Aus­stel­lung „RABEN­SCHWARZ – Das Spi­ri­to del Lago Pro­jekt auf Wan­der­schaft“ in Bamberg

Ale Guzetti: "Smiles"

Ale Guzet­ti: „Smi­les“

Seit dem 1.Mai prä­sen­tiert der Kunst­ver­ein Bam­berg im Kunst­raum Kes­sel­haus „raben­schwar­ze Kunst“, Arbei­ten die sich, so der Psy­cho­the­ra­peut Prof. Hart­mut Kraft aus Köln in sei­ner Ein­füh­rung, mit der schwar­zen Sei­te des Men­schen beschäf­ti­gen, mit Brü­chen, mit Tabus, Begeh­ren, Lust und Leid.

12 sehr unter­schied­li­che Künst­ler: 4 Deut­sche, eine Eng­län­de­rin, eine Bel­gie­rin und 6 Ita­lie­ner – alle­samt arri­vier­te Kunst­schaf­fen­de, die inter­na­tio­nal in zahl­rei­chen Muse­en zu fin­den sind, dabei aller­dings nicht unbe­dingt dem main­stream des Kunst­mark­tes fol­gen, son­dern ihren eige­nen Weg gesucht haben, sind ver­tre­ten: auf ita­lie­ni­scher Sei­te Künst­ler aus dem Mai­län­der Umkreis, etwa Fer­di­nan­do Gre­co, der in sei­nen groß­for­ma­ti­gen Bil­dern aus­ge­spro­chen mate­ri­al­reich arbei­tet und dabei einer expres­siv-erzäh­len­den Dar­stel­lungs­wei­se ver­bun­den ist. Ale Guzet­ti ver­wen­det Elek­tro­bau­tei­le, die Geräu­sche und Töne erzeu­gen und kre­iert so „neue Menschen“.

Aus der rhei­ni­schen Kunst­sze­ne ist Gün­ter Wese­ler ver­tre­ten, der in den 60er Jah­ren für sei­ne atmen­den Fell­ob­jek­te gefei­ert wur­de und u.a. mit Pol­ke, Beu­ys, Rich­ter inter­na­tio­nal aus­stell­te. Er erfährt der­zeit eine ful­mi­nan­te Wie­der­ent­deckung. Peter Gil­les hat in den 80er und 90er Jah­ren die Köl­ner Kunst­sze­ne durch Per­for­man­ces und Aktio­nen maß­geb­lich mit­ge­prägt. Kör­per­li­che Extrem­si­tua­tio­nen, die Grund­la­gen mensch­li­cher Exi­stenz – all das ist gegen­wär­tig in sei­nem wich­tig­sten Mal­mit­tel: dem Eigenblut.

Die in Bel­gi­en leben­de Caro­lein Smit zählt zu den inno­va­tiv­sten, mit Kera­mik arbei­ten­den Künst­le­rin­nen. Ihre Tier­fi­gu­ren, zunächst opu­lent – deko­ra­tiv erschei­nend, öff­nen dann aber den Blick für mensch­li­che Abgründe.

Ein leich­ter Hor­ror, das Aus­lo­ten von Emo­tio­nen bis hin zu Grenz­über­schrei­tun­gen ist vie­len die­ser Arbei­ten ein­ge­schrie­ben – qua­si das gehei­me Ver­bin­dungs­mo­ment die­ser unter­schied­li­chen Künst­ler – Raben­schwar­zes eben, wie es der Rabe – jenes Zau­ber­tier, das unser aller Phan­ta­sie beflü­gelt – als stän­di­ger Beglei­ter des Kunst- und Aus­stel­lungs­pro­jek­tes mit sich bringt.

Die­ses Künst­ler­pro­jekt „Lo Spi­ri­to del Lago“ haben die Köl­ner Künst­ler Bir­git Kah­le und Peter Gil­les und auf ita­lie­ni­scher Sei­te Giam­pie­ro Zan­zi vor 20 Jah­ren auf der Iso­la Bel­la im Lago Mag­gio­re ins Leben geru­fen. Dort wer­den qua­si als Kon­trast­pro­gramm zu Prunk und Protz ver­las­se­ne Häu­ser bespielt. Die­ses Pro­jekt ist nun gewan­dert in das Bam­ber­ger Kes­sel­haus, eben­falls ein ver­las­se­ner, auf­ge­ge­be­ner Funk­ti­ons­ort, des­sen raben­schwar­ze Ver­gan­gen­heit als Koh­len-Kes­sel-Zen­tra­le noch sicht­bar ist.

RABEN­SCHWARZ – Das Spi­ri­to del Lago Pro­jekt auf Wanderschaft

  • Kunst­raum Kes­sel­haus, Unte­re Sand­stra­ße 42 (Ein­gang Leinritt)
  • Öff­nungs­zei­ten: Fr 15–18 Uhr, Sa + So, 11 ‑18 Uhr
  • Füh­run­gen: Sa 7.5. 17 Uhr, So 8.5. 15 Uhr, Sa 21.5. 17 Uhr, So 22.5. 15 Uhr, Sa 11.6. 17 Uhr, So 12.6. 15 Uhr
  • Wei­te­re Infos: www​.kunst​ver​ein​-bam​berg​.de, Tel.: 0951 / 68171