CO2-Fasten-Staf­fel 2017 der Klimaschutzmanager*innen der Euro­päi­schen Metro­pol­re­gi­on Nürnberg

Rund 20 Klimaschutzmanager/​innen aus der Euro­päi­schen Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg, dar­un­ter auch das Team des Land­krei­ses Bay­reuth, star­ten in der Fasten­zeit 2017 einen Selbst­ver­such. Sie wol­len in ihrem All­tag mög­lichst weni­ge CO2Emissionen ver­ur­sa­chen. Über ihre Erleb­nis­se, Erfol­ge und Hür­den, blog­gen sie auf einer neu ein­ge­rich­te­ten Website.

Ob 40 Tage Ver­zicht auf das eige­ne Auto, ob vega­ne Ernäh­rung oder pla­stik­frei­es Ein­kau­fen – die Her­aus­for­de­rung wird indi­vi­du­ell gewählt. Das Beson­de­re: Wie bei einem Staf­fel­lauf wird jeden Tag eine ande­rer Teil­neh­mer oder eine ande­re Teil­neh­me­rin nomi­niert, um am kom­men­den Tag von sei­nen oder ihren Erfah­run­gen in einem bestimm­ten The­men­be­reich zu berich­ten. Aus erster Hand, mit Fach­wis­sen, Tipps und Humor.

Lebens­stil prägt Klimaschutz

Umfang­rei­ches tech­ni­sches Poten­zi­al zum Kli­ma­schutz ist vor­han­den. Elek­tro­ge­rä­te wer­den immer spar­sa­mer im Ver­brauch, Häu­ser immer bes­ser gedämmt. Das ist gut so. Den­noch steigt trotz ver­bes­ser­ter Effi­zi­enz der Ener­gie­ver­brauch in man­chen Lebens­be­rei­chen sogar an. Der Grund ist der soge­nann­te Rebound-Effekt. Ein­spa­run­gen wer­den durch stei­gen­de Kom­fort­an­sprü­che zunich­te gemacht. Wir besit­zen immer mehr Elek­tro­ge­rä­te, vor allem in der Unter­hal­tungs- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­elek­tro­nik, die Wohn­flä­che pro Per­son ist deut­lich höher als vor eini­gen Jahr­zehn­ten, der Fleisch­kon­sum steigt. „Wenn wir die Kli­ma­zie­le von Paris errei­chen wol­len, dann müs­sen nicht nur die erneu­er­ba­ren Ener­gien aus­ge­baut und die Ener­gie­ef­fi­zi­enz gestei­gert, son­dern auch auch grund­sätz­li­che Fra­gen von Lebens­wan­del und Wer­ten the­ma­ti­siert wer­den. Ich freue mich, dass die Kli­ma­schutz­ma­na­ge­rin­nen und Kli­ma­schutz­ma­na­ger der Metro­pol­re­gi­on, die ja eine beson­de­re Vor­bild­funk­ti­on aus­üben, sich die­ser Auf­ga­be stel­len“, kom­men­tiert Land­rat Her­mann Hüb­ner die Akti­on. Aus dem Kli­ma­schutz­ma­nage­ment des Land­krei­ses Bay­reuth sind Kat­rin Zie­wers, Sabi­ne Rüs­kamp und Bernd Rot­ham­mel dabei. „In die­sem Selbst­ver­such wol­len wir her­aus­fin­den, ob es mög­lich ist, in Deutsch­land kli­ma­ver­träg­lich zu leben, und wie sich ein kli­ma­ver­träg­li­cher Lebens­til anfühlt.“, so der Kli­ma­schutz­ma­na­ger Bernd Rothammel.

Der Blog zur CO2-Fasten-Staffel

Die rea­len Erfah­run­gen sind ab 1. März 2017 nach­zu­le­sen auf der Inter­net­sei­te www​.co2​fa​sten​.word​press​.com. Jeden Tag gibt der Autor den Staf­fel­stab wei­ter an die Autorin des näch­sten Tages. Aus die­sem Grund trägt die Akti­on den Namen „CO2-Fasten-Staf­fel“. Wie man im All­tag zum Kli­ma­schutz bei­tra­gen kann, wird unter­halt­sam geschil­dert. Auch per­sön­li­che Gren­zen, an die man sto­ßen kann, sol­len nicht aus­ge­klam­mert wer­den – wenn bei­spiels­wei­se ein­mal der lecke­re Duft von der Brat­wurst­bu­de den Vor­satz, sich vegan zu ernäh­ren, hin­weg­weht. Die geschil­der­ten Bemü­hun­gen wer­den ergänzt um Link­Emp­feh­lun­gen, per­sön­li­che CO2-Bilan­zen und Fotos.

Brei­tes Teilnehmerspektrum

Die Teil­neh­men­den haben dabei unter­schied­li­che Aus­gangs­si­tua­tio­nen: sie leben an unter­schied­li­chen Orten in der Metro­pol­re­gi­on, auf dem Land oder in der Stadt, in einem Haus oder einer klei­nen Woh­nung, haben eine Groß­fa­mi­lie oder eine Fern­be­zie­hung. Man­che kön­nen zu Fuß zur Arbeit gehen, ande­re müs­sen wei­te Strecken pen­deln. Trotz­dem sind sie sicher: im All­tag stecken zahl­rei­che Mög­lich­kei­ten, Res­sour­cen ein­zu­spa­ren – bei der Ernäh­rung, durch Ener­gie­spa­ren oder weni­ger Kon­sum, bei der Abfall­ver­mei­dung, im Recy­cling, durch die Moti­va­ti­on ande­rer und bei der Mobilität.

Das Team

Klimaschutzmanager/​innen arbei­ten in Städ­ten und Land­krei­sen an der Umset­zung von Kli­ma­schutz­maß­nah­men auf kom­mu­na­ler Ebene.

Im Jahr 2015 wur­de anläss­lich der 2. Inter­na­tio­na­len Kli­ma­schutz­kon­fe­renz der Metro­pol­re­gi­on in Nürn­berg aus dem „Forum Kli­ma­schutz und nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung“ der Euro­päi­schen Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg (EMN) ein Initia­tiv­kreis der Klimaschutzmanager/​innen gegrün­det, in dem 25 Kom­mu­nen und Land­krei­se sowie eine Arbeits­ge­mein­schaft ver­tre­ten sind. Der Initia­tiv­kreis hat fol­gen­de Ziele:

  • Netz­werk für den kon­kur­renz­frei­en Ideen- und Erfah­rungs­aus­tausch zu Pro­jek­ten und zu The­men des Klimaschutzes
  • Ent­wick­lung von gemein­sa­men Pro­jekt­ideen und Veranstaltungen
  • Bün­de­lung der Kom­pe­tenz im Bereich Klimaschutzmanagement
  • Mei­nungs­bil­dung und Aus­ar­bei­tung von poli­ti­schen Stellungnahmen

Unter­stützt wird das Pro­jekt durch das Forum „Kli­ma­schutz und nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung in der Euro­päi­schen Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg“ und das Ser­vice- und Kom­pe­tenz­zen­trum: Kom­mu­na­ler Kli­ma­schutz (SK:KK), das im Auf­trag des Bun­des­um­welt­mi­ni­ste­ri­ums beim Deut­schen Insti­tut für Urba­ni­stik (Difu) ein­ge­rich­tet wurde.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu den Kli­ma­schutz­ak­ti­vi­tä­ten des Land­krei­ses Bay­reuth fin­den sich unter www​.kli​ma​.land​kreis​-bay​reuth​.de