„BArrierefrei“-Preis für Gästehaus am Hainpark

Freiwilliges Engagement für ein Bamberg ohne Hindernisse ausgezeichnet

Oberbürgermeister Andreas Starke überreicht Ursula und Ernst  Müller die Auszeichnung

Oberbürgermeister Andreas Starke überreicht Ursula und Ernst Müller die Auszeichnung

(pm)Das Gästehaus am Hainpark der Diakonie Bamberg-Forchheim ist mit dem Preis „BArrierefrei – Leben, Einkaufen und Genießen ohne Hindernisse“ der Stadt Bamberg ausgezeichnet worden. Oberbürgermeister Andreas Starke überreichte bei einer Feierstunde im Grünen Saal der Harmonie am Montag, 17. Mai, den Leitern des Gästehauses, dem Ehepaar Ursula und Ernst Müller, die Auszeichnung.

Die Einrichtung ermöglicht behinderten bzw. in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen gemeinsam mit nichtbehinderten Menschen den Besuch Bambergs. „Der Preisträger erfüllt genau das, wofür der Preis steht ‑ ein barrierefreies Bamberg“, sagte OB Starke. Mit dem ideellen „BArrierefrei“-Preis, der erstmals verliehen wurde, zeichnet die Stadt Bamberg freiwilliges Engagement von Bürgern oder Unternehmen beim Abbau von Barrieren aus.

„Stufen am Eingang eines Hauses, zu wenig Sitzgelegenheiten oder fehlende Haltegriffe – überall um uns herum gibt es Barrieren oder es mangelt an kleinen Hilfen im Alltag“, betonte Starke. Darunter würden nicht nur Menschen mit Behinderungen oder ältere Mitbürger leiden, auch Eltern mit Kinderwagen oder Menschen mit Krücken bzw. schwerem Gepäck stießen ebenso oft auf Hindernisse. „Von einem barrierefreien Bamberg profitieren alle Bürgerinnen und Bürger“, machte der OB deutlich. „Für viele Senioren oder Menschen mit Behinderungen ist Barrierefreiheit aber eine zwingende Voraussetzung für ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.“ Das Ziel der Stadt Bamberg sei es deshalb, Hindernisse jeglicher Art abbauen. „Bamberg soll eine lebenswerte Stadt für Bürger in allen Lebenslagen sein“, betonte Starke.

Zwar gäbe es bereits gesetzliche Vorschriften zur Barrierefreiheit. „Doch nur wenn sich Privatleute und Unternehmen auch aus eigenem Antrieb engagieren, werden wir die Vision eines Bambergs ohne Hindernisse erreichen können“, sagte Starke. Deshalb sei es wichtig, gute Taten auch öffentlich anzuerkennen – wie z.B. durch die Verleihung eines Preises. Der Oberbürgermeister dankte den Vertretern der Senioren und der Menschen für Behinderungen, dass sie die Idee eines „BArrierefrei“-Preises so konstruktiv unterstützt hätten. Der Name spielt bewusst auf den „BAzubi“-Preis an, mit dem die Stadt Bamberg seit 2006 Unternehmen prämiert, die sich besonders im Bereich der Ausbildung verdient gemacht haben.

Acht Unternehmen und Institutionen bewarben sich um den „BArrierefrei“-Preis. Darüber hinaus wurden von Bürgern drei weitere Kandidaten vorgeschlagen. Das, so Starke, sei eine gute Resonanz und zeige die Bandbreite des barrierefreien Engagements in Bamberg. Die Auswahl des Preisträgers lag in den Händen einer Fachjury, deren Entscheidung vom Stadtrat bestätigt wurde.

Jurymitglied Ernst Schindler, stellvertretender Vorsitzender des Beirats für Menschen mit Behinderung erläuterte, warum sich die Jury für das Gästehaus entschied. Es handele sich dabei um eine „einzigartige Einrichtung“, die allen offenstehe und die Welterbestadt Bamberg sowohl für behinderte wie für nicht Behinderte Menschen erlebbar mache. Das Gästehaus verfüge über einen barrierefreien Zugang und behindertengerechte Zimmer. Die Betreiber gingen in vorbildlicher Weise auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Gäste ein. Die Einrichtung sei insbesondere auch ideal für Gruppenreisen geeignet. Schindler lobte ferner die Einführung des „BArrierefrei“-Preises, mit dem Bamberg eine Vorreiterrolle einnehme. Alle Anwesenden bat er, sich weiter für den Abbau von Hindernissen einzusetzen.

Diakon Ernst Müller bedankte sich anschließend für die Auszeichnung und schilderte die Geschichte des 2005 eingeweihten Gästehauses, das begeistert angenommen werde. Die Resonanz nehme von Jahr zu Jahr zu. So seien die Übernachtungszahlen von 300 im Jahr 2006 auf mittlerweile 2.000 im vergangenen Jahr gestiegen.

Ebenso positive Resonanz bei den Anwesenden fanden die musikalischen Darbietungen des Querflöten-Duos Christina-Anna Geus und Isabel Winkelmann von der Städtischen Musikschule.