dem alle Gemein­de­weh­ren mit Fah­nen­ab­ord­nun­gen ver­tre­ten waren. Der Posau­nen­chor unter Heinz Dietsch und der Gesang­ver­ein unter Lei­tung von Lilo Mei­er gaben den fei­er­li­chen Rah­men für den ein­stün­di­gen Got­tes­dienst. Danach ver­sam­mel­ten sich alle auf dem Platz vor dem Feu­er­wehr­haus, wo Pfar­rer John­ke den Segen über die bei­den Fahr­zeu­ge sprach.

Kreisbrandrat Reinhardt Polster bei einem Grußwort

Kreis­brand­rat Rein­hardt Pol­ster bei einem Grußwort

Neben dem Hil­fe­lei­stungs­fahr­zeug hat sich die Feu­er­wehr selbst noch einen gebrauch­ten Mann­schafts­wa­gen (Km-Stand 120 000) zuge­legt, den man preis­wert von der Reu­ther Wehr über­neh­men konn­te. John­ke wie auch eini­ge nach­fol­gen­de Gruß­wort­red­ner gin­gen auf die neu­en Anfor­de­run­gen, der tech­ni­schen Hil­fe­lei­stung ein, die mit dem neu­en Feu­er­wehr­au­to auf die Egloff­stei­ner Wehr zukommen.

Kom­man­dant Gün­ther Pol­ster, der die Indienst­stel­lungs­ze­re­mo­nie lei­te­te, erin­ner­te an das 39 Jah­re alte Vor­gän­ger­fahr­zeug und den „jah­re­lan­gen Kampf um ein neu­es“. Bür­ger­mei­ster Ste­fan Förtsch konn­te die Unge­duld der Feu­er­wehr Egloff­stein im Bezug auf eine neu­es Auto nach­voll­zie­hen, das war­ten muss­te aber sein so Förtsch, „um höhe­re Zuschüs­se zu bekommen“.

Wei­te­re Gruß­wor­te kamen vom Vize­land­rat Georg Lang aus Göß­wein­stein, dem auf­fiel, „dass sogar der Herr­gott mit­spielt, weil er die Son­ne schei­nen lässt“. Vom Kreis­brand­rat Rein­hardt Pol­ster, der „viel Freu­de mit dem neu­en Fahr­zeug“ wünscht, aber gleich­zei­tig auch „Beson­nen­heit im Umgang mit den Gerät­schaf­ten“ anmahnt. Wei­te­re Glück­wün­sche kamen von Nach­bar- und Paten­schafts­weh­ren und von der Raiff­ei­sen­bank, die einen Scheck dabei hatte.

Mit einem Weiß­wurst­früh­stück und dem anschlie­ßen­den „Tag der offe­nen Tür“ zeig­te die Egloff­stei­ner Wehr ihre neue Aus­rü­stung und gab Infos zum vor­beu­gen­den Brandschutz.