Gedan­ken eines Franken

Cae­sar der Franke

Wenn es dem Esel zu wohl ergeht …

dann begibt er sich auf´s Eis. Und wenn´s dem Och­sen (dem alten) zu gut geht, dann schnallt er sich Räder under die Füß.
Nach zwei Johr Absdi­nenz ham wir wie­der amol beschlos­sen zu „inli­nern“.
Gleich vor­ab: Beim inli­nern is des fei ned wie beim Fohr­räd­la forn. Wennsd des amol glernd hasd, nochad ver­giss­des nim­mer. So sochd ma jeden­falls. Mid die Räd­la under die Schuh is des was ganz was anderes!
Wir jeden­falls fahrn nein schö­nen Fran­ken­wald, mid dem Ziel, die Ködel­tal­sper­re zu umin­li­nern. Kaum, dass wir die Din­ger am Ziel unse­rer sport­li­chen Betä­ti­gung oog­schnalld ham, da isses aa scho ooganga.
Wenn der Herr­gott gwollt häd, das der Mensch auf Rolln daherkummd, nochad häd­der ihm Räder, und ned Füß an die Haxn geschraubd.
Mid vier Räd­la in Rei­he unter die Füß, da schdellsd sich fei mitun­der scho rechd blöd oo.
Von der Land­schaft aussen­rum hom­mer nigs, aber aa gor nigs gseeng. Mid auf den Asphalt gesenk­tem Blick ham wir Blut und Was­ser geschwitzt. Ohne Ende. Von die Schmer­zen in unse­ren Geh­war­zen wil­li an dera Schdell erschd gor ned redn.
An jedn Baam, a jede Bank ham wir mid zit­tern­den Knien oog­schdeu­erd, bloß, um awen­g­la aus­ruhn zu könna.
Aus­gschaut ham wir als­wie die Kreuz­rit­ter. Knie­scho­ner, Hand­scho­ner und Ell­bo­gen­scho­ner. Wobei wir von den letz­te­ren nur ein Paar für zwaa Leut gehabt ham, und ich – als Kava­lier der alten Schu­le – mei­ne gleich mei­ner bes­se­ren Hälf­te zur Ver­fü­gung gschdelld hab.
Was brauch denn ich die Din­ger?! Ich kann des doch!
Nach die ersten sechs Kilo­me­der ham wir dann den Schwung scho wie­der a biss­la raus ghabbd. Grad aus fohrn, Gas geben und in die Kur­ven nei – des had fast scho wie­der gebassd.
Aber des Brem­sen! Mid dem Brem­sen hob ich des eh noch nie ghabbd.
Was solls … Wer bremst, der ver­liert! Und weil noch ande­re Leud auf dera Schdr­egg under­wegs worn, und ich mir ka Blößn geem wollt, nochad bin­ni als­weil immer a biss­la schnel­ler worn. Inner­lich hob ich gschwitzt wie a Aff, die Knie ham gezit­tert wie Espen­laub und ver­spannt wor ich wie a Schraub­stock. Nach aus­sn aber, da hab ich den coo­len Maxe geem. Jung, sport­lich und dyna­misch. A alder Depp halt!
Jeden­falls isses dann irgend­wann ganz leicht den Berg run­ter­gan­gen. Und der Cae­sar, der Schum­mi der Inli­ner, hads lau­fen las­sen und ned gebremst. (Des hädd ich zu dem Zeit­punkt aa gor nim­mer gekönnt).
Von aussen betrach­tet muß des aus­g­seeng hom wie a Schnecke mit Asth­ma, die mit letz­ter Kraft über die Stra­ße schleimt. Für mich aber warn des gefühl­te Mach 2!
Herr­gotts! Wo is der Bremsfallschirm?
Mach 3!
Do kummt a Kur­ve! Wo is der Hebel für die Notbremse?!
Lichtgeschwindigkeit!!!
A letz­tes Stoß­ge­bet in Rich­tung Him­mel und dann hats mich aa scho gschmis­sen wies ned bes­ser geht. Ned auf die Knie, die geschütz­ten. Ned auf die Händ, die geschütz­ten. Na – auf die Ellaboong!
Aua!
Und des wors dann. Ich wollt nuch amol auf­stehn, aber die Haxen ham nim­mer midgmachd. Der Wil­le war unwei­ger­lich gebro­chen. Ab jetzt fährt die Angst mit!
„Bit­te blei­ben Sie ange­schnallt, bis wir die end­gül­ti­ge Park­po­si­ti­on erreicht haben und die Trieb­wer­ke zum völ­li­gen Still­stand gekom­men sind“.
Von wegen ang­schnallt! Abg­schnallt hob­bi sie, mei Inli­ner, nei die Händ gnum­ma und dann sind wir die letz­ten zwaa Kilo­me­ter – schöö lang­sam – auf Schu­sters Rap­pen glaufen.
Und des wars dann, mid mei­nem „Frän­ki­schen Tri­alt­lon“, der da besteht aus: Rol­len – Stür­zen – Laufen!
Oier Caesar.

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  1. Der Spruch des Jah­res: „Jung, sport­lich und dyna­misch. A alder Depp halt!“ Genial!

  2. Rüdiger Kronmüller sagt:

    Ich bin immer wie­der erstaunt, daß ich unter „Kul­tur“ lau­fe! Aber bit­te: Mei­ner­ei­ner fühlt sich geehrt. Cae­sar der Franke.

  3. Wenn die Gedan­ken eines Fran­ken kei­ne Kul­tur sind, was dann? 😉