Sonn­tags­ge­dan­ken: Gedan­ken zu Pfingsten

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Man­cher sagt: „Ich kann auch ohne Kir­che Christ sein!“ Die­se im Brust­ton der Selbst­si­cher­heit vor­ge­tra­ge­ne Behaup­tung über­zeugt mich nicht. „Kir­che“ meint die leben­di­ge, christ­li­che Gemein­schaft und wer es ernst meint mit sei­nem Glau­ben, schließt sich ganz auto­ma­tisch die­ser Gemein­schaft an. Wer sich für Sport inter­es­siert, wird mit ande­ren über Sport reden, wird sich Sport­sen­dun­gen im Fern­se­hen anschau­en, wird Sport­ver­an­stal­tun­gen besu­chen, einem Sport­ver­ein bei­tre­ten. Eben­so tut es der Christ. Der Glau­be des Ein­zel­nen braucht die Gemein­schaft der Gleich­ge­sinn­ten, braucht ihren Rat, wohl auch ihre Ermah­nung. Die Sport­ler trai­nie­ren, um in Form zu blei­ben. Kör­per­li­che Fit­ness zählt heu­te ja viel, nicht aber die gei­stig-mora­li­sche, die doch zwei­fel­los wich­ti­ger wäre. Auch der Glau­be braucht Trai­ning. Trai­nings­mög­lich­kei­ten des Glau­bens sind der Got­tes­dienst, die Gemein­de­ver­an­stal­tun­gen, das regel­mä­ßi­ge Lesen in der Bibel und die Gemein­schaft mit Gott im Gebet, wo ich zur Ruhe kom­men und neue Kraft schöp­fen kann.

Pfing­sten ist das Geburts­tags­fest der christ­li­chen Gemein­schaft, die sich in ver­schie­de­nen Kon­fes­sio­nen orga­ni­siert hat. Die Viel­zahl der christ­li­chen Glau­bens­ge­mein­schaf­ten ver­ste­he ich als Berei­che­rung, nicht als Bela­stung des Glau­bens, den man sehr unter­schied­lich deu­ten und prak­ti­zie­ren kann; und jeder Christ mag sich bewusst für eine Kon­fes­si­on ent­schei­den, blo­ßes Gewohn­heits­chri­sten­tum genügt nicht, wie ja auch der Sport­ver­ein sich akti­ve Mit­ar­bei­ter wünscht. Wie Par­tei­en und Ver­bän­de so braucht auch die Kir­che Ver­wal­tungs­struk­tu­ren auf Orts‑, Kreis‑, Bezirks- und Lan­des­ebe­ne, um ihre Arbeit zu koor­di­nie­ren, um sich im Hin und Her der gesell­schaft­li­chen Dis­kus­sio­nen Gehör zu ver­schaf­fen. Schließ­lich brau­chen auch die Kir­chen eine geord­ne­te Finan­zie­rung, eben die Kir­chen­steu­er. Jeder will etwas „vom Leben haben“, sich etwas gön­nen. War­um sol­len dann Pfar­rer, Sekre­tä­rin­nen, Kran­ken­pfle­ger, Kin­der­gärt­ne­rin­nen oder Psy­cho­lo­gen im Kir­chen­dienst für ein But­ter­brot arbei­ten? Mit Spen­den allein kom­men wir nicht zuran­de. Alles mensch­li­che Nach­den­ken, Argu­men­tie­ren und Han­deln bleibt frei­lich Stück­werk ohne den Hei­li­gen Geist. Mag ein Auto noch so toll sein, ohne Treib­stoff ist es unnütz. Der Treib­stoff für die Kir­che ist der Hei­li­ge Geist, der seit dem ersten Pfingst­fest in der Kir­che wirkt: manch­mal wie ein lau­es Lüft­chen, manch­mal wie ein Feuersturm.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind