Bio­strom für Ober­fran­ken: Auch für die Wirt­schaft mitt­ler­wei­le ein Knüller

Über die wirt­schaft­li­che Bedeu­tung erneu­er­ba­rer Ener­gien infor­mier­te sich der Umwelt- und Ener­gie­aus­schuss der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth bei einem Besuch der Bio­gas­an­la­ge Hof. „Der Ein­satz erneu­er­ba­rer Ener­gien in indu­stri­el­len Pro­zes­sen kann unter den rich­ti­gen Rah­men­be­din­gun­gen heu­te schon eine wirt­schaft­li­che Alter­na­ti­ve zu fos­si­len Brenn­stof­fen sein“, so Aus­schuss­vor­sit­zen­der August Wag­ner. Mit Blick auf eine zukunfts­fä­hi­ge Wei­ter­ent­wick­lung Ober­fran­kens müs­se das Bewusst­sein für die­se Form der Ener­gie in der Regi­on gestärkt werden.

Der­zeit wer­den 16 Pro­zent des Stroms aus erneu­er­ba­ren Ener­gien erzeugt, so Till Fisch­bach, Pro­jekt­ma­na­ger der Pla­nungs­bü­ros enbi­on GmbH. Mit dem Erneu­er­ba­ren-Ener­gie-Gesetz (EEG) will die Bun­des­re­gie­rung die­sen Anteil bis zum Jahr 2020 auf 30 Pro­zent erhö­hen, 2050 soll der Strom dann zu 50 Pro­zent aus erneu­er­ba­ren Ener­gien erzeugt werden.

Am Bei­spiel der Bio­gas­an­la­ge Hof konn­ten sich die Besu­cher von den Vor­tei­len des Kon­zepts über­zeu­gen. Wesent­li­cher Aspekt für den wirt­schaft­li­chen Betrieb der Anla­ge sei die voll­stän­di­ge Nut­zung der erzeug­ten Wär­me, so Herr Rohr­mül­ler von der Betrei­ber­ge­sell­schaft EE:BS GmbH. Die Abga­be der Wär­me erfolgt an die Fir­ma Viess­mann Käl­te­tech­nik AG. Zudem ist der Ein­satz mobi­ler Wär­me­spei­cher ange­dacht, mit denen auch Abneh­mer belie­fert wer­den kön­nen, die nicht in unmit­tel­ba­rer Nähe der Anla­ge sit­zen. Nach Abschluss der drei geplan­ten Bau­ab­schnit­te wird die­se Anla­ge die größ­te Bio­gas­an­la­ge Ober­fran­kens sein, wie Herr Rohr­mül­ler erläu­ter­te. Der dezen­tra­le Cha­rak­ter der Bio­gas­an­la­gen sor­ge zudem dafür, dass Kauf- und Wirt­schafts­kraft ver­mehrt in der Regi­on blei­be und neue Arbeits­plät­ze entstehen.

Abschlie­ßend merk­te August Wag­ner an, dass das EEG sich mitt­ler­wei­le zu einem Export­schla­ger ent­wickelt hat. Rund 50 Län­der welt­weit haben sich am deut­schen Ein­spei­se­ge­setz ori­en­tiert. Im Gegen­zug zum deut­schen EEG haben aber die mei­sten Län­der eine weit­aus nied­ri­ge­re Ein­spei­se­ver­gü­tung fest­ge­legt, wel­che die Wirt­schaft ins­ge­samt nicht so sehr bela­stet. Es ist daher zu begrü­ßen, dass die Bun­des­re­gie­rung die Ein­spei­se­ver­gü­tung für PV-Anla­gen ab dem 01.07. redu­ziert, um nicht wei­ter durch eine Über­för­de­rung den EEG-Anteil an den Strom­ko­sten in die Höhe zu treiben.