CEO-Fraud – Betrie­be müs­sen bei Über­wei­sun­gen aufpassen

Symbolbild Polizei

HOF / OBER­FRAN­KEN. Meh­re­re Fäl­le von soge­nann­ten CEO-Fraud beschäf­ti­gen aktu­ell die Kri­po Hof. Bei die­ser „Chef-Betrugs­ma­sche“ sind inzwi­schen auch klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Betrie­be im Visier der Täter. Die Ober­frän­ki­sche Poli­zei warnt vor wei­te­rem Auf­tre­ten der Betrüger.

„CEO“ steht für Chief Exe­cu­ti­ve Offi­cer und bedeu­tet sinn­ge­mäß Geschäfts­füh­rer, Fraud ist das eng­li­sche Wort für Betrug. Das Vor­ge­hen der Täter ist beim CEO-Fraud in den mei­sten Fäl­len gleich. Im Vor­feld wer­den Fir­men­da­ten, E‑Mail-Adres­sen, Signa­tu­ren und Namen der Geschäfts­füh­rung aus­ge­späht. Hier­zu nut­zen sie Daten die via Fir­men­home­page, Han­dels­re­gi­ster, in Wer­be­bro­schü­ren aber auch in sozia­len Netz­wer­ken abruf­bar sind. Anschlie­ßend fin­det die Kon­takt­auf­nah­me statt, ent­we­der per fin­gier­ter E‑Mail oder tele­fo­nisch, wobei Mail-Adres­sen ver­fälscht und Tele­fon­num­mern ver­schlei­ert wer­den. Die Täter geben sich als Geschäfts­füh­rer, ober­ste Chefs, oder lei­ten­de Mit­ar­bei­ter der eige­nen oder einer ande­ren Fir­ma aus und geben ver­schie­de­ne Grün­de für eine Über­wei­sung ins Aus­land vor. Dabei set­zen sie die ver­ant­wort­li­chen Mit­ar­bei­ter mit unter­schied­li­chen Metho­den unter Handlungsdruck.

Auch gegen­über Mit­ar­bei­tern von Ban­ken und Spar­kas­sen geben sich die Täter tele­fo­nisch als Ver­ant­wort­li­che von Betrie­ben aus und ver­su­chen so die Über­wei­sung der hohen Geld­be­trä­ge zu steuern.

In einem Fall, der sich im Juli ereig­ne­te, ver­such­ten die bis­lang unbe­kann­ten Täter eine Ange­stell­te einer Hofer Fir­ma zur Über­wei­sung von über 400.000 Euro zu ver­an­las­sen. Hier­zu gaben sich die Betrü­ger per E‑Mail der­art glaub­haft als Geschäfts­füh­rer aus, so dass die Ange­stell­te fel­sen­fest von der Echt­heit des Auf­trags über­zeugt war. Nur durch das auf­merk­sa­me Han­deln der Bank­mit­ar­bei­ter flog der Betrug auf und die Über­wei­sung konn­te recht­zei­tig ver­hin­dert werden.

Nach ähn­li­chem Muster gin­gen die Täter am 7. Sep­tem­ber bei einer Fir­ma im Land­kreis Hof vor. Auch hier wur­de eine E‑Mail der Geschäfts­füh­rung fin­giert. Die kauf­män­ni­sche Lei­te­rin des Betriebs ließ sich jedoch nicht täu­schen und mel­de­te die Vor­komm­nis­se bei der Polizei.

Das Fach­kom­mis­sa­ri­at der Kri­po Hof hat die Ermitt­lun­gen auf­ge­nom­men und rech­net mit wei­te­ren Fäl­len von CEO-Fraud in der Region.

Die Ober­frän­ki­sche Poli­zei rät:

  • Ach­ten Sie dar­auf, wel­che Infor­ma­tio­nen über Ihr Unter­neh­men öffent­lich ein­seh­bar sind und wel­che Infor­ma­tio­nen in sozia­len Netz­wer­ken über Ihre Mit­ar­bei­ter im Zusam­men­hang mit Ihrem Betrieb zu fin­den sind
  • Sen­si­bi­li­sie­ren Sie Ihre Mit­ar­bei­ter hin­sicht­lich die­ser Betrugsmasche
  • Über­prü­fen Sie E‑Mails auf Absen­der­adres­sen und kor­rek­te Schreibweisen
  • Fra­gen Sie per Rück­ruf oder schrift­lich nach, bevor Sie grö­ße­re Trans­ak­tio­nen tätigen
  • Neh­men Sie Kon­takt zur Geschäfts­lei­tung oder Ihrem Vor­ge­setz­ten auf
  • Füh­ren Sie inter­ne Kon­troll­me­cha­nis­men ein und tref­fen Sie Abwesenheitsregelungen
  • Sper­ren Sie fir­men­ähn­li­che Domains über ent­spre­chen­de Spam-Fil­ter und Ver­schlüs­seln Sie Ihre E‑Mails
  • Rich­ten Sie eine Benach­rich­ti­gung in Ihrem Email­pro­gramm ein, sobald Sie E‑Mails an fir­men­ex­ter­ne Adres­sa­ten versenden
  • Wen­den Sie sich bei Auf­fäl­lig­kei­ten an Ihre Polizeidienststelle