Gedenk­stun­de im Bay­reu­ther Rat­haus zu Ehren von Oswald Merz

Die Stadt Bay­reuth gedenkt des Todes­ta­ges des Bay­reu­ther Päd­ago­gen, Sozi­al­de­mo­kra­ten und Wider­stands­kämp­fers Oswald Merz, der sich heu­er zum 70. Mal jährt: Am Mon­tag, 30. Mai, um 18 Uhr, fin­det zu Ehren von Oswald Merz eine Gedenk­stun­de im Gro­ßen Sit­zungs­saal des Neu­en Rat­hau­ses, Luit­pold­latz 13, statt. Der Bay­reu­ther Land­tags­ab­ge­ord­ne­te und Stadt­rat Dr. Chri­stoph Raben­stein (SPD) hält einen Vor­trag zu Leben und Wir­ken von Oswald Merz. Im Anschluss wird im ersten Ober­ge­schoss des Neu­en Rat­hau­ses eine Aus­stel­lung eröff­net, die sich eben­falls dem The­ma Oswald Merz wid­met und die vom Histo­ri­schen Muse­um Bay­reuth vor­be­rei­tet wur­de. Die zwölf Info­ta­feln wer­den den gesam­ten Juni über zu sehen sein.

Gebo­ren 1889 in Schwa­bach, leb­te Oswald Merz neun Jah­re in Bay­reuth. Er war Infan­te­rist im Ersten Welt­krieg, wur­de schwer ver­wun­det und mit meh­re­ren hohen Aus­zeich­nun­gen bedacht. 1919 trat er nach der Nie­der­wer­fung der Münch­ner Räte­re­pu­blik der SPD bei und kam 1924 als Stu­di­en­rat nach Bay­reuth. Wie vie­le ande­re enga­gier­te und füh­ren­de Sozi­al­de­mo­kra­ten die­ser Zeit war Merz 1933 ver­haf­tet wor­den. Im April wur­de er in das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Dach­au ver­bracht. Ende Sep­tem­ber kam er wie­der frei und über­sie­del­te nach Frankfurt/​Main. Sei­ne Ver­bin­dung zu Bay­reuth brach er jedoch nie ganz ab. 1937 führ­te ein Bay­reuth-Besuch zu einer erneu­ten Ver­haf­tung und einem Pro­zess wegen angeb­li­chen Hoch­ver­rats. Im Juli 1938 wur­de er zu ein­ein­halb Jah­ren Gefäng­nis ver­ur­teilt. Auf die­se Haft folg­te unmit­tel­bar das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Dach­au. Erst im Mai 1945 wur­de Merz hier von den US-Trup­pen befreit. Nur weni­ge Tage danach, am 18. Mai 1946, erlag er den Fol­gen sei­ner KZ-Haft.