Fle­der­mäu­se im Haus – was tun?

Das Umwelt­amt der Stadt Bay­reuth gibt Tipps für den Fall dass sich die klei­nen Flug­akro­ba­ten ins Wohn­zim­mer ver­irrt haben

In die­sen Tagen begin­nen vie­le Fle­der­mäu­se ihre Som­mer­quar­tie­re, meist auf Dach­bö­den, in Mau­er­spal­ten oder hin­ter Wand­ver­scha­lun­gen, in denen die Jun­gen groß­ge­zo­gen wur­den, zu ver­las­sen. Bis sich die Tie­re in einen frost­si­che­ren Unter­schlupf, wie zum Bei­spiel ruhi­ge, feuch­te Kel­ler­räu­me, zurück­zie­hen, vaga­bun­die­ren sie sozu­sa­gen „ohne festen Wohn­sitz“ umher und suchen in der Mor­gen­däm­me­rung einen Platz, wo sie den Tag unge­stört ver­dösen kön­nen. Dabei kommt es immer wie­der vor, dass sich Zwerg­fle­der­mäu­se durch offe­ne Fen­ster in Häu­ser und Woh­nun­gen verirren.

Meist ist ein gekipp­tes oder offen ste­hen­des Fen­ster dar­an schuld, dass Zwerg­fle­der­mäu­se in die Woh­nung flie­gen. Die Winz­lin­ge mit einer Kör­per­grö­ße von etwa vier Zen­ti­me­tern und einem Gewicht von maxi­mal sechs Gramm ver­su­chen sich dann oft­mals in den Fal­ten von Gar­di­nen oder hin­ter Bil­dern zu ver­stecken. Woll­te man eine sol­che „Inva­si­on“ abso­lut ver­hin­dern, müss­te man nachts die Fen­ster ent­we­der geschlos­sen hal­ten oder mit Flie­gen­git­ter sichern.

Wenn doch ein­mal Fle­der­mäu­se in die Woh­nung gelangt sind, ist es am ein­fach­sten, bis zum Abend zu war­ten. Zu Beginn der Däm­me­rung soll­te man die Fen­ster ganz öff­nen und abwar­ten, bis die klei­nen Gäste nach drau­ßen flie­gen. Zumin­dest für die dar­auf­fol­gen­de Nacht emp­fiehlt es sich dann, die Fen­ster geschlos­sen zu las­sen. Anson­sten sam­melt man die klei­nen Tie­re vor­sich­tig aus ihrem Unter­schlupf, steckt sie in ein Stoff­säck­chen, eine Baum­woll­ta­sche oder in einen Schuh­kar­ton und bewahrt sie an einem küh­len, dunk­len Ort bis zum Abend auf. In der Däm­me­rung soll­te man sie unbe­dingt außer­halb der Woh­nung, aber in der Nähe, an einem unge­stör­ten Ort frei­las­sen und abwar­ten, bis alle Tie­re sicher abge­flo­gen sind.

Wer sich nicht traut, die Fle­der­mäu­se anzu­fas­sen, kann sich mit dem Amt für Umwelt­schutz, Tele­fon 0921 251368, in Ver­bin­dung set­zen. Die Mit­ar­bei­ter ste­hen mit Rat und Tat zur Ver­fü­gung und sind ger­ne bei der Ber­gung der geschütz­ten und vom Aus­ster­ben bedroh­ten Tie­re behilflich.

Kei­nes­falls dür­fen die flat­tern­den Besu­cher getö­tet wer­den, da sie laut Bun­des­na­tur­schutz­ge­setz als beson­ders geschütz­te Tier­art gel­ten. Ver­stö­ße kön­nen mit einem emp­find­li­chen Buß­geld geahn­det werden.

Beob­ach­tun­gen zu Fle­der­mäu­sen wer­den beim Umwelt­amt gesammelt

Die geheim­nis­vol­le Lebens­wei­se der Fle­der­mäu­se, beflü­gelt seit Jahr­hun­der­ten die mensch­li­che Phan­ta­sie. Der ziel­si­che­re Flug durch die dunk­le Nacht weck­te aller­lei Aber­glau­ben. Erst seit den 1940er Jah­ren weiß man, dass sich die klei­nen Flug­künst­ler mit Hil­fe von Ultra­schall­ru­fen ori­en­tie­ren, die für den Men­schen nicht hör­bar sind. In Deutsch­land unter­schei­det wer­den heu­te 23 ver­schie­de­ne Fle­der­maus­ar­ten unter­schie­den, die sich aus­schließ­lich von Insek­ten ernäh­ren. 18 davon wur­den in den letz­ten Jah­ren im Rah­men der Bio­top­kar­tie­rung im Bay­reu­ther Stadt­ge­biet erfasst.

Im Amt für Umwelt­schutz wer­den unter Tele­fon 0921 151368 alle Infor­ma­tio­nen über Fle­der­mäu­se im Stadt­ge­biet, über ihre Quar­tie­re, Ange­wohn­hei­ten sowie son­sti­ge Beob­ach­tun­gen gesam­melt. Sie sind für den wei­te­ren Fle­der­maus­schutz sehr wichtig.