Erz­bi­schof Schick wür­digt bei 775. Ordens­ju­bi­lä­um das Wir­ken der Dil­lin­ger Franziskanerinnen

Symbolbild Religion

„Die Welt ist voll von Sehn­sucht nach Religion“

Zum 775. Jubi­lä­um des Ordens der Dil­lin­ger Fran­zis­ka­ne­rin­nen hat Erz­bi­schof Lud­wig Schick die Bedeu­tung des Ordens im Erz­bis­tum Bam­berg und ande­ren Diö­ze­sen Deutsch­lands gewür­digt: „Wir dan­ken den Schwe­stern für ihr Beten und ihr Zeug­nis für das Evan­ge­li­um, für ihr Leben und Wir­ken in Kir­che und Gesell­schaft. Die Erin­ne­rung an die Ver­gan­gen­heit soll aber dazu die­nen, sich heu­te auf Jesus Chri­stus, das Evan­ge­li­um und den Hei­li­gen Fran­zis­kus so ein­zu­las­sen, dass die­se heu­te für Mor­gen unser Leben bestim­men“, sag­te Schick am Sonn­tag bei einem Got­tes­dienst in der Bam­ber­ger Kir­che St. Urban.

Erz­bi­schof Schick beton­te in sei­ner Pre­digt die Wer­te des Hei­li­gen Fran­zis­kus von Assi­si, an denen sich die Dil­lin­ger Fran­zis­ka­ne­rin­nen ori­en­tie­ren: „Ver­ge­gen­wär­ti­gen wir uns das Anlie­gen und Leben des Hei­li­gen Fran­zis­kus: Frie­de in und aus Brü­der­lich­keit.“ Brü­der­lich­keit und Geschwi­ster­lich­keit sei­en eine Grund­vor­aus­set­zung für ein fried­vol­les Zusam­men­le­ben in der glo­ba­li­sier­ten Welt. „Wenn wir uns als Geschwi­ster welt­weit ver­ste­hen, wird es dau­er­haft Frie­den geben. Geschwi­ster­lich­keit bedeu­tet: Gleich­heit beim Gebrauch der Güter der Erde und der Gaben der Schöp­fung und der Soli­da­ri­tät in allem mit allen.“ Die­se Wer­te hät­ten die Dil­lin­ger Fran­zis­ka­ne­rin­nen in ihrer Art zu leben stets ernst genom­men und so als Vor­bil­der gewirkt.

Auch leh­re Fran­zis­kus einen ande­ren Blick auf die Schöp­fung. „Den kind­li­chen Blick, der wahr­nimmt und liebt, der wert­schätzt und so bewahrt“, sag­te Schick. Sich dar­an zu ori­en­tie­ren sei heu­te wich­ti­ger denn je, um die Schöp­fung zu bewah­ren für die nach­fol­gen­den Gene­ra­tio­nen. Anläss­lich ihres 775. Jubi­lä­ums pflan­zen die Dil­lin­ger Fran­zis­ka­ne­rin­nen welt­weit „Bäu­me der Geschwi­ster­lich­keit“, mitt­ler­wei­le über 4000 Stück. Auch Erz­bi­schof Schick pflanz­te nach dem Got­tes­dienst einen Baum.

Der Bam­ber­ger Ober­hir­te bezeich­ne­te den Hei­li­gen Fran­zis­kus in sei­ner Pre­digt als jeman­den, „der den inter­re­li­giö­sen Dia­log geprägt hat und damit zu einem Pio­nier der Ver­stän­di­gung zwi­schen den Reli­gio­nen gewor­den ist“. Auch die­se Eigen­schaft pfle­gen die Dil­lin­ger Fran­zis­ka­ne­rin­nen. Die Ordens­frau­en sind in vie­len Beru­fen tätig, wo sie Men­schen jeden Glau­bens tref­fen und die­se mit dem christ­li­chen Glau­ben in Kon­takt bringen.

Schick sprach die zuneh­men­de Säku­la­ri­sie­rung im All­tag der Men­schen an. Reli­gi­on wer­de heu­te weni­ger von Him­mel, Tran­szen­denz und Offen­ba­rung bestimmt. „Aber von Reli­gi­on als Sehn­sucht nach höhe­ren Erkennt­nis­sen, nach Gebor­gen­heit und Frie­de und nach Kräf­ten, die unse­re Mög­lich­kei­ten über­stei­gen, ist die Welt voll.“ Es brau­che Ordens­frau­en wie die Dil­lin­ger Fran­zis­ka­ne­rin­nen, um die­se Sehn­sucht mit Jesus Chri­stus und der Fro­hen Bot­schaft zu erfüllen.

Der Orden der Dil­lin­ger Fran­zis­ka­ne­rin­nen wur­de 1241 in Dil­lin­gen an der Donau gegrün­det. 1973 wur­de die Bam­ber­ger Pro­vinz errich­tet. In der Bam­ber­ger Pro­vinz, die sich neben Bam­berg über fünf wei­te­re Diö­ze­sen erstreckt, leben heu­te 124 der ins­ge­samt 680 Ordens­schwe­stern. Die Dil­lin­ger Fran­zis­ka­ne­rin­nen arbei­ten im Erz­bis­tum Bam­berg und in den Bis­tü­mern Würz­burg, Spey­er, Augs­burg sowie welt­weit in Kin­der­ta­ges­stät­ten, Schu­len, Kin­der­hei­men, in Ein­rich­tun­gen für Men­schen mit Behin­de­rung, in der Kran­ken- und Alten­pfle­ge, in der Jugend­ar­beit oder in der Pastoral.