Ermitt­lun­gen im Fall Peg­gy dau­ern an – Hin­weis­te­le­fon eingerichtet

Symbolbild Polizei

Gemein­sa­me Pres­se­er­klä­rung des Poli­zei­prä­si­di­ums Ober­fran­ken und der Staats­an­walt­schaft Bayreuth

OBER­FRAN­KEN / THÜ­RIN­GEN. Die bei der Bay­reu­ther Kri­po nach dem Fund von Ske­lett­kno­chen zur SOKO Peg­gy erwei­ter­te Ermitt­lungs­grup­pe und die Staats­an­walt­schaft Bay­reuth ermit­teln seit letz­ter Woche auf Hoch­tou­ren. Ein­satz­kräf­te der Bereit­schafts­po­li­zei­en Bay­ern und Thü­rin­gen haben seit­dem inten­si­ve Such­maß­nah­men durch­ge­führt. Die Ermitt­ler erhof­fen sich jetzt auf Grund der neu­en Erkennt­nis­se in dem Fall der 2001 ver­schwun­de­nen Peg­gy Knob­loch wei­te­re Hin­wei­se, ins­be­son­de­re im Zusam­men­hang mit dem Auf­fin­de­ort nahe Nord­hal­ben. In die­sem Zusam­men­hang befasst sich am mor­gi­gen Mitt­woch auch die Sen­dung Akten­zei­chen XY mit dem Fall.

Am 2. Juli fand ein Pilz­samm­ler in einem Wald­ge­biet bei Rodach­er­brunn im Land­kreis Saa­le-Orla Kno­chen­tei­le und ver­stän­dig­te die Poli­zei. Bald erga­ben sich Hin­wei­se dar­auf, dass es sich hier­bei um die sterb­li­chen Über­re­ste der seit 15 Jah­ren ver­miss­ten Peg­gy aus Lich­ten­berg han­deln könn­te. Früh­zei­tig wur­den des­halb Kri­mi­nal­be­am­te der bei der Kri­po Bay­reuth bestehen­den Ermitt­lungs­grup­pe Peg­gy und auch die in die­sem Fall ermitt­lungs­füh­ren­de Staats­an­walt­schaft Bay­reuth ein­ge­bun­den. Die Unter­su­chun­gen der auf­ge­fun­de­nen Kno­chen bestä­tig­ten nach Aus­kunft der Rechts­me­di­zin in Jena zwei­fels­frei, dass es sich um das damals 9‑jährige Mäd­chen handelt.

Ermitt­lungs­grup­pe zur SOKO erweitert

Die seit 2012 bei der Kri­po Bay­reuth bestehen­de Ermitt­lungs­grup­pe Peg­gy hat das Poli­zei­prä­si­di­um Ober­fran­ken nach dem Fund der sterb­li­chen Über­re­ste zur Son­der­kom­mis­si­on Peg­gy erwei­tert und den Chef der Kri­mi­nal­po­li­zei Bay­reuth, Kri­mi­nal­ober­rat Uwe Ebner, mit der Lei­tung beauf­tragt. Die Bay­reu­ther Ermitt­ler brach­ten ihre umfas­sen­den Erkennt­nis­se in dem Fall noch am Tag des Auf­fin­dens in die Unter­su­chun­gen der thü­rin­gi­schen Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen mit ein. Die mitt­ler­wei­le 30-köp­fi­ge SOKO hat erste Ermitt­lungs­hand­lun­gen durch­ge­führt. Zwi­schen­zeit­lich wer­den die ober­frän­ki­schen Ermitt­ler auch durch thü­rin­gi­sche und aus wei­te­ren baye­ri­schen Poli­zei­prä­si­di­en stam­men­de Kri­mi­nal­be­am­te unter­stützt. Von Sei­ten der Ermitt­lungs­be­hör­den wer­den zudem alle Mög­lich­kei­ten im Hin­blick auf wei­ter­füh­ren­de Unter­su­chun­gen geprüft.

