Erzbischof Ludwig Schick kritisiert Sparpaket der Bundesregierung: "Es gibt falsche Signale."

„Die starken Schultern könnten doch mehr tragen“ – Erzbischof Schick beim Gedenkgottesdienst für Eustachius Kugler in Gremsdorf

(bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat das Sparpaket der Bundesregierung als Unausgewogen kritisiert. „Die, die auf Sozialhilfe oder andere Hilfen der Allgemeinheit angewiesen sind, weil sie sich zu wenig selbst helfen können, werden vor allem belastet“, sagte der Erzbischof am Dienstag (8. Juni 2010) in Gremsdorf (Dekanat Höchstadt). „Die starken Schultern könnten doch mehr tragen, um die Schwächeren zu unterstützen.“

Schick stellte in seiner Predigt bei einem Gedenkgottesdienst für den seligen Eustachius Kugler die Frage, ob das Sparpaket nicht die falschen Signale setze. „Das Paket sieht auch einen erneuten Stellenabbau vor, obwohl wir doch mehr Stellen für die schon zu vielen Arbeitslosen brauchen“ stellte Schick fest. Arbeit sei für den Einzelnen und die Gesellschaft wichtig. Wenn irgendwo abgebaut werde, sollten neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Den Arbeitslosen werde die Wiedereingliederung in den Beruf erschwert, „auch die Familien werden erneut belastet, ohne die kein Staat zu machen ist.“

Der Bamberger Erzbischof verwies auf den seligen Eustachius Kugler, der sich mit einem großen sozialen Engagement vor allem für kranken und alten Menschen, sowie für Menschen mit Behinderung eingesetzt hatte. „Er würde für die bestmöglichen Entwicklungschancen der Menschen mit Behinderung sorgen“, und dass sie Arbeit hätten. Dabei kritisierte Schick auch die Kürzungen in den Ausbildungshilfen für die Pflegeberufe. „Im Pflegebereich könnten weitere notwendige Arbeitsplätze geschaffen werden.“

Menschen, wie der selige Eustachius Kugler (1867-1946), seien Vorbilder und Mahner für die Gesellschaft. „Wir brauchen Menschen wie ihn“, die die Werte und Tugenden des Evangeliums in der Gesellschaft vermitteln würden.