FFW Neu­ses: Poli­ti­scher Abend mit Staats­se­kre­tär Füracker

Präsentübergabe durch MdL Michael Hofmann (l)

Prä­sen­tüber­ga­be durch MdL Micha­el Hof­mann (l)

Zum Abschluss­tag der Fei­er­lich­kei­ten zum 125-jäh­ri­gen Jubi­lä­um der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr Neu­ses kam der der baye­ri­sche Staats­se­kre­tär im Mini­ste­ri­um für Finan­zen, Lan­des­ent­wick­lung und Hei­mat, Albert Für­acker. Sei­ne Rede fes­sel­te die rund 700 Zuhö­rer im Fest­zelt. Ein über­aus gelun­ge­ner Abschluss der gro­ßen Jubiläumsfeier.

Zu Beginn des poli­ti­schen Abends bedank­te sich Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter Micha­el Hof­mann in sei­ner Eigen­schaft als Vor­sit­zen­der der Jubel­wehr beim Musik­ver­ein Paut­z­feld, der unter der Lei­tung von Kat­ja Sper­ber die Ver­an­stal­tung klang­voll unter­mal­te. Er begrüß­te die zahl­rei­chen Gäste im Fest­zelt, dar­un­ter die ehe­ma­li­gen Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Edu­ard Nöth und Wal­ter Hof­mann sowie die bei­den Schirm­her­ren der Ver­an­stal­tung, Bür­ger­mei­ster Claus Schwarz­mann und Land­rat Her­mann Ulm.

Als der Haupt­re­fe­rent des Abends ans Red­ner­pult trat, war den Gästen schon nach den ersten Sät­zen klar, welch bril­lan­ter und wort­ge­wand­ter Spit­zen­po­li­ti­ker in Neu­ses auf­ge­schla­gen ist. In sei­ner mit­rei­ßen­den Rede bedank­te sich Für­acker zunächst für das Enga­ge­ment der Feu­er­wehr und gra­tu­lier­te zum Jubi­lä­um. Er hof­fe, dass es den Fran­ken nichts aus­ma­che, mit einem Ober­pfäl­zer vor­lieb zu neh­men. Für­acker bedank­te sich wei­ter­hin für die freund­li­che Begrü­ßung durch Micha­el Hof­mann, den er als enga­gier­ten Abge­ord­ne­ten sehr schät­ze. „Wir vom Finanz­mi­ni­ste­ri­um ken­nen den Micha­el. Wir ver­su­chen meist, ihm aus dem Weg zu gehen, denn er kämpft immer um mehr Mit­tel für sei­ne Regi­on.“ Bür­ger­mei­ster Claus Schwarz­mann, poli­tisch beim „Bür­ger­bund“ behei­ma­tet, bot er scherz­haft die sofor­ti­ge Aus­fül­lung eines CSU-Mit­glieds­an­trags nach den schmei­chel­haf­ten Lobes­wor­ten über sei­ne Per­son an.

Der Zusam­men­halt in Bay­ern, auch über alle „Glau­bens­rich­tun­gen“ (wie er die Par­tei­zu­ge­hö­rig­kei­ten bezeich­ne­te) hin­weg, sei gera­de bei den Feu­er­weh­ren erkenn­bar. Als frei­wil­li­ge „Hilfs­ge­mein­schaf­ten“ böten sie nicht nur Schutz und Hil­fe rund um die Uhr, son­dern auch eine sinn­vol­le Beschäf­ti­gung von Jugend­li­chen. Frei­wil­li­ge Feu­er­weh­ren sieht Für­acker somit als Garant für bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment, da sie das Leben in den Kom­mu­nen mit­ge­stal­ten und als Vor­bild für Zusam­men­halt dienen.

Im fol­gen­den poli­ti­schen Teil sei­ner Rede bewer­te­te der Staats­se­kre­tär die all­ge­mei­ne Situa­ti­on in Bay­ern als „exzel­lent“. Dies lie­ge einer­seits am Fleiß und Auf­bau­wil­len der älte­ren Gene­ra­tio­nen sowie am ehren­amt­li­chen und unter­neh­me­ri­schen Enga­ge­ment der Bür­ger und star­ken Kom­mu­nen auf der ande­ren Sei­te. Damit die­ser posi­ti­ve Zustand so blei­be, sei die poli­ti­sche Zusam­men­ar­beit von der euro­päi­schen bis zur kom­mu­na­len Ebe­ne not­wen­dig. Ent­schei­dend sei auch eine gute Infra­struk­tur, wie bei­spiels­wei­se das schnel­le Inter­net in den Kom­mu­nen. Es sei zum einen zur Gestal­tung des kom­mu­na­len Lebens not­wen­dig und außer­dem auch ein wich­ti­ger Stand­ort­fak­tor für Unternehmen.

