Erz­bi­schof Schick: „Fuß­ball-WM muss nach­hal­ti­ge Ver­bes­se­run­gen in ganz Afri­ka erzielen!“

Erz­bi­schof Schick erwar­tet posi­ti­ve Signal­wir­kung für Süd­afri­ka und Nach­bar­län­der und hält Deutsch­land die Daumen

(bbk) So sehr der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick, Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz mit inten­si­ven und lang­jäh­ri­gen Kon­tak­ten zu vie­len Län­dern des afri­ka­ni­schen Kon­ti­nents, auch bedau­ert, dass kein afri­ka­ni­sches Land mehr im Halb­fi­na­le dabei ist, so sehr freut er sich über die ins­ge­samt gelun­ge­ne Fuß­ball­welt­mei­ster­schaft. „Die WM in der Süd­afri­ka­ni­schen Repu­blik ist bis­lang gut gelau­fen, Spie­ler und Mann­schaf­ten, aber auch die Fans und Gäste aus aller Welt sind zufrie­den“, zieht Schick Resu­mee. Nun hof­fe er, dass die Eupho­rie und die Freu­de über das Gelei­ste­te eine gute Signal­wir­kung für ganz Afri­ka hät­ten. Der deut­schen Mann­schaft hält der Erz­bi­schof bei­de Dau­men. „Sie haben super gespielt. Sie ver­die­nen wei­te­re Erfolge.“

Die WM berei­te für Afri­ka die Chan­ce, dass in vie­len Län­dern die sozia­le Kluft zwi­schen Arm und Reich über­wun­den, die tot­brin­gen­de Pan­de­mie AIDS ange­gan­gen, die Kri­mi­na­li­tät über­wun­den und Rechts­si­cher­heit geschaf­fen wer­de. Schick: „Wenn die Erfol­ge der WM die Lage der Armen, Kran­ken, von Unrecht und Aus­beu­tung Bedroh­ten ver­bes­sert, hät­te die WM einen nach­hal­ti­gen Erfolg in der Süd­afri­ka­ni­schen Repu­blik und auf dem gesam­ten Kontinent.“

Gleich­zei­tig bit­tet der Welt­kom­mis­si­ons­vor­sit­zen­de Schick um einen rea­li­sti­schen Blick für den Kon­ti­nent. „Die Süd­afri­ka­ni­sche Repu­blik ist eines der reich­sten Län­der Afri­kas und ist genau des­halb in der Lage die WM aus­zu­tra­gen.“ Wenn man von Afri­ka spre­che, müs­se man gut dif­fe­ren­zie­ren und unter­schei­den. „Die Süd­afri­ka­ni­sche Repu­blik hat eine gün­sti­ge Lage am Meer, seit Jah­ren kom­men vie­le Tou­ri­sten, es gibt Boden­schät­ze und Inve­sto­ren aus Euro­pa und Nord­ame­ri­ka.“ Das hät­ten ande­re afri­ka­ni­sche Län­der wie Sim­bab­we und Sam­bia sowie die zen­tral­afri­ka­ni­schen Staa­ten Sudan und Niger nicht, und sei­en des­halb bitterarm.

Jetzt müs­se es, so der Bam­ber­ger Erz­bi­schof, hei­ßen: Nach der WM ist vor vie­len, not­wen­di­gen Refor­men! „Afri­ka ist lei­der Got­tes ein ver­kann­ter und ver­nach­läs­sig­ter Kon­ti­nent. Die Welt­öf­fent­lich­keit soll­te den Blick auf die rei­che Kul­tur, die Natur­res­sour­cen und die wert­vol­len Men­schen rich­ten und dann alles tun, damit Afri­ka sich durch Hil­fe zur Selbst­hil­fe ent­wickeln kann.“