Bam­ber­ger GAL unter­stützt Initia­ti­ve „Radent­scheid“

Rad­ver­kehrs­för­de­rung braucht drin­gend Nach­hil­fe durch enga­gier­te Bürger*innen

Bei der grün-alter­na­ti­ven Stadt­rats­frak­ti­on ist man hoch erfreut über die jüng­ste Bür­ger­initia­ti­ve „Radent­scheid Bam­berg“. Wie in diver­sen Medi­en berich­tet, sam­meln die Initiator*innen mit zehn kon­kre­ten Zie­len zur För­de­rung des Rad­ver­kehrs ab dem Früh­jahr Unter­schrif­ten für ein Bür­ger­be­geh­ren und stre­ben einen Bür­ger­ent­scheid an. „Der von der Radent­scheid-Grup­pe gefor­der­te Rich­tungs­wech­sel in der Ver­kehrs­po­li­tik ist drin­gend nötig“, meint GAL-Stadt­rat Tobi­as Rausch.

Das sieht auch der ver­kehrs­po­li­ti­sche GAL-Spre­cher Peter Gack so, „aus leid­li­cher Erfah­rung“, wie er sagt. Wie oft sei­en Anträ­ge aus der GAL zur Rad­ver­kehrs­för­de­rung geschei­tert, auf die lan­ge Bank gescho­ben wor­den oder ein­fach ver­san­det. Und dies nicht, weil die Ver­wal­tung nicht gut arbei­ten wür­de, son­dern weil die Unter­stüt­zung aus der Poli­tik feh­le. „Wir freu­en uns des­halb über eine star­ke und ener­gie­ge­la­de­ne Bürgerbewegung.“

Als Bei­spiel für das weit­ge­hen­de Ver­sa­gen der Bam­ber­ger Ver­kehrs­po­li­tik in Sachen Rad­ver­kehr füh­ren Gack und Rausch aller­dings gar kei­nen GAL-Antrag an, son­dern die so genann­te „Bam­ber­ger Rad­ver­kehrs­stra­te­gie“. Das Pro­gramm wur­de gewis­ser­ma­ßen als Teil des Ver­kehrs­ent­wick­lungs­plans im Jahr 2012 vom Umwelt- und Ver­kehrs­se­nat ein­stim­mig ver­ab­schie­det. Damit soll­te der Rad­ver­kehr geför­dert und aus­ge­baut wer­den – und zwar mit jähr­lich 5 Euro pro Einwohner*in, also Haus­halts­mit­tel von 350.000 Euro pro Jahr. Doch die­se Sum­me wur­de nach Gacks Wor­ten seit­her kein ein­zi­ges Mal erreicht, „noch nicht ein­mal die Hälf­te von dem, was seit 2012 hier hät­te inve­stiert wer­den müs­sen.“ Dass das Geld vor­han­den wäre, steht für die GAL außer Zwei­fel: „Es man­gelt am poli­ti­schen Willen.“

Welch gro­ßes Poten­ti­al der Rad­ver­kehr in Bam­berg habe, wird laut Tobi­as Rausch durch aktu­el­le Erhe­bun­gen deut­lich, wonach die Bamberger*innen 30% ihrer Wege mit dem Fahr­rad erle­di­gen. „Aber lei­der – und auch das zei­gen Umfra­gen, z.B. vom ADFC – machen sie dies nicht, weil der Rad­ver­kehr in Bam­berg so beson­ders gut geför­dert wür­de, son­dern eher obwohl er das nicht wird.“