Erz­bi­schof Schick: „Kir­che im Auf­bruch ist Kir­che mit offe­nen Türen“

Symbolbild Religion

Ehren­amt­li­che Ansprech­part­ner sol­len in den Gemein­den auf dem Land „geist­li­cher Wüsten­bil­dung“ entgegenwirken

(bbk) Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat die Ver­ant­wor­tung aller getauf­ten und gefirm­ten Frau­en und Män­ner betont, das kirch­li­che Leben in den Gemein­den auf­recht zu erhal­ten und zu stär­ken. Dazu sei­en beson­ders aus­ge­bil­de­te und beauf­trag­te Ehren­amt­li­che nötig, die die Gläu­bi­gen und Gemein­den in den Seel­sor­ge­be­rei­chen ver­net­zen und als Bin­de­glied zu den Pfar­rern und den haupt­amt­li­chen pasto­ra­len Mit­ar­bei­tern wir­ken. Dazu beauf­trag­te der Erz­bi­schof am Frei­tag­abend in Bam­berg acht ehren­amt­li­che Ansprech­part­ner, die in ihren Pfar­rei­en seel­sor­ge­ri­sche und lit­ur­gi­sche sowie orga­ni­sa­to­ri­sche Auf­ga­ben übernehmen.

Die sechs Frau­en und zwei Män­ner soll­ten als Net­wor­ker in den Seel­sor­ge­be­rei­chen wir­ken und dafür sor­gen, dass die Seel­sor­ge­be­rei­che „Gemein­schaft der Gemein­schaf­ten“ wer­den, so Schick. Sie lei­ten auch Wort-Got­tes-Fei­ern und ste­hen als Gesprächs­part­ner in Freud und Leid den Gläu­bi­gen in ihren Gemein­den zur Ver­fü­gung. Sie berei­ten lit­ur­gi­sche Fei­ern, wie Tau­fen, Trau­un­gen und Beer­di­gun­gen vor und orga­ni­sie­ren Feste, die das Gemein­de­le­ben berei­chern. „Sie sol­len das Gesicht der Kir­che vor Ort sein und zusam­men mit dem Pfar­rer und den Haupt­amt­li­chen leben­di­ge Seel­sor­ge­be­rei­che bil­den und zu einem akti­ven kirch­li­chen Leben vor Ort bei­tra­gen“, sag­te der Erzbischof.

Schick rief dazu auf, nicht über die feh­len­den Prie­ster und Haupt­amt­li­chen zu kla­gen: „Wenn unse­re Gläu­bi­gen eine Kir­che im Auf­bruch wer­den und die Getauf­ten aus ihren Gemein­den blü­hen­de Oasen des christ­li­chen und kirch­li­chen Lebens bil­den, dann wird es auch wie­der mehr und bes­se­re, fro­he­re und enga­gier­te­re Prie­ster geben.“ Er zitier­te Papst Fran­zis­kus, der dar­auf hin­weist, dass die Lai­en die rie­si­ge Mehr­heit im Got­tes­volk sei­en, für die die Min­der­heit der geweih­ten Amts­trä­ger tätig sein sol­len. Das Bewusst­sein der Iden­ti­tät und des Auf­trags der Lai­en in der Kir­che sei gewach­sen, aber „es blei­be Luft nach oben offen“.

Die Beauf­tra­gung von ehren­amt­li­chen Ansprech­part­nern soll, so Schick, der „geist­li­chen Wüsten­bil­dung“, beson­ders in den Gemein­den auf dem Land, ent­ge­gen­wir­ken und die Auf­ga­be des Pasto­ral­plans des Erz­bis­tums Bam­berg erfül­len, in dem es heißt: „Gemein­sam lei­sten Prie­ster, Dia­ko­ne, Ordens­leu­te und Lai­en, Haupt­amt­li­che und Ehren­amt­li­che Dienst für das Wach­sen des Rei­ches Got­tes in den Her­zen der Men­schen und in der Welt.“ Die Ver­net­zung der pasto­ra­len Tätig­kei­ten sei ein wich­ti­ger Schritt, damit Pfar­rei­en und Fili­al­ge­mein­den zu grö­ße­ren Seel­sor­ge­ein­hei­ten unter Lei­tung eines Pfar­rers zusam­men­ge­führt wer­den. „Kir­che im Auf­bruch ist eine Kir­che mit offe­nen Türen der Kir­chen und der Her­zen“, beton­te Erz­bi­schof Schick.