Sil­ve­ster – High­light für uns, aber Hor­ror für die Vogelwelt

Feu­er­wer­ke ver­set­zen Vögel und ande­re Wild­tie­re in Panik – Lie­ber an öffent­li­chen Ver­an­stal­tun­gen teilnehmen

Ahnungs­los sit­zen vie­le Vögel am 31. Dezem­ber um null Uhr jeden Jah­res an ihren Schlaf­plät­zen und ver­su­chen, ihre kost­ba­re Ener­gie in der kal­ten Jah­res­zeit zu spa­ren. Und plötz­lich geht es los: Etwa eine drei­vier­tel Stun­de lang schie­ßen in ganz Deutsch­land aber­tau­sen­de von Rake­ten in die Lüf­te und explo­die­ren mit einem lau­ten Knall. Dies hat fata­le Fol­gen für die Vogel­welt, aber auch für alle ande­ren sied­lungs­be­woh­nen­den Wild­tie­re. Der LBV bit­tet daher alle Natur­freun­de auf ein eige­nes Feu­er­werk zu ver­zich­ten und sich lie­ber einer öffent­li­chen Ver­an­stal­tung anzuschließen.

Cir­ca eine drei­vier­tel Stun­de hält das Feu­er­werk zum Jah­res­wech­sel an, bis lang­sam wie­der Ruhe ein­kehrt. Tau­sen­de von Vögeln stei­gen vor Schreck inner­halb von Minu­ten von ihren Schlaf­plät­zen in den Luft­raum auf, um dem Böl­ler- und Rake­ten­sze­na­rio so schnell es geht zu ent­kom­men. Dabei errei­chen sie sogar Höhen von über 1000 Metern. „Dicht besie­del­te Gebie­te, also vor allem Städ­te mit viel Feu­er­werks­ak­ti­vi­tät, wer­den von den Vögeln sogar kom­plett ver­las­sen, um zu flie­hen und Schutz zu suchen“, so Mar­ti­na Geh­ret vom LBV-Artenschutz.

Gera­de im Win­ter hat die­se Stö­rung ver­hee­ren­de Fol­gen für vie­le Vogel­ar­ten. Durch den Auf­stieg in so gro­ße Höhen ver­lie­ren sie unnö­ti­ge Ener­gie, die sie im Win­ter viel drin­gen­der zum Über­le­ben bräuch­ten. „Die Höhen der nor­ma­len Pen­del­flü­ge, die täg­lich geflo­gen wer­den, lie­gen sel­ten über 100 Metern“, so Geh­ret. Ihre Ener­gie­re­ser­ven wer­den durch die Flucht vor dem Lärm stark ver­min­dert und im Extrem­fall droht sogar Lebens­ge­fahr. Nicht sel­ten ver­lie­ren die Vögel durch ihre Panik die Ori­en­tie­rung und flie­gen dann gegen Häu­ser, Autos oder ande­re Hin­der­nis­se. Es kann Tage und Wochen dau­ern, bis die Tie­re sich von die­sem Schock erholt haben.

Im Umfeld von Gewäs­sern, Feucht­ge­bie­ten oder Schutz­ge­bie­ten, wo es häu­fig win­ter­li­che Ansamm­lun­gen von Vögeln gibt oder an Mas­sen­schlaf­plät­zen soll­te auf die Sil­ve­ster­knal­le­rei lie­ber ver­zich­tet wer­den, eben­so wie in dicht besie­del­ten Arealen.

Der LBV bit­tet daher alle Natur­freun­de, auf ein eige­nes Sil­ve­ster­feu­er­werk zu ver­zich­ten. „Schlie­ßen Sie sich lie­ber mit ihren Nach­barn zusam­men oder neh­men Sie an einer öffent­li­chen Ver­an­stal­tung teil. Das schont nicht nur unse­re Natur und den Geld­beu­tel, son­dern ver­mei­det auch die Ber­ge an Müll.“ so Mar­ti­na Gehret.