HSG Forch­heim fei­ert 600jähriges Jubiläum

Annafest-Umzug in Forchheim

Anna­fest-Umzug in Forchheim

„Hap­py Bir­th­day“: Die könig­lich pri­vi­le­gier­ten Haupt­schüt­zen fei­ern in die­sem Jahr ihr 600jähriges Grün­dungs­ju­bi­lä­um mit einem rau­schen Fest­pro­gramm. Mit dem stol­zen Alter von 600 Jah­ren dürf­te die Haupt­schüt­zen­ge­sell­schaft nicht nur zu den älte­sten Ver­ei­nen in Forch­heim, son­dern auch in ganz Bay­ern zäh­len. Die Wur­zeln der Haupt­schüt­zen rei­chen zurück in das Jahr 1410. Ande­ren Erkennt­nis­sen zur Fol­ge war aber auch schon vor 1410 in Geschichts­chro­ni­ken über Forch­hei­mer Schüt­zen zu lesen, die an Preis­schie­ßen teil­nah­men. Daher liegt die Ver­mu­tung nahe, dass es bereits vor 1410, „dem offi­zi­el­len Grün­dungs­jahr“, Schüt­zen­ak­ti­vi­tä­ten in Forch­heim gab.

So ist bei­spiels­wei­se aus dem Jahr 1406 bereits ein Preis­schie­ßen mit Bam­ber­ger Schüt­zen bekannt. Die Forch­hei­mer Haupt­schüt­zen sind also aus der Wand­lung des Zeit­ge­sche­hens her­aus, ent­wickelt aus dem Heer, hin zur Sport­gil­de, ent­stan­den. Wie aus der Geschichts­chro­nik zu ent­neh­men sind Forch­hei­mer Schüt­zen bereits im 13. und 14 Jahr­hun­dert teil­wei­se bis nach Böh­men zu Preis­schie­ßen gereist. Im Jah­re 1450 wur­de dann auch erst­mals in der jahr­hun­der­te lan­gen Histo­rie der HSG erwähnt, dass der Ver­ein dem Schieß­sport in einer festen Unter­kunft, einer „Schieß­hüt­te“, am „Schieß­an­ger“, west­lich der Stadt­mau­er, die als ersten Schüt­zen­haus genutzt wur­de, nachkommt.

1840 sie­del­te man dann vom Schieß­an­ger zum Schüt­zen­haus auf den Forch­hei­mer Kel­lern um. Mit die­sem Umzug schlug auch die Geburts­stun­de des Anna­fe­stes. Am Tag der Hei­li­gen Anna, dem 26. Juli 1840 wur­de damals die neue Schieß­an­la­ge mit einem gro­ßen Preis­schie­ßen – wel­ches noch bis in die heu­ti­ge Zeit jähr­lich als „Anna­fest­schie­ßen“ bekannt – abge­hal­ten. Die­ses Preis­schie­ßen wur­de immer groß gefei­ert, wobei die Sport­ver­an­stal­tung vom Auf­tritt von zwei Musik­ka­pel­len umrahmt wur­de. Zeit­gleich kehr­ten auch die Forch­hei­mer Wall­fah­rer aus Wei­lers­bach zurück und stärk­ten sich und lausch­ten der zünf­ti­gen Musik; das Anna­fest war also geboren.

Ab 1844 erfuhr dann das heu­te schon tra­di­tio­nel­le Anna­fest­schie­ßen eine immer stär­ke­re Besu­cher­re­so­nanz, bedingt durch den Bau der Eisen­bahn­strecke Nürnberg/​Bamberg. Für die Besu­cher wur­de nun ein extra Flur­weg durch die Fel­der hin­auf zum Schieß­haus ange­legt. Dar­an erin­nert heu­te noch die Stra­ßen­be­zeich­nung „Schüt­zen­stra­ße“. 1912 dann ein wei­te­rer Mei­len­stein in der Geschich­te der Haupt­schüt­zen­ge­sell­schaft: Es wur­de die erste Königs­ket­te ange­schafft und erst­mals zum Königs­schie­ßen eingeladen.

Dann ein Sprung in der über sechs Jahr­hun­der­te andau­ern­den Ver­eins­ge­schich­te: 1980 dann wie­der eine bau­li­che Akti­vi­tät; denn hin­ter dem histo­ri­schen Schüt­zen­haus (dem heu­ti­gen Schüt­zen­kel­ler) wur­de eine Luft­ge­wehr­an­la­ge mit 20 Stän­den gebaut. 2004 dann ein wei­te­rer Mei­len­stein in der Ver­eins­ge­schich­te: ein Neu­bau für Gewehr­schüt­zen sowie ein Schieß­stand für Pisto­len, mit modern­ster elek­tro­ni­scher Tref­fer­an­zei­ge wur­de mit viel Eigen­lei­stung erbaut. 2006 grün­de­te sich auch inner­halb der HSG die Bogen­ab­tei­lung die ihren Schieß­be­trieb im Dach­ge­schoss ober­halb des Luft­ge­wehr­schieß­stan­des abhiel­ten. Zudem wur­de auch noch eine Frei­an­la­ge im Forch­hei­mer Süden der Stadt errichtet.

Die HSG zehrt noch heu­te von den gro­ßen sport­li­chen Erfol­gen der Ver­eins­ge­schich­te. So wur­den bei­spiels­wei­se das Ehe­paar Bet­ty und Rudolf Pan­hans, Deut­sche Mei­ster, Euro­pa­mei­ster und sogar Welt­mei­ster. Für die­se gro­ßen Erfol­ge wur­de sogar 1985 vom Bun­des­prä­si­den­ten das sil­ber­ne Lor­beer­blatt, der höch­sten sport­li­chen Aus­zeich­nung in Deutsch­land verliehen.

Ein sol­ches Jubi­lä­um muss natür­lich gebüh­rend gefei­ert wer­den. Der offi­zi­el­le Fest­akt mit vie­len Fest­gä­sten, dar­un­ter auch hohen Ehren­gä­sten aus der Poli­tik und aus dem Schüt­zen­we­sen im Kol­ping­haus, mit einem Fest­got­tes­dienst in der Kir­che Sankt Anna mit anschlie­ßen­dem Umzug durch die Forch­hei­mer Stra­ßen fand bereits statt. Vom Frei­tag, den 09. Juli bis Sonn­tag dem 18. Juli fin­det nun das Jubi­lä­ums-Anna­fest­schie­ßen statt. Die Prei­se wer­den am 01. August ver­lie­hen. Der histo­ri­sche Anna­fest­um­zug, steht die­ses Jahr eben­falls unter dem Mot­to „600 Jah­re HSG“ und wird sich am 25. Juli durch die Forch­hei­mer Stra­ßen, aus­ge­hend vom Aus­stel­lungs­ge­län­de im Forch­hei­mer Süden schlän­geln. Auf­stel­lung ist um 12 Uhr; Abmarsch um 13 Uhr.