IHK unter­stützt unbe­glei­te­te min­der­jäh­ri­ge Flücht­lin­ge bei der Berufsorientierung

Rund 160 Flüchtlinge haben in Oberfranken bisher den Berufsorientierungstest der IHK absolviert. Foto: IHK für Oberfranken Bayreuth
Rund 160 Flüchtlinge haben in Oberfranken bisher den Berufsorientierungstest der IHK absolviert. Foto: IHK für Oberfranken Bayreuth

Aus­bil­dung ist das Ziel

„Wel­cher Beruf passt zu mir?“ – vie­le jun­ge Flücht­lin­ge in Ober­fran­ken sind der Ant­wort auf die­se Fra­ge jetzt einen Schritt näher. Mehr als 130 unbe­glei­te­te Min­der­jäh­ri­ge haben bereits vor den Som­mer­fe­ri­en den Berufs­ori­en­tie­rungs­test der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth absol­viert, im neu­en Schul­jahr folg­ten schon wei­te­re 30 Jugend­li­che in den Flücht­lings­klas­sen der Berufs­schu­len. „Mit dem Test haben wir ein gutes Instru­ment in der Hand, um die Jugend­li­chen mit den pas­sen­den Unter­neh­men und Beru­fen zusam­men­zu­brin­gen“, sagt IHK-Prä­si­dent Heri­bert Trunk.

Der Test fragt die Inter­es­sen, Talen­te und Fähig­kei­ten der Jugend­li­chen ab und gibt Auf­schluss, in wel­chen Beru­fen die Jugend­li­chen gut auf­ge­ho­ben wären – etwa in der Gastro­no­mie, in gewerb­lich-tech­ni­schen, hand­werk­li­chen oder sozia­len Beru­fen. Er wur­de in Zusam­men­ar­beit mit der stu­den­ti­schen Initia­ti­ve Enac­tus Bay­reuth ent­wickelt. Auf der Basis der Ergeb­nis­se wer­den die Jugend­li­chen in für sie pas­sen­de Prak­ti­ka, Ein­stiegs­qua­li­fi­zie­run­gen oder Aus­bil­dun­gen ver­mit­telt. „Am Ende ist nur eine Berufs­aus­bil­dung eine gute Basis für ihre Zukunft bei uns“, betont IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Chri­sti Degen. „Vie­le Flücht­lin­ge wol­len zunächst lie­ber mit Hilfs­ar­bei­ten ver­meint­lich schnel­les Geld ver­die­nen. Aber das hilft auf Dau­er weder ihnen noch unse­rer Wirt­schaft, die drin­gend auf der Suche nach Fach­kräf­ten ist.“

Einen kon­kre­ten Berufs­wunsch haben vie­le der jun­gen Flücht­lin­ge noch nicht. Ingrid Krauß, bei der IHK Ansprech­part­ne­rin rund um das The­ma Flücht­lin­ge, weiß war­um. Die Jugend­li­chen beherr­schen die deut­sche Spra­che schon recht gut, aber es hapert noch am Wis­sen über vie­le ein­zel­ne Beru­fe. Unter einem Fach­la­ge­ri­sten zum Bei­spiel könn­ten sich die wenig­sten etwas vor­stel­len. Die IHK will hier mit Infor­ma­ti­ons­an­ge­bo­ten über ein­zel­ne Aus­bil­dungs­be­ru­fe Abhil­fe schaf­fen und damit in die Klas­sen gehen. Außer­dem soll ab dem kom­men­den Jahr mit dem „Kom­pe­tenz­check“ des BIHK ein Tool zur Ver­fü­gung ste­hen, das in ein­fa­cher deut­scher Spra­che die Fähig­kei­ten und Inter­es­sen der Flücht­lin­ge noch detail­lier­ter abfragt, aus­wer­tet und com­pu­ter­ba­siert Emp­feh­lun­gen für pas­sen­de Beru­fe ausspricht.

Unter­neh­men, die Flücht­lin­ge als Prak­ti­kan­ten, Aus­zu­bil­den­de, oder im Rah­men einer Ein­stiegs­qua­li­fi­zie­rung beschäf­ti­gen wol­len, kön­nen sich bei der IHK an Ingrid Krauß wen­den (Tel.: 0921/886–241, E‑Mail: i.​krauss@​bayreuth.​ihk.​de). Der­zeit absol­vie­ren im Kam­mer­be­zirk mehr als 15 Flücht­lin­ge eine Aus­bil­dung in einem der IHK-Unter­neh­men, rund 20 haben eine Ein­stiegs­qua­li­fi­zie­rung begonnen.