Erz­bi­schof Schick ist „Ehren­bür­ger der Gemein­de Polanow“

„Aner­ken­nung für gesell­schaft­li­chen Dia­log und Unter­stüt­zung des deutsch-pol­ni­schen Versöhnungsprozesses.“

(bbk) Als „gro­ße Ehre und Zei­chen Völ­ker ver­bin­den­dem Ver­trau­en“ beschreibt der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick die Ver­lei­hung der Ehren­bür­ger­wür­de an ihn durch die Gemein­de Pol­anów, Diö­ze­se Kos­za­lin-Kolo­brzeg, in Polen, am ver­gan­ge­nen Sams­tag, 12. Juni 2010. Es sei ihm von jeher ein Anlie­gen gewe­sen, die Kon­tak­te zu Polen zu inten­si­vie­ren und auf einen furcht­ba­ren, freund­schaft­li­chen und part­ner­schaft­li­chen Boden zu stellen.

Der Bür­ger­mei­ster der Gemein­de Pol­anów, Grze­gorz Lip­ski, ver­lieh im Bei­sein hoher kirch­li­cher Wür­den­trä­ger wie dem Bischof der Diö­ze­se Kos­za­lin-Kolo­brzeg, Edward Dajc­zak, des­sen bei­den Weih­bi­schö­fen und dem Pro­vin­zi­al der Fran­zis­ka­ner aus Dan­zig sowie Ver­tre­tern aus Poli­tik und Gesell­schaft dem Bam­ber­ger Erz­bi­schof die – von der Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung von Pol­anów unter Vor­sitz von Józef Wilk beschlos­se­ne – Ehren­bür­ger­wür­de „in Aner­ken­nung Ihrer Anstre­bun­gen für den gesell­schaft­li­chen Dia­log und Unter­stüt­zung des deutsch-pol­ni­schen Versöhnungsprozesses“.

Schick lei­tet die deutsch-pol­ni­sche Kon­takt­grup­pe der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz. Er pflegt nicht zuletzt wegen der jahr­hun­der­te­lan­gen Ver­bin­dung zwi­schen dem Erz­bis­tum Bam­berg und Polen einen regen Aus­tausch mit dem euro­päi­schen Nach­barn. Schließ­lich sei der hei­li­ge Bischof Otto von Bam­berg im 12. Jahr­hun­dert als „Mis­sio­nar von Pom­mern“ in die Geschich­te ein­ge­gan­gen. Schick fühlt sich mit der pol­ni­schen Nati­on in beson­de­rer Wei­se ver­bun­den. „Im Her­zen Euro­pas hat Polen den christ­li­chen Glau­ben und die katho­li­sche Kir­che hoch­ge­hal­ten.“ Wir müss­ten uns vom hei­li­gen Otto inspi­rie­ren las­sen und auf den Grund­fe­sten des Evan­ge­li­ums ein geein­tes Euro­pa bil­den. „In Pol­anów, wo der hei­li­ge Otto wirk­te, soll in Zukunft ein Hei­lig­tum und Gebets­zen­trum für die Festi­gung und die Aus­brei­tung des Glau­bens ent­ste­hen.“ Pol­anów, so Schick wei­ter, sol­le ein Ort der Völ­ker­ver­stän­di­gung und des Auf­baus eines ver­ein­ten Euro­pas wer­den. In einem Got­tes­dienst zur Altar­wei­he (Altar­kon­se­kra­ti­on) auf dem Hei­li­gen Berg von Pol­anów äußer­te der Erz­bi­schof den Wunsch, „dass wir Chri­sten im 21. Jahr­hun­dert alles dar­an set­zen müs­sen, Men­schen für Chri­stus und für sei­ne fro­he Bot­schaft zu gewin­nen.“ Schick for­der­te dazu auf, die Bibel zu lesen, zu betrach­ten und danach zu leben. Dann wür­den die mora­li­schen Wer­te des Evan­ge­li­ums wie Ehe und Fami­lie, Treue, Wahr­haf­tig­keit und Ehr­lich­keit, Sonn­tags­hei­li­gung und Schutz des Lebens von der Zeu­gung bis zum natür­li­chen Tod wie­der mehr Gewicht im Leben der Men­schen und im Mit­ein­an­der der Gesell­schaft bekommen.

Vor allem aber appel­lier­te der Bam­ber­ger Erz­bi­schof für ein Leben nach dem „Vor­bild Bischof Otto“. So wie der hei­li­ge Otto, der als Hei­li­ger uner­müd­lich, bewusst und über­zeugt Jesus Chri­stus ver­kün­de­te, so soll­ten wir Chri­sten Mis­sio­na­re für Jesus Chri­stus sein, uns mutig und ein­deu­tig für das Evan­ge­li­um ein­set­zen. „Trotz all die­ser Schwie­rig­kei­ten, die dem Glau­ben und der Bot­schaft Jesus Chri­sti heu­te ent­ge­gen­ste­hen und ent­ge­gen­wir­ken – Got­tes Wort, Jesus Chri­stus, sei­ne Bot­schaft sind Heil und Leben.“ Selbst unse­re athe­isti­schen, agno­sti­schen und säku­la­ri­sier­ten Men­schen wür­den sich nach Gott und Glau­be, Hoff­nung und Lie­be seh­nen, ist sich Schick sicher.