Fuß vom Gas und brems­be­reit zum Schulbeginn!

Symbolbild Polizei

OBER­FRAN­KEN. In weni­gen Tagen star­tet das neue Schul­jahr. Damit beginnt für unse­re Abc-Schüt­zen ein ganz beson­de­rer Lebens­ab­schnitt mit vie­len neu­en Her­aus­for­de­run­gen – auch im Stra­ßen­ver­kehr. Des­halb appel­liert die Ober­frän­ki­sche Poli­zei an alle Ver­kehrs­teil­neh­mer, beson­ders rück­sichts­voll und vor­aus­schau­end zu fah­ren und ins­be­son­de­re im Bereich von Schu­len eine erhöh­te Auf­merk­sam­keit wal­ten zu las­sen. Ver­stärk­te Kon­trol­len zum Schul­be­ginn sol­len erwach­se­ne Ver­kehrs­teil­neh­mer nach­hal­tig sen­si­bi­li­sie­ren, ihre Rol­le im Stra­ßen­ver­kehr ver­ant­wor­tungs­be­wusst wahrzunehmen.

Mit Beginn des neu­en Schul­jah­res am 13. Sep­tem­ber 2016 wer­den vie­le Schul­an­fän­ger noch recht unsi­cher auf den Schul­we­gen unter­wegs sein. Damit sie den­noch immer heil ankom­men, sor­gen neben der Poli­zei auch ande­re Insti­tu­tio­nen und ehren­amt­li­che Hel­fer, wie bei­spiels­wei­se Schü­ler­lot­sen, für zusätz­li­che Sicher­heit auf den Schulwegen.

Anstieg der Schulwegunfälle
Für das ver­gan­ge­ne Jahr zeig­te die Ver­kehrs­sta­ti­stik eine Stei­ge­rung der Schul­weg­un­fäl­le. Wäh­rend es im Jahr 2014 zu 33 Unfäl­len kam, muss­ten 2015 47 Unfäl­le ver­zeich­net wer­den. Hier­bei zogen sich 11 Schü­ler schwe­re Ver­let­zun­gen zu, 69 wur­den leicht ver­letzt. Kein Schul­weg­un­fall in Ober­fran­ken ende­te tödlich.

Lang­sam fah­ren und stets brems­be­reit sein
Ein beson­de­rer Appell der Ober­frän­ki­schen Poli­zei rich­tet sich an die erfah­re­nen Ver­kehrs­teil­neh­mer, in Gegen­wart von Kin­dern mit ange­pass­ter Geschwin­dig­keit zu fah­ren und stets brems­be­reit zu sein; nicht nur an Fuß­gän­ger­über­we­gen, Kreu­zun­gen und Ein­mün­dun­gen. Die Jüng­sten reagie­ren im Stra­ßen­ver­kehr mög­li­cher­wei­se nicht so, wie Sie es erwarten.

Trai­nie­ren Sie den Schul­weg – die Poli­zei gibt Tipps
Suchen Sie mit ihren Kin­dern den geeig­ne­ten Schul­weg und gehen Sie die­sen zusam­men schon vor dem gro­ßen Tag mehr­mals ab. Wei­sen Sie die Kids dabei auf mög­li­che Gefah­ren­punk­te und rich­ti­ge Ver­hal­tens­wei­sen hin. Ach­ten Sie dabei auf­merk­sam auf das Ver­hal­ten ihrer Spröss­lin­ge und wie­der­ho­len Sie den Ablauf, bis sich die Kin­der siche­rer fühlen.

  • Der kür­ze­ste Schul­weg ist nicht immer der sicher­ste. Wäh­len Sie einen Schul­weg mit mög­lichst wenig Ver­kehrs­kreu­zun­gen und schlecht ein­seh­ba­ren Ausfahrten.
  • Eine grü­ne Fuß­gän­ger­am­pel garan­tiert den Kin­dern nicht, dass kein Auto kommt. Erst vom Bord­stein los­ge­hen, wenn alle Autos wirk­lich ste­hen geblie­ben sind.
  • Der Zebra­strei­fen ist lei­der auch nur dann wirk­lich sicher, wenn sich alle Fahr­zeug­füh­rer an den Vor­rang der Fuß­gän­ger hal­ten und das Auto stop­pen. Des­halb gilt auch hier: Erst los­ge­hen, wenn die Autos stehen.
  • Der Geh­weg ist grund­sätz­lich für Fuß­gän­ger da. Trotz­dem lau­ern Gefah­ren an Grund­stücks­aus­fahr­ten durch ein- und aus­fah­ren­de Autos.
  • Kin­der soll­ten nie­mals zwi­schen gepark­ten Fahr­zeu­gen durch­ge­hen, um eine Stra­ße zu über­que­ren. Der Auto­fah­rer sieht sie mög­li­cher­wei­se auf­grund der Sicht­hin­der­nis­se viel zu spät.
  • Tau­schen Sie die Rol­len und las­sen Sie sich den Schul­weg von Ihrem Kind erklä­ren. So erkennt es Gefah­ren­stel­len häu­fig selbst.
  • Auch das rich­ti­ge Ver­hal­ten an Bus­hal­te­stel­len, ein­schließ­lich des Ein- und Aus­stei­gens, soll­ten sie eben­falls jetzt schon mit ihren Kin­dern üben.
  • Wenn die Schu­le wei­ter ent­fernt ist und Sie Fahr­ge­mein­schaf­ten bil­den, muss in jedem Fahr­zeug für jedes Kind ein ent­spre­chen­der Kin­der­sitz vor­han­den sein. Sichern Sie die Kin­der auch auf Kurz­strecken richtig.
  • Las­sen Sie vor dem Schul­be­ginn kei­ne Hek­tik auf­kom­men. Wer mor­gens frü­her auf­steht, kann den Tag ruhi­ger begin­nen. Kin­der, die in Zeit­not zur Schu­le hasten, sind unacht­sam und machen Feh­ler im Straßenverkehr.

