Segel­flug-Bun­des­li­ga beginnt am Wochenende

Friedhelm Lotte, Alexander Müller, Johannes Baier, Georg Baier, Heiko Hertrich, Wolfgang Clas, Martin Brühl, Lothar Schmidt. Vorne knieend Teamkapitän Andreas Baier.

Fried­helm Lot­te, Alex­an­der Mül­ler, Johan­nes Bai­er, Georg Bai­er, Hei­ko Her­trich, Wolf­gang Clas, Mar­tin Brühl, Lothar Schmidt. Vor­ne knie­end Team­ka­pi­tän Andre­as Baier.

An die­sem Wochen­en­de beginnt welt­weit die Sai­son der Segel­flug-Ligen. Für den amtie­ren­den Bun­des- und Welt­li­ga-Mei­ster LSG Bay­reuth heißt das: Auf­bruch zur Titelverteidigung.

Nach­dem die Bay­reu­ther im letz­ten Jahr in einem über Wochen span­nen­den Titel­kampf die Bun­des­li­ga-Mei­ster­scha­le und völ­lig über­ra­schend in der letz­ten Run­de auch noch die World League gewin­nen konn­ten, steht die Mann­schaft der Luft­sport­ge­mein­schaft nun vor der Her­aus­for­de­rung, die­se Titel zu ver­tei­di­gen. In der World League ist dies jedoch noch nie einer euro­päi­schen Mann­schaft gelungen.

Daher bemüht man sich am Bind­la­cher Berg die Sai­son­zie­le etwas klei­ner zu hal­ten: Unter die ersten fünf der Bun­des­li­ga und die ersten zehn der Welt­li­ga wol­len die Ober­fran­ken kom­men. Dies war auch in den Vor­jah­ren das Ziel der LSG. Wenn es dann aber zum Ende hin doch um die Spit­zen­plät­ze ging, war der Sie­ges­wil­le da – und so könn­te es auch in die­sem Jahr werden.

In den Segel­flug-Ligen geht es dar­um pro Wochen­en­de drei mög­lichst schnel­le Pilo­ten zu fin­den. Mög­lichst schnell heißt, dass sie in den besten 2,5 Stun­den ihrer Flü­ge eine größt­mög­li­che Strecke zurück­le­gen müs­sen. Da Segel­flug­zeu­ge ohne Motor flie­gen, müs­sen die Pilo­ten dabei immer wie­der auf­stei­gen­de Luft fin­den, um Höhe zu gewinnen.

Die Geschwin­dig­kei­ten der drei schnell­sten Pilo­ten eines Ver­eins wer­den addiert. Für den schnell­sten Ver­ein gibt es in der Bun­des­li­ga 20 Punk­te pro Wochen­en­de, in der World League 40. Der zweit­schnell­ste Ver­ein bekommt einen Punkt weni­ger, und so wei­ter. Jeder Ver­ein mit einer gül­ti­gen Wer­tung erhält jedoch min­de­stens einen Punkt.

Die Luft­sport­ge­mein­schaft hat eine gute Aus­gangs­po­si­ti­on, weil Bay­reuth in der Mit­te der wich­tig­sten deut­schen „Renn­strecke“ ent­lang von Thü­rin­ger Wald, Fran­ken­wald, Fich­tel­ge­bir­ge, Ober­pfäl­zer und Baye­ri­schem Wald liegt. Außer­dem ist die LSG das ein­zi­ge Bun­des­li­ga-Team, das seit Grün­dung der Liga 2002 in der Spit­zen­grup­pe dabei ist und hat sich mit der Zeit zahl­rei­che Tak­ti­ken für die ver­schie­de­nen Wet­ter­la­gen erarbeitet.

Da jeder Pilot star­ten darf, wo er mag und die Ergeb­nis­se über ein Inter­net-Wer­tungs­por­tal abge­gli­chen wer­den, war es 2006 mög­lich, neben der Bun­des­li­ga eine Welt­li­ga zu instal­lie­ren: Die Flug­da­ten wer­den ein­fach neben der natio­na­len Wer­tung zu einer zusätz­li­chen inter­na­tio­na­len Wer­tung hoch­ge­rech­net. Damit ist der Segel­flug die ein­zi­ge Sport­art über­haupt mit einer funk­tio­nie­ren­den welt­wei­ten Wer­tung nach Liga-System. Dass auch die Welt­li­ga-Mei­ster aus Bay­reuth kom­men – auch das muss sich in der neu­en Sai­son erneut beweisen.