Erleb­nis­bau­ern­hof in Bräu­nings­hof erhält Aus­zeich­nung für Kindersicherheit

Die Land- und forst­wirt­schaft­li­che Berufs­ge­nos­sen­schaft Fran­ken und Ober­bay­ern informiert

v.l.: LBG-Sicherheitsberater Gerhard Keller und Martin Thoma; Clemens Schmitt, Tochter Paulina, Nicole Schmitt, Hermann Greif

v.l.: LBG-Sicher­heits­be­ra­ter Ger­hard Kel­ler und Mar­tin Tho­ma; Cle­mens Schmitt, Toch­ter Pau­li­na, Nico­le Schmitt, Her­mann Greif

Im Rah­men der inter­na­tio­na­len Akti­on „Kin­der sicher und gesund auf dem Bau­ern­hof“ hat die Land- und forst­wirt­schaft­li­che Berufs­ge­nos­sen­schaft Fran­ken und Ober­bay­ern (LBG) im Land­kreis Forch­heim die erste Pla­ket­te „Kin­der sicher und gesund auf dem Bau­ern­hof“ auf einem land­wirt­schaft­li­chen Anwe­sen an die Fami­lie Schmitt in Bräu­nings­hof ver­ge­ben. „Cle­mens und Nico­le Schmitt haben kei­nen Auf­wand gescheut, um auf ihrem Erleb­nis­bau­ern­hof für ein Höchst­maß an Kin­der­si­cher­heit zu sor­gen – für die eige­nen Kin­der Leo­ni, Jan­ni­ka und Pau­li­na, aber auch für die Kin­der­grup­pen, Schul­klas­sen und Kin­der­gär­ten, die regel­mä­ßig zu Besuch kom­men „, lobt Her­mann Greif, Mit­glied der Ver­tre­ter­ver­samm­lung der LBG Fran­ken und Ober­bay­ern bei der Über­ga­be der Auszeichnung.

„Betrie­be, die die­se Pla­ket­te erhal­ten wol­len, wer­den umfang­reich über­prüft und müs­sen den The­men Arbeits­si­cher­heit und Gesund­heits­schutz sowie der Kin­der­si­cher­heit sehr auf­ge­schlos­sen gegen­über ste­hen“, erläu­tert Mar­tin Tho­ma, Sicher­heits­be­ra­ter der Land- und forst­wirt­schaft­li­chen Berufs­ge­nos­sen­schaft LBG Fran­ken und Ober­bay­ern. Er ist, zusam­men mit sei­nem Kol­le­gen Ger­hard Kel­ler, zustän­dig für die Bera­tung und Kon­trol­le der Land- und forst­wirt­schaft­li­chen Anwe­sen im Land­kreis Forch­heim. „Der Hof von Fami­lie Schmitt genügt die­sen Anfor­de­run­gen in vor­bild­li­cher Weise“.

„ Wir betrei­ben unse­ren Bau­ern­hof im Voll­erwerb mit 50 Kühen und der weib­li­chen Nach­zucht. Wir bewirt­schaf­ten rund 60 Hekt­ar Acker­land, 60 Hekt­ar Wie­se und 20 Hekt­ar Wald. Weil es uns ein per­sön­li­ches Anlie­gen ist, aber auch als wei­te­res Stand­bein, haben wir es uns zum Ziel gesetzt, unse­ren Hof zum Erleb­nis­bau­ern­hof zu machen. Wir zei­gen und erklä­ren Kin­dern auf kind­ge­rech­te Art und Wei­se, wie Land­wirt­schaft wirk­lich funk­tio­niert“, erklä­ren Cle­mens und Nico­le Schmitt. Um dies wirk­lich qua­li­fi­ziert tun zu kön­nen, haben sich Nico­le und Cle­mens Schmitt zu einer ent­spre­chen­den beruf­li­chen Wei­ter­bil­dung zum „Erlebnisbauern/​Erlebnisbäuerin“ ent­schlos­sen. „Die Wich­tig­keit der Kin­der­si­cher­heit war dabei natür­lich immer wie­der The­ma. Um ein Höchst­maß an Kin­der­si­cher­heit auf unse­rem Hof zu errei­chen, haben wir uns Rat bei der LBG geholt“, erzählt sie. „Zusam­men mit den LBG-Mit­ar­bei­tern haben wir anhand einer Check­li­ste alle Berei­che des Hofes über­prüft und so auch noch eini­ge Ver­bes­se­run­gen errei­chen kön­nen“.

