Histo­ri­sche Bau­stel­len in Bam­berg: Klo­ster­an­la­ge St. Micha­el und St. Getreu

Innen- und Außen-Gerüst für bei­de Kirchen

Eines der größ­ten Gerü­ste, das jemals in Bam­berg auf­ge­baut wur­de, steht der­zeit am Micha­els­berg. Die Ein­rü­stung der Micha­els­kir­che an Chor und Quer­schiff, sowohl Außen als auch Innen, ist nahe­zu fer­tig gestellt. Nun haben die Zim­mer­leu­te mit der Ein­rich­tung und Mate­ri­al­an­lie­fe­rung für die Instand­set­zung der Dach­trag­wer­ke begonnen.

Im Rah­men des Bun­des­pro­gramms “Natio­na­le Pro­jek­te des Städ­te­baus- Zukunfts­in­ve­sti­ti­ons­pro­gramm (ZIP)“ wer­den bis 2018 wei­te Tei­le der ehe­ma­li­gen Klo­ster­an­la­ge St. Micha­el restau­riert. Sie gilt als eines der Wahr­zei­chen der dem UNESCO-Welt­erbe zuge­hö­ri­gen Alt­stadt Bam­berg. Für die Pfle­ge und den Erhalt des beein­drucken­den Gebäu­de­en­sem­bles ist die Bür­ger­spi­tal­stif­tung Bam­berg als Eigen­tü­me­rin verantwortlich.

Der­zeit wer­den im Bau­ab­schnitt eins die Fas­sa­den von Braue­rei- und Pfor­ten­flü­gel instand­ge­setzt. Neben den eigent­li­chen Natur­stein­ar­bei­ten und der Fen­ster­in­stand­set­zung ste­hen not­wen­di­ge Arbei­ten an den Dach­flä­chen und die par­ti­el­le Ertüch­ti­gung der Ent­wäs­se­rung an. Die Instand­set­zung der ca. 3000 m² umfas­sen­den Fas­sa­den­flä­che die­ses 1. Bau­ab­schnitts soll im Früh­jahr 2017 abge­schlos­sen wer­den. Der Abbau der Gerü­ste ist ab Mai geplant.

Mit Ein­rü­stung von Kanz­lei­flü­gel und Neu­er Abtei begin­nen im Früh­jahr 2017 bereits die Arbei­ten des zwei­ten Bau­ab­schnitts, hier­bei wer­den wei­te­re 2100 m² Natur­stein­flä­che instand­ge­setzt. Mit dem geplan­ten drit­ten Bau­ab­schnitt an Teil­be­rei­chen des Kon­vent­baus, wird der vor­ge­ge­be­ne Zeit­rah­men der Maß­nah­me Ende 2018 eingehalten.

Danach folgt zeit­gleich mit der Fas­sa­den­sa­nie­rung die sta­ti­sche Instand­set­zung der ehe­ma­li­gen Abtei­kir­che. Die im Herbst 2015 ein­ge­bau­te Siche­rungs­maß­nah­me, die wie ein Kor­sett die Mau­ern des Lang­hau­ses zusam­men­klam­mert, zeigt die geplan­te und erhoff­te „Beru­hi­gung“ der Riss­be­we­gun­gen. Bis Ende 2018 wer­den alle Bau­tei­le ein­ge­rü­stet, alle Dach­trag­wer­ke instand­ge­setzt sowie Fas­sa­den, Gewöl­be und Mau­er­werk sta­tisch gesi­chert. Zudem wer­den bau­be­glei­ten­de Natur­stein­ar­bei­ten, par­ti­el­le Instand­set­zung der Ent­wäs­se­rung, restau­ra­to­ri­sche Siche­run­gen sowie umfas­sen­de Schutz­maß­nah­men der wert­vol­len Aus­stat­tung erfor­der­lich. Nach der Wie­der­her­stel­lung eines sta­bi­len sta­ti­schen Systems der Kir­che soll­ten in wei­te­ren, noch zu pla­nen­den Bau­ab­schnit­ten alle Fas­sa­den, die gesam­te Ent­wäs­se­rung, die Raum­scha­le mit Gewöl­ben, die Aus­stat­tung und Orgel sowie alle Außen­an­la­gen bear­bei­tet werden.

Auch die Kir­che St. Getreu, mit Ihrer ein­zig­ar­ti­gen barocken Aus­stat­tung, muss­te, nach Teil­sper­run­gen ab 2013, vor einem Jahr auf Grund der besorg­nis­er­re­gen­den Schä­den und der nicht mehr gege­be­nen Ver­kehrs­si­cher­heit kom­plett geschlos­sen wer­den. Riss­bil­dun­gen an Wän­den und Gewöl­ben sind dra­ma­tisch, Aus­stat­tung und Kunst­ge­gen­stän­de sind gefähr­det, Teil­ein­stür­ze und Sub­stanz­ver­lu­ste dro­hen. Umfang­rei­che Maß­nah­men zum Schutz der hoch­wer­ti­gen Aus­stat­tung wur­den bereits rea­li­siert. Ähn­lich der Siche­rungs­maß­nah­me an St. Micha­el, sol­len nun Mau­er-Ver­span­nun­gen den Chor sowie Kapel­len­be­rei­che des Lang­hau­ses von St. Getreu für die kom­men­den Jah­re sichern. Sie wer­den in den näch­sten Wochen ein­ge­baut. Wann eine drin­gend erfor­der­li­che Instand­set­zung und hier­mit auch eine Wie­der­eröff­nung der Kir­che St. Getreu erfol­gen kann, ist der­zeit noch unbekannt.

Für St. Micha­el besteht der Wunsch, die­se zum 1000-Jäh­ri­gen Jubi­lä­um 2021 der Öffent­lich­keit wie­der zugäng­lich machen zu können.