Poli­tik trifft Schä­fer im Land­kreis Bamberg

Poli­ti­ker infor­mie­ren sich über die Pfle­ge von Natu­ra 2000-Gebie­ten und deren Finan­zie­rung. Sie spre­chen mit dem Wan­der­schä­fer, dem Land­schafts­pfle­ge­ver­band und dem Umwelt­mi­ni­ste­ri­um am Alb­trauf im Land­kreis Bamberg

Es gibt nur noch einen Wan­der­schä­fer am Alb­trauf der nörd­li­chen Fran­ken­alb im Land­kreis Bam­berg. Erich Kiß­lin­ger bewei­det mit sei­nen Scha­fen vie­le Flä­chen im Natu­ra 2000-Gebiet und erhält damit wert­vol­le Lebens­räu­me, wie die Kalk­trocken­ra­sen. Land­rat Johann Kalb, Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter Hein­rich Rudrof und Bür­ger­mei­ster Tho­mas Betz schät­zen die­se Arbeit und wol­len den Schä­fer und die Land­schafts­pfle­ge unterstützen.

Im 3000 Hekt­ar gro­ßen Natu­ra 2000-Gebiet „Alb­trauf von Dörrn­was­ser­los bis Zeegen­dorf“ gibt es noch groß­flä­chi­ge Wachol­der­hei­den und Kalk­trocken­ra­sen mit lan­des­weit bedeut­sa­men Arten­reich­tum. Es ist eines von 746 Gebie­ten, die der Frei­staat in das Schutz­ge­biets­netz ein­ge­bracht hat. Das ist ein gutes Zehn­tel der Lan­des­flä­che, berich­tet Ulri­ke Lorenz vom Baye­ri­schen Umwelt­mi­ni­ste­ri­um. Um die geschütz­ten Lebens­räu­me und Arten zu erhal­ten, müs­sen sie gepflegt wer­den. Bay­ern geht hier den Weg des koope­ra­ti­ven Natur­schut­zes. Alle Maß­nah­men wer­den frei­wil­lig mit den Flä­chen­ei­gen­tü­mern und Land­nut­zern umge­setzt und dafür Ver­trags­na­tur­schutz­pro­gram­me ange­bo­ten. Erich Kiß­lin­ger ist auf die Gel­der aus dem Ver­trags­na­tur­schutz ange­wie­sen, damit die Bewei­dung der kar­gen Wei­de­flä­chen für ihn wirt­schaft­lich ist.

Der Land­schafts­pfle­ge­ver­band Land­kreis Bam­berg (LPV) küm­mert sich um die Belan­ge des Schä­fers und die Pfle­ge der natur­schutz­fach­lich wich­ti­gen Flä­chen im Schutz­ge­biet. Der LPV orga­ni­siert Ent­bu­schun­gen von Wei­de­flä­chen, ver­bes­sert Trift­we­ge, hilft bei der Suche von Pferch­flä­chen und ver­mit­telt zwi­schen den Land­nut­zern. Für die­se Arbeit benö­tigt er För­der­mit­tel aus den Land­schafts­pfle­ge- und Natur­park-Richt­li­ni­en des Baye­ri­schen Umwelt­mi­ni­ste­ri­ums. Zusam­men mit dem Ver­trags­na­tur­schutz­pro­gramm wird so die Land­schafts­pfle­ge in den Schutz­ge­bie­ten finan­ziert. Mit Blick auf die aktu­el­len Ver­hand­lun­gen des Dop­pel­haus­halts 2017/2018 appel­lie­ren der LPV und Erich Kiß­lin­ger an die Poli­ti­ker, sich für mehr öffent­li­che Gel­der für die Land­schafts­pfle­ge ein­zu­set­zen. Nur so kann die schö­ne Land­schaft am Alb­trauf und das Natur­er­be in Bay­ern erhal­ten werden.