Kli­ni­kum Bay­reuth: Pro­fes­sor Dr. Klaus Hen­ne­king geht in den Ruhestand

Professor Dr. Klaus Henneking

Pro­fes­sor Dr. Klaus Henneking

Chef­arzt der Kli­nik für Allgemein‑, Vis­ze­ral- und Tho­ra­x­chir­ur­gie ver­lässt das Kli­ni­kum Bay­reuth nach 18 Jahren
Bay­reuth. 18 Jah­re lang war er Chef­arzt der Kli­nik für Allgemein‑, Vis­ze­ral- und Tho­ra­x­chir­ur­gie, 13 Jah­re lang Ärzt­li­cher Direk­tor am Kli­ni­kum Bay­reuth. Jetzt geht Pro­fes­sor Dr. Klaus Hen­ne­king im Alter 65 Jah­ren in den Ruhe­stand. „Ja“, sagt Hen­ne­king, „nach so lan­ger Zeit fällt mir die­ser Schritt schwer.“

Was bleibt, wenn Hen­ne­king geht? Eine Men­ge: Als Chef­arzt hat er die Schlüs­sel­loch­chir­ur­gie aus­ge­baut, die Lun­gen­chir­ur­gie auf­ge­baut und die Ent­wick­lung der Kin­der­chir­ur­gie geför­dert. Er hat maß­geb­lich dazu bei­getra­gen, das zer­ti­fi­zier­te und nach höch­sten Qua­li­täts­stan­dards arbei­ten­de Pan­kre­as- und Darm­zen­trum und das Kom­pe­tenz­zen­trum für chir­ur­gi­sche Kolo­pr­ok­to­lo­gie (Chir­ur­gie für Behand­lun­gen des Dick- und des End­darms) zu eta­blie­ren. Zuletzt war Hen­ne­king an der Wei­ter­ent­wick­lung modern­ster Behand­lungs­me­tho­den gegen Krebs im Bauch­raum mit Hyper­ther­mie betei­ligt. Dabei wer­den die Tumor­zel­len wäh­rend der Che­mo­the­ra­pie mit Wär­me behan­delt, das stei­gert die Wirk­sam­keit der The­ra­pie. Als Ärzt­li­cher Direk­tor hat Hen­ne­king Inve­sti­tio­nen ange­scho­ben, neue Abtei­lun­gen wie die Nukle­ar­me­di­zin und eine wei­te­re Stei­ge­rung des Hygie­ne­stan­dards vor­an­ge­trie­ben und sei­ne Exper­ti­se bei der Beset­zung von Chef­arzt­po­si­tio­nen eingebracht.

Vor allem aber: Hen­ne­king hat in den ver­gan­ge­nen 18 Jah­ren etwa 6000 Pati­en­ten ope­riert. „Pati­en­ten hel­fen zu kön­nen und die Ent­wick­lung des Kli­ni­kums Bay­reuth ver­ant­wort­lich mit­ge­stal­ten zu dür­fen, das war das Tol­le an mei­ner Auf­ga­be“, sagt Hen­ne­king. Und: Er hat sein Kön­nen und Wis­sen wei­ter­ge­ge­ben. „Aus der Abtei­lung sind zahl­rei­che Fach­ärz­te her­vor­ge­gan­gen“, sagt Hen­ne­king. Vier davon sind inzwi­schen Chef­ärz­te – einer davon am Kli­ni­kum Bay­reuth, ein wei­te­rer am Kli­ni­kum in Kulm­bach. Hen­ne­king war und ist bestens ver­netzt. „Wir haben in den ver­gan­ge­nen 18 Jah­ren nie eine Arzt­stel­le aus­schrei­ben müssen.“

Für Hen­ne­king selbst hat es am Tag der Mond­lan­dung „Klick“ gemacht. In den Minu­ten, als Men­schen zum ersten Mal den Mond betra­ten, stand der jun­ge Klaus Hen­ne­king als Pfle­ge­prak­ti­kant zum ersten Mal in einem Ope­ra­ti­ons­saal. Er hielt die Ope­ra­ti­ons­klam­mern, als ein Chir­urg einem jun­gen Mann nach einem Unfall half. „Das war der Moment, in dem mir klar wur­de: Das will ich machen.“ Zahn­arzt oder Jurist zu wer­den, auch das hät­te sich Hen­ne­king vor­stel­len kön­nen. Nach dem Tag der Mond­lan­dung und sei­nem ersten Ope­ra­ti­ons­er­leb­nis gab es nur noch eines: Chir­urg wer­den. Am Kli­ni­kum Bay­reuth, sagt Hen­ne­king, hat er in den ver­gan­ge­nen 18 Jah­ren nicht immer ein leich­tes, wohl aber ein gutes Umfeld gefun­den. „Das Haus bie­tet alle Mög­lich­kei­ten eines Groß­kli­ni­kums. Wir ste­hen in der Pati­en­ten­be­hand­lung einer Uni­ver­si­täts­kli­nik in Nichts nach.“ Die Zusam­men­ar­beit mit den Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern des Kli­ni­kums Bay­reuth sei gut gewe­sen. „Dafür kann ich mich nur bedanken.“

Was Hen­ne­king dem Kli­ni­kum Bay­reuth für die Zukunft beson­ders wünscht, ist eine noch enge­re Zusam­men­ar­beit mit der Fried­rich-Alex­an­der-Uni­ver­si­tät in Erlan­gen und deren medi­zi­ni­scher Fakul­tät im Bereich der kli­ni­schen Aus­bil­dung. „Jun­ge Medi­zi­ner zunächst ans Kli­ni­kum zu brin­gen und in einem zwei­ten Schritt in der Regi­on zu hal­ten, ist eine Zukunfts­auf­ga­be“, sagt Hen­ne­king. „Denn dass es im Raum Bay­reuth unter den nie­der­ge­las­se­nen Ärz­ten einen ekla­tan­ten Medi­zi­ner­man­gel gibt, ist unüber­seh­bar.“ Pro­fes­sor Klaus Hen­ne­king wird auch nach sei­nem Schritt in den Ruhe­stand nicht von der medi­zi­ni­schen Bild­flä­che ver­schwin­den. „Ich wer­de nicht ganz auf­hö­ren.“ Ange­bo­te von außer­halb des Kli­ni­kums lie­gen ihm vor.
Nach­fol­ger Hen­ne­kings als Chef­arzt der All­ge­mein- und Vis­ze­ral­chir­ur­gie ist der bis­he­ri­ge Lei­ten­de Ober­arzt der Kli­nik, Dr. Oli­ver Pon­sel. Ein neu­er Ärzt­li­cher Direk­tor wird noch bestellt.

Zur Per­son: Pro­fes­sor Klaus Henneking

Pro­fes­sor Klaus Hen­ne­king wur­de am 29. März 1951 in Minden/​Westfalen gebo­ren. Er stu­dier­te an der Justus-Lie­big-Uni­ver­si­tät in Gie­ßen, die dor­ti­ge Uni­ver­si­täts­kli­nik war sei­ne erste beruf­li­che Sta­ti­on. Ende der 1990er Jah­re kam er ans Kli­ni­kum Bay­reuth. Hen­ne­king bil­de­te sich bei meh­re­ren Aus­lands­auf­ent­hal­ten weiter.