Erz­bi­schof Schick ruft am Welt­hun­ger­tag (16. Okto­ber) zu mehr Anteil­nah­me und zu nach­hal­ti­gem Kon­sum auf

Symbolbild Religion

„Wo Frie­den ist, ist Nahrung“

Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat zum Welt­hun­ger­tag (16. Okto­ber) an die 800 Mil­lio­nen Men­schen welt­weit erin­nert, die nicht genug zu essen haben. In dem Zusam­men­hang for­dert er alle Men­schen auf, sich für Frie­den ein­zu­set­zen. „Wo Men­schen in Frie­den leben, gibt es in der Regel kei­nen Hun­ger, und es kön­nen Fort­schrit­te bei der Nah­rungs­mit­tel­pro­duk­ti­on ver­zeich­net wer­den. Gleich­zei­tig nimmt der Hun­ger in Kri­sen­re­gio­nen wie­der zu“, sag­te Schick mit Blick auf die schlim­men Zustän­de in Län­dern wie Syri­en und dem Sudan. Anläss­lich des Akti­ons­ta­ges am 16. Okto­ber rief der Bam­ber­ger Ober­hir­te außer­dem dazu auf, das eige­ne Kon­sum­ver­hal­ten zu überdenken.

Jedes Jahr wer­fen die Deut­schen 18 Mil­lio­nen Ton­nen Lebens­mit­tel weg. Mit den welt­weit ver­nich­te­ten Lebens­mit­teln könn­te man alle Hun­gern­den in der Welt ernäh­ren. Dass jeder mehr dar­über nach­denkt, was er an Nah­rungs­mit­teln wirk­lich benö­tigt, wünscht sich Erz­bi­schof Schick: „Was wir ein­spa­ren, wenn wir nicht unnö­ti­ge Lebens­mit­tel kau­fen, kön­nen wir spen­den für die, die Hun­ger lei­den. “ Hilfs­pro­jek­te oder Stif­tun­gen, die sich für die Hun­gern­den ein­set­zen, zu unter­stüt­zen sei vor allem dann sinn­voll, wenn damit die Selbst­hil­fe geför­dert wird.

Erz­bi­schof Schick hat 2009 anläss­lich sei­nes 60. Geburts­ta­ges die Stif­tung „Brot für alle Men­schen“ gegrün­det und mit 100.000 Euro Grund­ka­pi­tal aus­ge­stat­tet. Ihr Zweck ist vor allem die För­de­rung von Land­wirt­schaft und Gar­ten­bau zur Nah­rungs­er­zeu­gung und Hil­fe in Dür­re­ge­bie­ten beim Aus­fall der Ern­te oder bei Kata­stro­phen durch die Unter­stüt­zung von Nahrungsmittellieferungen.

Schick sprach sich zum Welt­hun­ger­tag auch für ein kli­ma­scho­nen­des Leben aus. Natur­ka­ta­stro­phen wie zuletzt der Wir­bel­sturm Matthew in Hai­ti oder das Aus­brei­ten der Dür­re­regio­nen wegen des Kli­ma­wan­dels zer­stör­ten die land­wirt­schaft­lich nutz­ba­ren Flä­chen für den Nah­rungs­mit­tel­an­bau. „Wir könn­ten durch kli­ma­ge­rech­tes Ver­hal­ten dazu bei­tra­gen, dass die Wüsten­zo­nen sich nicht aus­brei­ten und an den Mee­res­rän­dern nicht durch Hur­ri­kans und Tsu­na­mis frucht­ba­res Land zer­stört wird“, sag­te Schick.

Noch immer stirbt laut Schät­zun­gen inter­na­tio­na­ler Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen alle fünf Sekun­den ein Mensch an den Fol­gen von Unter­ernäh­rung, die mei­sten davon sind Kin­der. Dass 800 Mil­lio­nen Men­schen welt­weit hun­gern, sei ein Skan­dal. „Hun­ger muss nicht sein. Es gibt genug Nah­rung. Und wir kön­nen dazu bei­tra­gen, dass alle Men­schen genü­gend zu essen haben“, sag­te Schick, der auch Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz ist. Sozia­le Gerech­tig­keit auf der gan­zen Welt dür­fe kein lee­res Ver­spre­chen blei­ben. „Nicht nur die Poli­tik, auch jeder Ein­zel­ne muss sei­nen Bei­trag lei­sten“, so Schick.