Bamberg bekommt Replik der Heinrichskrone

OB Starke und Regierungspräsident Wenning informieren sich über Fortschritt der Kronenreplik

Im wahrsten Sinne ein einzigartiges Schmuckstück wird bald im Diözesanmuseum in Bamberg prunken: Der Bamberger Silberschmied Friedemann Haertl stellt derzeit eine Replik der Heinrichskrone her, die dauerhaft in Bamberg verbleiben wird. Die Idee dazu hatte Oberbürgermeister Andreas Starke bereits im Jahr des Bistumsjubiläum 2007.

„Bamberg gewinnt damit eine Attraktion von großer Strahlkraft“, so Starke. Aufgrund des fragilen Zustands der drei Kaiserkronen, die sich derzeit in der Schatzkammer der Residenz in München befinden, sei an einen Transport und eine dauerhafte Verlagerung nicht zu denken. An Schönheit und Anziehungskraft werde die Replik dem Original aber in nichts nachstehen, versicherte Starke. Die Kosten für die Herstellung hat die Oberfrankenstiftung übernommen, so Regierungspräsident Wilhelm Wenning. Er sei sofort von dem Gedanken einer Kronenreplik begeistert gewesen. Spätestens 2012, im Jubiläumsjahr der Domweihe, soll das wertvolle Exponat im Diözesanmuseum ausgestellt werden.

Die moderne Goldschmiedearbeit soll der Historischen in nichts nachstehen, versichert Haertl. Lediglich bei den Edelsteinen wird an einer Stelle, aus Kostengründen auf den Originalstein verzichtet.

Die „Zacken“ der Krone bilden sechs Lilienformen die mit rund 600 winzigen Eichenblättern gefüllt sind. Verziert wird die Krone durch Süßwasserperlen und eine Vielzahl von Edelsteinen wie Smaragden, Amethysten, Saphiren, Achaten, Aquamarinen und einer Muschelgemme. Auf den Scharnierverbindungen der Lilien befinden sich aus Blättern modellierte Kugeln, auf denen winzige, modellierte Goldengelchen befestigt sind. Haertl rechnet mit rund 2500 Arbeitsstunden für die Herstellung der Kronenreplik.

In einem ersten Schritt war die Krone durch einen aufwändigen 3-D-Scan des Instituts für Archäologie, Bauforschung und Denkmalpflege an der Universität Bamberg vermessen worden. Anhand des virtuellen Modells entsteht nun die Krone. Zuallererst entstand das Gerüst der Krone. In vielen Arbeitsstunden Handarbeit entstehen nun die einzelnen Elemente der Krone.

Während des Bistumsjubiläums 2007 war die so genannte „jüngere Kunigundenkrone“ oder Frauenkrone, als viel beachtete Leihgabe im Diözesanmuseum zu bewundern. Die Heinrichskrone und die beiden Kunigundenkronen die heute in München aufbewahrt werden, waren Teil des „Bamberger Domschatzes“. Große Teile des Schatzes befinden sich in Bamberg. Dazu zählt auch der prächtige Sternenmantel, der dem Bistumsjubiläum 2007 seinen Namen gab.