Fami­lie Schmitt rich­tet Kin­der­ge­burts­ta­ge aus. Sie gibt Schul­klas­sen die Mög­lich­keit, den „Bau­ern­hof als Klas­sen­zim­mer“ zu erle­ben und lädt Kin­der­gär­ten zum Bei­spiel zu einem Tag im Kuh­stall ein. „Teil­wei­se sind bei uns 40 Kin­der pro Woche auf dem Hof“, erzäh­len sie.

Trotz­dem bleibt der Bau­ern­hof aber ja ein Arbeits­platz für Erwach­se­ne mit gro­ßen Tie­ren und noch grö­ße­ren Maschi­nen. Eine gute Orga­ni­sa­ti­on ist also nötig, damit die Kin­der viel erle­ben und ihnen trotz­dem nichts pas­sie­ren kann. Fami­lie Schmitt hat dies vor­bild­lich im Sin­ne aller gelöst.

  • So spie­len die Kin­der zum Bei­spiel sicher in der Spiel­scheu­ne mit Klet­ter­wand, Rut­sche und Spiel­ge­rä­ten deut­lich abge­grenzt vom Arbeits­be­reich der Groß­ma­schi­nen. Allei­ne schon durch die­se räum­li­che Tren­nung ist das Unfall­po­ten­ti­al deut­lich gerin­ger als auf ande­ren Höfen.
  • Auf­stie­ge und höher gele­ge­ne Arbeits­plät­ze sind abge­schlos­sen. Kin­der kön­nen so nicht allei­ne nach oben gelan­gen. Sie sind so gut gegen Stür­ze aus gro­ßer Höhe geschützt.
  • Fami­lie Schmitt hat etwa 50 Milch­kü­he im Stall. Natür­lich gibt es dort auch eine Gül­le­gru­be. Damit Kin­der nicht hin­ein stür­zen kön­nen ist die Gru­be sicher umwehrt.
  • Fami­lie Schmitt hat sich dem „Pro­gramm offe­nen Stall­tür“ ange­schlos­sen. Das heißt aber nicht, dass Kin­der unbe­auf­sich­tigt in den Stall hin­ein kön­nen! Die Tore zum Stall sind gegen unbe­fug­ten Zutritt gesi­chert. Wer zu den gro­ßen Tie­ren möch­te, der darf das ger­ne. Jedoch nur im Rah­men des Pro­gramms, das Nico­le Schmitt extra für die Kin­der­be­su­cher­grup­pen aus­ge­ar­bei­tet hat. Natür­lich ist dann auch immer ein erwach­se­nes Fami­li­en­mit­glied im Stall und behält die Kin­der im Auge. Wer Tie­re strei­cheln möch­te, kann zur „Strei­chel­stun­de“ kom­men, die eben­falls von einem erwach­se­nen Fami­li­en­mit­glied ange­lei­tet und beglei­tet wird. Die Tie­re leben im kind­ge­rech­ten „Strei­chel­zoo“. Dort war­ten zum Bei­spiel Zie­gen, Kälb­chen, Hasen und Mini­schwei­ne dar­auf ver­wöhnt zu werden.
  • Alle Maschi­nen und Anbau­ge­rä­te sind nach den gel­ten­den Arbeits­schutz-bestim­mun­gen mit den vor­ge­schrie­be­nen Schutz­vor­rich­tun­gen aus­ge­stat­tet und für Kin­der auch nicht erreichbar.
  • Neu ist eine Rück­fahr­ka­me­ra, die den toten Win­kel hin­ter den Schlep­per­ge­span­nen ein­seh­bar macht. Ein deut­li­ches Sicher­heits­plus beson­ders zum Woh­le der Kin­der, aber auch für alle ande­ren Men­schen auf dem Hof.
  • Eben­falls neu ist eine zusätz­li­che sta­bi­le Abdeckung des Ein­füll­schach­tes für die Hack­schnit­zel­hei­zung, die ver­hin­dert, dass Men­schen oder Tie­re in die För­der­schnecke fal­len können.

Doch neben allen tech­ni­schen Maß­nah­men zu Ver­bes­se­rung der Arbeits- aber auch der Kin­der­si­cher­heit auf dem Hof ist und bleibt es am Wich­tig­sten, so Nico­le Schmitt, sel­ber ein gutes Vor­bild zu leben und Kin­dern immer wie­der lie­be­voll und gedul­dig, aber mit dem nöti­gen Nach­druck, rich­ti­ge Ver­hal­tens­wei­sen zei­gen, Regeln zu erklä­ren und deren Ein­hal­tung auch im Auge zu behalten.