Fund bie­tet neue Ermittlungsansätze

Die Lei­che von Peg­gy Knob­loch wur­de in einem Wald­ge­biet an der Land­stra­ße L1095 zwi­schen Nord­hal­ben in Ober­fran­ken und Bad Loben­stein in Thü­rin­gen, kon­kret zwi­schen Nord­hal­ben und Rodach­er­brunn, etwa 1,5 Kilo­me­ter nach der Lan­des­gren­ze auf thü­rin­gi­schem Gebiet, auf­ge­fun­den. Die vor­ge­fun­de­ne Situa­ti­on am Fund­ort, die gesi­cher­ten sterb­li­chen Über­re­ste und die dem ver­schwun­de­nen Mäd­chen zuzu­ord­nen­den Gegen­stän­de, bie­ten in den bis­her von der Staats­an­walt­schaft Bay­reuth geführ­ten Ermitt­lun­gen gegen Unbe­kannt jetzt trotz der lan­gen Lie­ge­zeit neue Ermitt­lungs­an­sät­ze, ins­be­son­de­re die Mög­lich­keit kri­mi­nal­tech­ni­scher Unter­su­chun­gen. Die Tat­sa­che, daß das auf­ge­fun­de­ne Ske­lett nicht voll­stän­dig ist erklä­ren sich die Spe­zia­li­sten der­zeit mit dem Lebens­raum und den Gewohn­hei­ten von Wald­tie­ren. Zudem feh­len Tei­le der Peg­gy Knob­loch zuzu­ord­nen­den Klei­dungs­stücke. Auch fehlt von dem Schul­ran­zen des Mäd­chens bis­lang jede Spur.

Viel­fäl­ti­ge und auf­wen­di­ge Ermitt­lungs­hand­lun­gen notwendig

Im Zuge der wei­te­ren Ermitt­lungs­schrit­te befas­sen sich die SOKO Peg­gy und die Staats­an­walt­schaft Bay­reuth mit der Unter­su­chung und Aus­wer­tung der gesi­cher­ten Spu­ren. Hier­zu wird man auch wei­te­re Spe­zia­li­sten und Gut­ach­ten beauf­tra­gen. Die neu­en Ermitt­lungs­er­geb­nis­se wer­den auch mit den bestehen­den poli­zei­li­chen Erkennt­nis­sen zu dem Fall abzu­glei­chen sein.

Der Fund der Lei­che von Peg­gy Knob­loch in dem besag­ten Wald­stück ist nun Aus­gangs­punkt für wei­te­re Ermitt­lun­gen. Hier­zu bit­tet die SOKO um Mit­hil­fe der Bevöl­ke­rung. Ins­be­son­de­re erbit­ten sich die Ermitt­ler Hin­wei­se zu frü­he­ren Wahr­neh­mung im Bereich des Fund­or­tes im All­ge­mei­nen und auch kon­kret für den 7. Mai 2001. Zeit­li­cher Bezugs­punkt in den Mai 2001 sind die umfang­rei­chen Such­maß­nah­men nach dem ver­schwun­de­nen Mäd­chen, die von den Medi­en öffent­lich­keits­wirk­sam beglei­tet wurden.

  • Wer hat an besag­ter Ört­lich­keit in die­sem Zeit­raum Per­so­nen und / oder Fahr­zeu­ge wahrgenommen?
  • Wem sind Per­so­nen bekannt, die Orts­be­zü­ge dort­hin haben?
  • Wer hat sich 2001 im bezeich­ne­ten Wald­ge­biet zu sport­li­chen Akti­vi­tä­ten, Spa­zier­gän­gen oder als Pil­ze­samm­ler aufgehalten?

Auch die Histo­rie des betrof­fe­nen Wald­ge­bie­tes ver­sucht die SOKO jetzt aufzuhellen:

  • Wer kennt die Ört­lich­keit und kann Anga­ben dazu machen?
  • Wer hat zu die­ser Zeit dort Wald­ar­bei­ten durchgeführt?

Hin­wei­se nimmt die SOKO Peg­gy unter der Telefonnummer

0921/506‑1414

ent­ge­gen.

Für Hin­wei­se, die zur Auf­klä­rung des Ver­bre­chens füh­ren, ist eine Beloh­nung in Höhe von 30.000 Euro ausgesetzt.

Über­sichts­kar­ten zur Auf­fin­de­ört­lich­keit fin­den Sie auf unse­rer Inter­net­prä­senz unter:

http://​www​.poli​zei​.bay​ern​.de/​o​b​e​r​f​r​a​n​k​e​n​/​n​e​w​s​/​p​r​e​s​s​e​/​a​k​t​u​e​l​l​/​i​n​d​e​x​.​h​t​m​l​/​2​4​4​609