Bay­reu­ther Stadt­bad spart Ener­gie und Wasser

Wo lässt sich im Stadt­bad Was­ser, Strom und Heiz­ener­gie spa­ren? Die­se Fra­ge haben sich die Stadt­wer­ke Bay­reuth gestellt – und dar­auf auch Ant­wor­ten bei­spiels­wei­se in Form einer erneu­er­ten Fil­ter­an­la­ge gefun­den. Ein Jahr nach­dem die tech­ni­schen Neue­run­gen in Betrieb gegan­gen sind, zie­hen die Stadt­wer­ke ein erstes Fazit.

Über 20.000 Kubik­me­ter Was­ser hat das Stadt­bad bis­lang im Jahr ver­braucht. Genug, um das gro­ße Becken über 40 Mal zu fül­len. Zu viel in den Augen der Ver­ant­wort­li­chen bei den Stadt­wer­ken Bay­reuth. „Wir haben uns Gedan­ken dar­über gemacht, wie wir im Stadt­bad nach­hal­ti­ger arbei­ten kön­nen“, sagt Jür­gen Bay­er, Geschäfts­füh­rer der Stadt­wer­ke Bay­reuth. „Dabei haben wir einen ganz­heit­li­chen Ansatz ver­folgt. Wir woll­ten also neben dem Was­ser auch weni­ger Strom und Fern­wär­me ver­brau­chen.“ Um die­ses Ziel zu errei­chen, blieb kein Stein auf dem ande­ren: Funk­tio­nie­ren die Was­ser­fil­ter opti­mal? Wer­den die­se zu häu­fig gespült? Und: Ist die Beleuch­tung noch auf dem aktu­el­len Stand der Technik?

Tho­mas Schmeer, Lei­ter des Stadt­ba­des, erin­nert sich noch gut an die Zeit vor etwa einem Jahr: „Das war für uns alle im Bad sehr umfang­reich und zeit­auf­wen­dig. Stän­dig gab es Mes­sun­gen und Tests, ob unse­re Maß­nah­men tat­säch­lich grei­fen – immer­hin haben wir unse­ren gesam­ten Was­ser­kreis­lauf opti­miert.“ Die größ­te Neue­rung sei die Umrü­stung der Was­ser­fil­ter gewe­sen, erklärt er. „Die erneu­er­te Anla­ge fil­tert das Was­ser nun effi­zi­en­ter.“ Das brin­ge zwei gro­ße Vor­tei­le mit sich: Das Bad braucht weni­ger Frisch­was­ser, um die behörd­lich gefor­der­te Was­ser­qua­li­tät zu errei­chen. Und: Die Stadt­wer­ke müs­sen dem Was­ser weni­ger so genann­te Flockungs­mit­tel bei­geben, die dafür sor­gen, dass klein­ste Schmutz­teil­chen bes­ser im Fil­ter haf­ten. Ins­ge­samt sank der Was­ser­ver­brauch um 5.500 Kubikmeter.

Das schlägt sich auch im Heiz­ener­gie­ver­brauch nie­der, denn Frisch­was­ser erreicht das Stadt­bad im Win­ter mit einer Tem­pe­ra­tur von etwa acht Grad. Im Becken soll es aller­dings woh­li­ge 29 Grad warm sein. Der gerin­ge­re Was­ser­ver­brauch sorgt für eine Ein­spa­rung von knapp 240.000 Kilo­watt­stun­den Heiz­ener­gie pro Jahr. Das ent­spricht dem Jah­res­ver­brauch von rund zwölf Drei-Personen-Haushalten.

Auch beim Strom­ver­brauch fan­den die Stadt­wer­ke Ein­spar­po­ten­ti­al: „Seit rund einem Jahr haben wir unse­re Decken­lich­ter in der Bade­hal­le auf LEDs umge­rü­stet“, erklärt Tho­mas Schmeer. Sie sor­gen dafür, dass das Bad knapp 70.000 Kilo­watt­stun­den Strom weni­ger benö­tigt. Somit spart die neue Tech­nik den Aus­stoß von rund 40 Ton­nen CO2. Das ist in etwa so viel, wie rund 20 Mit­te­klas­se­wa­gen aus­sto­ßen. „Dabei bleibt es aller­dings nicht, erst vor kur­zem haben wir wei­te­re Leuch­ten im Bad auf LEDs umge­rü­stet – bei­spiels­wei­se in den Becken und den Duschen.“

Stadt­wer­ke-Geschäfts­füh­rer Jür­gen Bay­er ist zufrie­den mit den tech­ni­schen Neue­run­gen: „Zum einen wol­len wir natür­lich so nach­hal­tig wie mög­lich wirt­schaf­ten. Und zum ande­ren ist es unser gro­ßes Ziel, das Stadt­bad für unse­re Kun­den so attrak­tiv wie mög­lich zu machen. Vor allem mit der stim­mungs­vol­len LED-Beleuch­tung ist uns das gut gelun­gen.“ Nach Anga­ben des Unter­neh­mens sorgt die tech­ni­sche Opti­mie­rung für eine jähr­li­che Ein­spa­rung in Höhe von 40.000 Euro.

Revi­si­on

Die rund sechs­wö­chi­ge Revi­si­ons­zeit im Stadt­bad, wäh­rend derer das Bad geschlos­sen war, neigt sich dem Ende zu. Am 13. Sep­tem­ber öff­net es wie­der für die Bade­gä­ste. Arbei­ter haben Flie­sen erneu­ert und das gesam­te Bad inklu­si­ve der tech­ni­schen Anla­gen gerei­nigt. Für die Bade­hal­le und den Tex­til­sau­na­be­reich haben die Stadt­wer­ke neue Stüh­le und Lie­gen gekauft. „Das macht einen wirk­lich guten Ein­druck“, sagt Bad­lei­ter Tho­mas Schmeer. „Wir haben zudem eine Ruhe­zo­ne neben dem Auf­zug geschaf­fen, die wir mit Pflan­zen vom Rest der Bade­hal­le abgrenzen.“