Arbeit­neh­mer­wall­fahrt in Vier­zehn­hei­li­gen: „Mit der Tech­ni­sie­rung geht auch Mensch­lich­keit verloren“

Symbolbild Religion

Erz­bi­schof Schick mahnt Mensch­lich­keit in der Arbeits­welt an

Bad Staf­fel­stein. Erz­bi­schof Lud­wig Schick warnt vor einem Ver­lust der Mensch­lich­keit in der Arbeits­welt. „Es fin­det eine tech­ni­sche Revo­lu­ti­on statt, die den Men­schen mehr und mehr über­flüs­sig macht“, sag­te Schick am Sams­tag anläss­lich der Arbeit­neh­mer­wall­fahrt in Vier­zehn­hei­li­gen. Es sei sinn­voll, dass Maschi­nen heu­te den Men­schen schwe­re Arbei­ten abneh­men. „Aber wir müs­sen auf­pas­sen, dass nicht Tech­nik, Robo­ter und Com­pu­ter dem Men­schen alle Arbeit weg­neh­men und ihn arbeits­los machen.“

Schick ver­wies auf Berich­te über einen frän­ki­schen Sport­ar­ti­kel­her­stel­ler, der Schu­he künf­tig durch Robo­ter her­stel­len las­se. Wenn es kei­ne Arbeit mehr gebe, sei das Men­schen­recht Arbeit ver­wirkt. „Arbeit macht mensch­lich und Arbeits­lo­sig­keit unmensch­lich“, füg­te der Erz­bi­schof hin­zu. Es sei eine wich­ti­ge glo­bal­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­be, Arbeit und Arbeits­plät­ze zu erhal­ten, damit sich alle Men­schen auch durch Arbeit ver­wirk­li­chen können.

Mit Sor­ge blickt Erz­bi­schof Schick auch auf den Ein­zel­han­del, in dem immer weni­ger Ver­käu­fe­rin­nen und Ver­käu­fer anzu­tref­fen sei­en. Auch im Bank­we­sen und ande­ren Bran­chen sei es ähn­lich. „Dar­un­ter lei­det die Mensch­lich­keit“, so Schick. Auch bei not­wen­di­gen und sinn­vol­len Ver­än­de­rungs­pro­zes­sen ver­lan­ge der christ­li­che Glau­be zu unter­schei­den, was not­wen­dig und men­schen­freund­lich und was nicht not­wen­dig und men­schen­ver­ach­tend ist.

Zugleich trat Schick den Schwarz­se­hern ent­ge­gen, die von einer Ent­so­li­da­ri­sie­rung in der Gesell­schaft spre­chen. „Gera­de in der arbei­ten­den Bevöl­ke­rung sehe ich viel Soli­da­ri­tät etwa bei Betriebs­rä­ten und Gewerk­schaf­ten oder bei Rege­lun­gen für Eltern­zei­ten und Frei­stel­lung für die Pfle­ge von Kran­ken und Alten. Auch bei der Inte­gra­ti­on von Flücht­lin­gen, die in die Arbeits­welt hin­ein­fin­den wol­len und müs­sen, zei­gen Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mer viel Soli­da­ri­tät. Hier sei nicht nur tech­ni­sches und hand­werk­li­ches Know­how gefragt, son­dern auch Mit­mensch­lich­keit, wie Geduld, Auf­merk­sam­keit und Hilfs­be­reit­schaft der Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter. „Dan­ke auch für die­se Soli­da­ri­tät“, sag­te Erz­bi­schof Schick.