Kul­tur- und Bau­aus­schuss dis­ku­tie­ren Zukunft des Bay­reu­ther Stadtarchivs

Gemein­sa­me Sit­zung am 27. Okto­ber – Aus­schuss­mit­glie­der besich­ti­gen zuvor den ehe­ma­li­gen städ­ti­schen Bau­hof in der Badstraße

Wie geht es wei­ter mit dem The­ma Stadt­ar­chiv? Fin­det das „Gedächt­nis der Stadt“ ein neu­es Domi­zil im sanie­rungs­be­dürf­ti­gen ehe­ma­li­gen Stadt­bau­hof oder soll die Stadt einen Neu­bau in Angriff neh­men? Mit die­sen Fra­gen befas­sen sich der Kul­tur- und der Bau­aus­schuss des Stadt­rats am Don­ners­tag, 27. Okto­ber, in einer gemein­sa­men Sit­zung. Zuvor wer­den die Aus­schuss­mit­glie­der den alten Stadt­bau­hof in der Bad­stra­ße besichtigen.

Im Vor­feld der gemein­sa­men Sit­zung haben das beauf­trag­te Archi­tek­tur­bü­ro und die Lei­te­rin des Stadt­ar­chivs den alten Bau­hof ein­ge­hend geprüft. Ergeb­nis: Die Räum­lich­kei­ten erfül­len nach einem Umbau und einer Sanie­rung sowohl von der Flä­che als auch von den son­sti­gen Gege­ben­hei­ten her die Vor­aus­set­zun­gen, um das Archiv zukunfts­fä­hig und zen­trums­nah unter­zu­brin­gen. Die Pla­nun­gen gehen von einer Archiv­flä­che von 900 Qua­drat­me­tern aus. Zusätz­lich ste­hen Son­der­flä­chen im Kel­ler und im aus­ge­bau­ten Dach­ge­schoss zur Ver­fü­gung, so dass ins­ge­samt 1 200 Qua­drat­me­ter und damit genü­gend Platz für ein zukunfts­fä­hi­ges Archiv ein­schließ­lich modern­ster Tech­nik vor­han­den sind.

Die Pla­nun­gen des Archi­tek­tur­bü­ros lau­fen im Bereich des Mit­tel­baus des ehe­ma­li­gen Bau­hofs auf einen Neu­bau hin­aus. Ledig­lich die Außen­mau­ern und der Dach­stuhl wür­den in Abstim­mung mit dem Denk­mal­amt ver­blei­ben. Hier sind auch sta­tisch gesi­cher­te Roll­re­ga­lan­la­gen geplant. Die Ver­wal­tung schätzt die Bau­ko­sten für das Pro­jekt auf rund sechs Mil­lio­nen Euro. Der alte Bau­hof ist im Teil­be­reich des Kopf­baus ein­sturz­ge­fähr­det. Eine Sanie­rung wäre daher in jedem Fall drin­gend erforderlich.

Die Grö­ße des Gebäu­des wür­de auch die Auf­nah­me wei­te­rer Nach­läs­se, wie bei­spiels­wei­se der Fami­li­en Wag­ner oder der Sieg­fried-Wag­ner-Gesell­schaft erlau­ben. Letz­te­re hat bereits ange­fragt, ob die Stadt Bay­reuth auch Inter­es­se hat, die dort vor­han­de­nen Unter­la­gen zu Sieg­fried Wag­ner zu über­neh­men. Vor­aus­set­zung hier­für ist jedoch unter ande­rem, dass in der Stadt ent­spre­chen­de Räum­lich­kei­ten geschaf­fen werden.

Für den alten Bau­hof spricht aus Sicht der Ver­wal­tung, dass hier eine schnel­le Lösung umge­setzt wer­den könn­te. Der Stand­ort ist innen­stadt­nah und liegt in Nach­bar­schaft zu Jean-Paul‑, Franz-Liszt- und Richard-Wag­ner-Muse­um. Außer­dem muss das Gebäu­de ohne­hin saniert werden.

Die Fra­ge eines Neu­baus, wie er in einem inter­frak­tio­nel­len Antrag von CSU, SPD, FDP/DU und Jun­ges Bay­reuth gefor­dert wird, wur­de von der Stadt in den ver­gan­ge­nen Mona­ten eben­falls geprüft. Hier besteht aber grund­sätz­lich das Pro­blem, zunächst ein geeig­ne­tes, mög­lichst innen­stadt­na­hes Grund­stück zu fin­den. Zu den Kosten des Neu­baus addie­ren sich in jedem Fall die Kosten für ein rund 3 000 Qua­drat­me­ter gro­ßes Grund­stück. Fer­ner ist zu beach­ten, dass die Sanie­rung des ehe­ma­li­gen Bau­hofs dann immer noch erfor­der­lich blie­be. Die Ver­wal­tung emp­fiehlt Kul­tur- und Bau­aus­schuss, das Stadt­ar­chiv im sanier­ten alten Bau­hof unter­zu­brin­gen und hier­für Mit­tel ein­zu­stel­len. Die end­gül­ti­ge Ent­schei­dung wird im Stadt­rat fallen.