Was High­tech-Grün­der nach Ober­fran­ken lockt

Stu­die beleuch­tet Vor­aus­set­zun­gen für Start­ups in der Region

Wo punk­tet Ober­fran­ken bei Grün­dern von High­tech-Start­ups – und wo schöpft die Regi­on ihr Poten­zi­al noch nicht aus­rei­chend aus, um für die Grün­der­sze­ne attrak­tiv zu sein? Die­se Fra­gen hat die Platt­form Spot­fo­lio für die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth unter­sucht. „Das Ergeb­nis bestärkt uns dar­in, dass wir auf dem rich­ti­gen Weg sind, Ober­fran­kens Pro­fil als Inno­va­ti­ons­re­gi­on zu schär­fen“, so IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Chri­sti Degen. „Man­che Vor­aus­set­zun­gen für Grün­der müs­sen ver­bes­sert wer­den, ande­re aber spre­chen schon heu­te für unse­re Region.“

So beschei­nigt die Stu­die der Regi­on bei­spiels­wei­se her­vor­ra­gen­de wis­sen­schaft­li­che Ein­rich­tun­gen, die in der Tech­no­lo­gie-Alli­anz Ober­fran­ken (TAO) ver­netzt sind, gute Ansät­ze für eine Start­up-Com­mu­ni­ty, etwa mit den Leucht­tür­men IGZ Bam­berg und dem Ver­ein „Bam­ber­ger Start­ups“, sowie eine hohe Lebens­qua­li­tät. Doch noch sor­gen man­che Schwach­stel­len dafür, dass Ober­fran­ken mit sei­ner abso­lu­ten Zahl an High­tech-Unter­neh­men mehr am hin­te­ren Ende der Ska­la ran­giert. Hand­lungs­be­darf besteht beim Anschluss an das schnel­le Inter­net, der Ver­füg­bar­keit von Fach­kräf­ten sowie dem Ange­bot an Risi­ko­ka­pi­tal. In Ober­fran­ken sei­en so gut wie kei­ne Ven­ture-Capi­tal-Fonds ansäs­sig, so die Macher der Studie.

Auch beim Auf­bau einer Grün­der­kul­tur gibt es noch Poten­zi­al, stellt die Unter­su­chung fest. „Es muss sich eben noch viel stär­ker in den Köp­fen fest­set­zen: Schei­tern ist kei­ne Schan­de, son­dern Teil eines Lern­pro­zes­ses“, bestä­tigt IHK-Prä­si­dent Heri­bert Trunk. „Dies ist neben der guten Kon­junk­tur auch ein Grund dafür, dass die Zahl der Grün­dun­gen ins­ge­samt – nicht nur im High­tech-Seg­ment – zurückgeht.“

Wo sich vie­le jun­ge High­tech-Unter­neh­men ansie­deln, pro­fi­tiert die gan­ze Regi­on. So wach­sen die­se Unter­neh­men schnel­ler als der Durch­schnitt, es ent­ste­hen Arbeits­plät­ze in Wachs­tums­fel­dern. „Ange­sichts der volks­wirt­schaft­li­chen Bedeu­tung von High­tech-Start­ups kon­kur­rie­ren Regio­nen und Staa­ten gegen­ein­an­der, um der­ar­ti­ge Unter­neh­men für sich zu gewin­nen und von den beson­de­ren volks­wirt­schaft­li­chen Effek­ten zu pro­fi­tie­ren“, hal­ten die Autoren der Stu­die fest. Dabei sei es mög­lich, eine Regi­on so zu ent­wickeln, dass sie für High­tech-Start­ups attrak­tiv wird.

Mit ihrem Inno­va­ti­ons­aus­schuss geht die IHK das The­ma an: Arbeits­krei­se arbei­ten an der Umset­zung kon­kre­ter Ideen – so etwa der Arbeits­kreis „Inno­va­ti­ons­re­gi­on Ober­fran­ken“ mit dem Ziel, Ober­fran­ken als attrak­ti­ve Regi­on zu pro­fi­lie­ren. „So wol­len wir Fach­kräf­te zu uns locken, denn qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter sind es schließ­lich, die Inno­va­tio­nen schaf­fen“, so Degen. Der Arbeits­kreis „Koope­ra­ti­on Wirt­schaft und Wis­sen­schaft“ führt „lose Enden zusam­men“, ver­netzt Unter­neh­men mit For­schungs­ein­rich­tun­gen – und will dazu bei­tra­gen, dass im Umfeld der Uni­ver­si­tä­ten und For­schungs­ein­rich­tun­gen mehr High­tech-Unter­neh­men gegrün­det wer­den als heute.

„Wir sehen die Inno­va­ti­ons­re­gi­on Ober­fran­ken auf einem guten Weg“, so Degen. Vie­ler­orts gebe es gute Ansät­ze – etwa im Umfeld des Inno­va­ti­ons­zen­trums Regi­on Kro­nach e.V. mit dem geplan­ten „Inno­va­ti­ons­cam­pus“ oder mit der Aus­sicht auf zwei Digi­ta­le Grün­der­zen­tren in Oberfranken.