Wei­ter­hin müs­se der Schul­den­ab­bau vor­an­ge­trie­ben und gleich­zei­tig Inve­sti­tio­nen getä­tigt wer­den. Man wol­le die Ent­wick­lung vor­an­trei­ben und Kom­mu­nen stär­ken, wes­we­gen mit dem 2013 neu ein­ge­rich­te­ten Hei­mat­mi­ni­ste­ri­um eine so hilf­rei­che Insti­tu­ti­on geschaf­fen wur­de. Par­al­lel zu funk­tio­nie­ren­den Kom­mu­nen brau­che es auch funk­tio­nie­ren­de Fami­li­en. Dazu soll vor allem der Aus­bau von Kitas und Krip­pen­plät­zen bei­tra­gen, eben­so wie die Unter­stüt­zung der Eltern mit dem Betreu­ungs­geld. Der Frei­staat wol­le sich nicht in die Erzie­hung ein­mi­schen, son­dern unter­stüt­zen, und hier­bei die Grund­la­ge für Wahl­frei­heit schaf­fen. Zum The­ma Flücht­lin­ge beton­te Für­acker den Vor­bild­cha­rak­ter Bay­erns in Sachen Inte­gra­ti­on. Die­se sei in einem gewis­sen Rah­men kein Pro­blem, jedoch nicht erfolg­reich mög­lich, wenn so vie­le Flücht­lin­ge auf ein­mal ankä­men, wie im letz­ten Jahr. Man sei Kriegs­flücht­lin­gen und Inte­gra­ti­ons­wil­li­gen gegen­über offen und habe sehr wohl Ver­ständ­nis. Aller­dings wer­de weder poli­ti­scher Isla­mis­mus noch Gewalt­an­wen­dung aller Art akzep­tiert – weder durch Aus­län­der noch durch Deut­sche. Ziel der baye­ri­schen Poli­tik sei es, die Flei­ßi­gen zu moti­vie­ren. Mit dem Slo­gan „Lei­stung muss sich loh­nen“ war auch Für­ackers Kri­tik an der Zins­po­li­tik der EZB sowie am neu­en Gesetz zur Erb­schafts­steu­er ver­bun­den. Auch in der Land­wirt­schaft gel­te: „nicht die Sub­stanz, son­dern der Ertrags­wert muss besteu­ert wer­den“. Für­acker sprach sich für nied­ri­ge Steu­er­sät­ze aus, die im Gegen­zug zu Inve­sti­tio­nen der Bür­ger füh­ren und dadurch mehr Geld in den Staats­haus­halt spü­len, bei­spiels­wei­se in Form der Mehr­wert­steu­er. Die CSU mache Poli­tik für das brei­te Spek­trum der Bevöl­ke­rung, die jeden Tag hart arbei­te, und nicht für die Rand­grup­pen, die am lau­te­sten schrei­en. Und wer hart arbei­te, der dür­fe, wie die Feu­er­wehr Neu­ses, auch mal rich­tig feiern.

Eigent­lich war ursprüng­lich Finanz­mi­ni­ster Mar­kus Söder als Red­ner beim poli­ti­schen Abend ein­ge­la­den. Wegen eines kurz­fri­stig anbe­raum­ten Gip­fel­tref­fens der Mini­ster in Mün­chen mit Mini­ster­prä­si­dent Horst See­ho­fer zur finan­zi­el­len Unter­stüt­zung der Hoch­was­ser­ge­schä­dig­ten muss­te der Finanz­mi­ni­ster lei­der sein Kom­men absa­gen. Dafür trug sich der Staats­se­kre­tär Albert Für­acker auf Bit­te des Eggols­hei­mer Bür­ger­mei­sters in Gol­de­ne Buch der Markt­ge­mein­de ein. Schwarz­mann hat­te zuvor ein kur­zes Resü­mee der letz­ten Tage gezo­gen und dabei den Neu­se­sern ein gro­ßes Lob für die her­vor­ra­gen­de Orga­ni­sa­ti­on und den Ablauf des Festes aus­ge­spro­chen. Als Kom­mu­nal­po­li­ti­ker freu­te er sich beson­ders über den Besuch Für­ackers, den er als „Freund der Gemein­den“ bezeich­ne­te. Aus­drück­lich beton­te Schwarz­mann die par­tei­un­ab­hän­gi­ge Wert­schät­zung, die er ihm und auch dem Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Micha­el Hof­mann entgegenbringe.