Mitgliederversammlung der Wohnungs- und Verwaltungsgenossenschaft Forchheim (WVG)

Die WVG Forchheim kann trotz Wirtschafts- und Finanzkrise auf ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr 2009 zurückblicken. Dies kommunizierten Aufsichtsratsvorsitzender Gregor Scheller und Vorstand Wolfgang Bonengel anlässlich der 61. Ordentlichen Mitgliederversammlung der Wohnungsbau- und Verwaltungsgenossenschaft Forchheim e.G. im Saal des Bürgerzentrums Christuskirche.

Aufsichtsratsvorsitzender Gregor Scheller – der die Versammlung leitete – konnte, genau auch wie Vorstand Wolfgang Bonengel, trotz Wirtschafts- und Bankenkrise auf ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr für die WVG zurückblicken. Zum Geschäftsbericht des Vorstandes, der von Bonengel vorgetragen wurde: Die von der Genossenschaft im Jahre 2009 erzielten durchschnittlichen Nettomieterlöse je Quadratmeter lagen bei 4,03 Euro (Vorjahr: 3,75 Euro), die Fluktuationsquote lag mit 5,6 Prozent über der des Vorjahres mit 3,9 Prozent. Die Wiederbelegungsquote betrug 100 Prozent.

Er informierte weiterhin darüber, dass die Situation auf dem regionalen Wohnungsmarkt nach wie vor durch ein zu geringes Angebot an Wohnungen gekennzeichnet werde. Die Folge daraus: Die Nachfrage wachse ständig. Als Genossenschaft sei man daran interessiert, den Mietern moderne zeitgemäß ausgestattete und preisgünstige Wohnungen anbieten zu können, so Bonengel. Der verwaltete eigene Wohnungsbestand habe zum Jahresende 2009 539 Wohnungen, drei Mansardenzimmer, sechs sonstige Mieteinheiten, ein eigengenutztes Büro, sowie 132 Garagen, 24 Carports, 180 Kfz-Stellplätze mit einer Gesamtwohn- und Nutzfläche von 31560 Quadratmetern verwaltet. Von den 69 Häusern stehen insgesamt 21 auf Erbaurechtsgrundstücken; 40 Wohnungen unterliegen einer Mietpreisbindung. Zum Bilanzstichtag lag der Anteil der Leerstandswohnungen am Gesamtbestand bei 0,4 Prozent (Vorjahr: 0,9 Prozent).

Abschreibungen auf Mietforderungen waren im Geschäftsjahr in Höhe von 10.000 Euro vorhanden (Vorjahr 19.200 Euro). Die Erlösschmälerungen von rund 42.000 Euro (Vorjahr: 53.100 Euro) liegen in der Leerstandsquote (hauptsächlich durch Modernisierungen) begründet. Die Mietausfallquote konnte von 3,7 Prozent in Vorjahr auf 3,1 Prozent 2010 reduziert werden. Im Rahmen der Betreuungstätigkeit wurden im Jahr 2009 insgesamt 38 Eigentümergemeinschaften mit 408 Wohnungen nach Wohnungseigentümergesetz verwaltet. Außerdem wird die Mietverwaltung derzeit für 88 fremde Wohnungen durchgeführt.

Kräftig investiert hat die Genossenschaft in die Modernisierung ihrer Gebäude. So wurden in 2009 die Objekte Kantstr. 2, 4 und 4a mit einem Investitionsvolumen von rund 700.000 Euro generalsaniert. Außerdem habe man im Berichtszeitraum mit dem Neubau eines Wohngebäudes mit 18 Wohneinheiten und einer Praxis als Ersatzbau für das Anwesen Gerhart-Hauptmann-Str. 13 begonnen. Hier wurden in 2009 rund 617.000 Euro verbaut. Für die laufenden Instandhaltungen- und Modernisierungen wurde insgesamt ein Betrag von 1.206.000 Euro aufgewandt. Damit wurden im Berichtsjahr durchschnittlich 12 Euro je Quadratmeter Wohn-/Nutzfläche an Instandhaltungskosten ausgegeben.

Bonengel berichtete auch über die Vermögens- und Finanzlage der Genossenschaft. Die Eigenkapitalquote lag bei 35 Prozent, was als eine angemessene Eigenkapitalausstattung gewertet werden kann. Das Anlagevermögen wurde mit 108 Prozent durch Eigenkapital und langfristigem Fremdkapital finanziert. Damit verfüge die Genossenschaft über eine stabile Vermögensstruktur und –finanzierung, so Bonengel. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten der Genossenschaft sind zu rund 86 Prozent durch zur Verfügung stehende liquide Mittel gedeckt (Liquidität ersten Grades). Der Cashflow der Genossenschaft liegt mit 722 Euro (Vorjahr 519 Euro) auf einem hohen Niveau. Die Vermögens- und Finanzlage der Genossenschaft sei geordnet; Zahlungsverpflichtungen könnten zu jeder Zeit nachgekommen werden. Aufgrund der stillen Reserven im Immobilienbestand stünden der Genossenschaft finanzielle Spielräume zur Verfügung, so Bonengel. Der Gesamtgewinn habe sich im Berichtsjahr gegenüber 2008 um 327.700 Euro auf 411.200 Euro erhöht. Positive Auswirkungen hätten sich hier durch Zuschüsse für die Abbruchkosten Gerhart-Hauptmann-Str.  13 und Tilgungszuschüsse der KfW-Bank ergeben. Die Eigenkapitalrentabilität liegt in Folge mit rund 8,9 Prozent damit auch über dem marktüblichen Zinssatz.

Um auch in Zukunft auf dem Mietmarkt „konkurrenzfähig“ zu bleiben, will die Genossenschaft auch künftig in die Sanierung von Wohnungen investieren, so Bonengel. Die Bilanzsumme der Genossenschaft liegt per 31.12.2009 per 13.550.326,62 Euro (Vorjahr: 12.713.475,12 Euro). Diese unterteilt sich in gerundet 4.620.000 Euro Eigen- und 8.930.000 Euro Fremdkapital. Aus dem erwirtschafteten Jahresüberschuss von 411.160,7 Euro konnten 341.500 Euro den Ergebnisrücklagen zugeführt werden, so dass ein Bilanzgewinn von rund 69.660 Euro verbleibt.

Die Tagesordnungspunkte, auch die Dividendenausschüttung wurden von der Versammlung einstimmig beschlossen. Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet; Hans-Jürgen Möschl und Gerhard Haagen wurden bei den anschließenden Aufsichtsratswahlen einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.