Erwach­se­ne sind Vor­bil­der – immer!
Kin­der neh­men das Ver­hal­ten von Erwach­se­nen mit wachen Augen wahr und imi­tie­ren dabei rich­ti­ges, aber eben auch fal­sches Han­deln. Die­se Tat­sa­che soll­ten Eltern sowie alle ande­ren Erwach­se­nen stets berück­sich­ti­gen, wenn es dar­um geht, das eige­ne Ver­hal­ten im Stra­ßen­ver­kehr auf den Prüf­stand zu stel­len. Gehen Sie mit gutem Bei­spiel voran.

Bes­se­re Sicht­bar­keit durch hel­le Klei­dung und Reflektoren
In den Mona­ten Okto­ber bis Febru­ar müs­sen die Schü­ler im Dun­keln oder wäh­rend der Däm­me­rung den Schul­weg bestrei­ten. Dabei kön­nen eini­ge Fak­to­ren die Erkenn­bar­keit der Kids durch Auto­fah­rer nach­weis­lich erhö­hen. So emp­fiehlt es sich, hel­le, gut sicht­ba­re Klei­dung aus­zu­wäh­len. Zusätz­li­che Reflek­to­ren an den Schul­ran­zen und den Schu­hen erhö­hen die Erkenn­bar­keit und somit den pas­si­ven Schutz der Klein­sten. Ergän­zend hier­zu gibt es leuch­tend gel­be Sicher­heits­drei­ecke zum Tra­gen über der Klei­dung für die Erstklässler.

Erst nach bestan­de­ner Fahr­rad­prü­fung mit dem Rad zur Schule
Den Schul­weg mit dem Fahr­rad zu fah­ren klingt für die Kin­der zunächst sehr ver­lockend. Aller­dings sind die Schul­kin­der in die­sem Alter mit den Regeln, Gefah­ren und der Geschwin­dig­keit im Stra­ßen­ver­kehr oft noch über­for­dert. Die Ober­frän­ki­sche Poli­zei emp­fiehlt des­halb, das Rad­fah­ren zur Schu­le erst nach bestan­de­ner Fahr­rad­prü­fung zu erlau­ben. Die­se kann in der Regel im Rah­men der 4. Klas­se abge­legt werden.

Mehr Sicher­heit durch Ver­kehrs­er­zie­her und ver­stärk­te Kontrollen
Auch von Sei­ten der Poli­zei wird alles dar­an gesetzt, die Ver­kehrs­si­cher­heit zum Schul­start zu erhö­hen. Beson­ders geschul­te Ver­kehrs­er­zie­her der Ober­frän­ki­schen Poli­zei füh­ren mit den Kids Sicher­heits­trai­nings durch und üben dabei das rich­ti­ge Ver­hal­ten unter dem Mot­to „Sicher zur Schu­le – Sicher nach Hau­se“ direkt im Gebiet der jewei­li­gen Schulen.

Dar­über hin­aus wird die Poli­zei ins­be­son­de­re in der Nähe von Schu­len, an Bus­hal­te­stel­len und ande­ren rele­van­ten Ört­lich­kei­ten in ganz Ober­fran­ken ver­stärkt Ver­kehrs­über­wa­chungs­ak­tio­nen durch­füh­ren, um die Erwach­se­nen nach­hal­tig für das rich­ti­ge Ver­hal­ten im Stra­ßen­ver­kehr zu sensibilisieren.
Die Ober­frän­ki­sche Poli­zei wünscht allen Kin­dern und ihren Eltern einen guten Schul­an­fang und einen stets unfall­frei­en Schulweg.