Baum­kro­nen­pfad im Stei­ger­wald: BN begrüßt Fle­der­maus­pfad, for­dert aber mehr Schutz

Mehr Nut­zungs­freie Natur­wäl­der für Fledermäuse

Anläss­lich der heu­ti­gen Ein­wei­hung des Fle­der­maus­pfa­des bei Ebrach durch Umwelt­mi­ni­ste­rin Ulri­ke Scharf for­dert der BUND Natur­schutz (BN) einen bes­se­ren Schutz der Wald­le­bens­räu­me für Fledermäuse.

Der BN begrüßt, dass die Wald­be­su­cher des Baum­kro­nen­pfa­des im Stei­ger­wald mit dem Fle­der­maus­pfad über die bedroh­te Arten­grup­pe infor­miert wer­den. „Es reicht aber nicht aus, nur über Wald­na­tur­schutz zu infor­mie­ren, son­dern wir for­dern, dass die Staats­re­gie­rung im Stei­ger­wald und bay­ern­weit deut­lich mehr Staats­wäl­der als nut­zungs­freie Natur­wäl­der schützt“, so Ralf Strauß­ber­ger, Wald­re­fe­rent des BN. „Der beste Lebens­raum für Fle­der­mäu­se sind alte, nut­zungs­freie Naturwälder.“

Die Staats­re­gie­rung und die Staats­for­sten agie­ren unglaub­wür­dig, wenn sie im Stei­ger­wald mit Image­pro­jek­ten über Wald­na­tur­schutz – gespon­sert mit Gel­dern der Auto­mo­bil­in­du­strie – infor­mie­ren, aber gleich­zei­tig mehr Natur­schutz im Wald ver­hin­dern, indem sie das Wald­schutz­ge­biet „Hoher Buche­ner Wald“ auf­lö­sen las­sen und mit allen Mit­teln gegen einen Natio­nal­park Stei­ger­wald arbeiten.

Fle­der­mäu­se lie­ben Naturwälder

Allein auf 10 Hekt­ar im Natur­wald­re­ser­vat Wald­haus bei Ebrach, das seit Jahr­zehn­ten nicht bewirt­schaf­tet wird, kom­men 15 Fle­der­maus­ar­ten vor, im gesam­ten Stei­ger­wald 17. Dies unter­streicht die immense Bedeu­tung von unge­nutz­ten Natur­wäl­dern für den Schutz der Arten­viel­falt. Nur dort fin­den vie­le sel­te­ne und hoch­be­droh­te Wald­ar­ten noch eine Heimat.

„In alten, lang­jäh­rig unge­nutz­ten Wäl­dern ent­ste­hen über Jahr­zehn­te hin­weg deut­lich mehr Baum­höh­len und Fle­der­maus­quar­tie­re, als im vom Holz­voll­ern­ter gepfleg­ten Stan­dard­forst“, so Straußberger.

In einem Natur­wald ohne Nut­zung kön­nen die Buchen im Stei­ger­wald auf gro­ßer Flä­che bis 1,5 Meter dick und 350 Jah­re alt wer­den. In Wirt­schafts­wäl­dern dage­gen dür­fen nur ganz weni­ge Bäu­me rich­tig alt und dick wer­den. Nach der Ziel­vor­ga­be der Staats­for­sten sol­len dort die aller­mei­sten Buchen in jun­gen Jah­ren gefällt wer­den, d.h. bevor sie 120 bis maxi­mal 140 Jah­re alt sind und wenn sie einen Durch­mes­ser von 65 cm erreicht haben.