Bericht von der Jah­res­haupt­ver­samm­lung der Bür­ger­initia­ti­ve pro Wie­sent­tal ohne Ost­span­ge (BIWO)

In der sehr gut besuch­ten Jah­res­haupt­ver­samm­lung der Bür­ger­initia­ti­ve pro Wie­sent­tal ohne Ost­span­ge (BIWO) im Gast­haus Egel­seer, Wie­sen­t­hau begrüß­te Vor­sit­zen­der Hein­rich Kat­ten­beck beson­ders Herrn Land­rat Her­mann Ulm, Bür­ger­mei­ster Bernd Drum­mer mit Gemein­de­rä­ten und Stadt-und Kreis­rä­te der SPD und den Grü­nen. Er dank­te für die Gruß­wor­te des Land­rats und Wie­sen­t­hau­er Bür­ger­mei­sters und freu­te sich zu hören, dass bei­de danach stre­ben in ihren Stel­lung­nah­men den teil­wei­se vier­spu­ri­gen Aus­bau auf zwei­spu­ri­gen Aus­bau zu reduzieren.

Ziel der BIWO ist mehr. Sie will mit fach­li­chen und sach­li­chen Stel­lung­nah­men an das BMVI errei­chen, dass die Ost­span­ge in den wei­te­ren Bedarf abrutscht oder was noch bes­ser wäre, dass die O‑OU Forch­heim ganz gestri­chen würde.

Auf die metho­di­sche Wei­ter­ent­wick­lung des Bewer­tungs­ver­fah­rens für den Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan (BVWP) 2030 ging der BIWO Vor­sit­zen­de dabei aus­führ­lich ein.

Kri­tik an der intrans­pa­ren­ten Nut­zen-Kosten-Ana­ly­se gab es in einem State­ment zum BVWP 2030 von Mar­kus Gan­se­rer (MdL der Grü­nen). Detail­liert begrün­de­te er, was die O‑OU Forch­heim für die Wei­ter­ent­wick­lung des BVWP 2030 bedeu­tet: „Es wer­den Wir­kun­gen von Ver­kehrs­in­fra­struk­tur­vor­ha­ben ermit­telt, bewer­tet, um auf die­ser Grund­la­ge über die Dring­lich­keits­ein­stu­fung zu ent­schei­den“. Es geht nicht nach dem Gieskan­nen­prin­zip und auch nicht nach der dring­li­chen Umset­zung durch polit­sche Macht­ver­hält­nis­se. Es sind Bewer­tungs­mo­du­le zu erfül­len, die da sind: Nut­zen-Kosten-Ana­ly­se, Umwelt- und natur­schutz­fach­li­che Beur­tei­lung, Raum­ord­ne­ri­sche Beur­tei­lung und städ­te­bau­li­che Beur­tei­lung. Und gemäß § 14b Abs. 1 UVPG (Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fungs­ge­setz) sind zukünf­ti­ge Ver­kehrs­we­ge­pla­nun­gen des Bun­des einer Stra­te­gi­schen Umwelt­prü­fung (SUP) zu unter­zie­hen. Die Gewähr­lei­stung einer ange­mes­se­nen Erreich­bar­keit von Regio­nen und hoch­wer­ti­ge Anbin­dun­gen an Zen­tren der Daseins­vor­sor­ge und der Wirt­schaft sind wich­ti­ge Bau­stei­ne inner­halb der Bun­des­ver­kehrs­we­ge­pla­nung. Bei der raum­ord­ne­ri­schen Beur­tei­lung geht es dabei nicht um mone­ta­ri­sier­ba­re Wir­kun­gen von Erreich­bar­keits- und Anbin­dungs­ver­bes­se­run­gen von Infra­struk­tur­pro­jek­ten. „Und da feh­len halt die Grund­la­gen und Struk­tu­ren für den Vor­dring­li­chen Bedarf zur Auf­nah­me in den BVWP 2030 für die O‑OU Forchheim“.

BIWO Vor­sit­zen­der Hein­rich Kat­ten­beck „Wir hof­fen, dass wir mit unse­ren fach­li­chen und sach­li­chen Argu­men­ten und mit unse­ren Stel­lung­nah­men und Alter­na­ti­ven für ein bes­se­res, nach­hal­ti­ge­res, natur­ver­träg­li­che­res, umwelt­schüt­ze­ri­sches, wirt­schaft­li­che­res und für den Kli­ma­schutz geeig­ne­te­res, zum Erhalt des EU geschütz­ten Natu­ra 2000 Gebie­tes, und für eine bes­se­re Lebens­qua­li­tät der Anwoh­ner, der Pend­ler, des Tou­ris­mus in der Frän­ki­schen Schweiz bezo­gen auf den Kli­ma­schutz und die Lärm­be­lä­sti­gung, das Pro­jekt O‑OU Forch­heim nur in den wei­te­ren Bedarf (WB) brin­gen können.

Am lieb­sten wäre es der BIWO, dass das Pro­jekt ganz aus dem BVWP 2030 gestri­chen wür­de. War­um? „Dann wären unse­re Kreis­tags­po­li­ti­ker end­lich gezwun­gen sich mit einer intel­li­gen­ten Alter­na­ti­ve für ein bes­se­res gesam­tes Ver­kehrs­kon­zept des öst­li­chen Land­kreis Forch­heim ein­zu­set­zen“ gei­ßel­te der BIWO Vor­sit­zen­de die der­zei­ti­ge fal­sche Vor­ge­hens­wei­se der CSU und Frei­en Wäh­ler, die auf „Teu­fel komm raus“ lie­ber auf den St. Nim­mer­leins­tag für die öst­li­che Süd­um­fah­rung Forch­heims im BVWP 2030 und 2045 har­ren und bauen.

Für ein bes­se­res Ver­kehrs­kon­zept des öst­li­chen Land­krei­ses Forch­heim argu­men­tier­ten und appel­lier­ten an den Land­rat mit Rede­bei­trä­gen Wolf­ram Welt­zer, Rei­ner Bütt­ner und Lisa Badum. Der Land­rat dank­te für die Anre­gun­gen und zeig­te sei­ner­seits Bestre­bun­gen auf für eine bes­se­re Ver­net­zung mit kür­ze­ren Takt­zei­ten des ÖPNV im öst­li­chen Land­kreis Forchheims.

Die Fach­vor­trä­ge von Hel­mut Schmitt, Kreis­vor­sit­zen­der des Lan­des­bund für Vogel­schutz und Chri­sti­an Kiehr, Orts­vor­sit­zen­der des Bund Natur­schutz Eber­mann­stadt, zeig­ten auf, war­um das EU geschütz­te Natu­ra 2000 Gebiet im Umwelt­be­richt (Dos­sier PRINS) als hoch ange­ge­ben ist und für den Erhalt und für die Lebens­grund­la­gen z.B. der Wie­sen­brü­ter so bedeut­sam ist.

Hed­wig Eis­mann leg­te einen posi­ti­ven Finanz­be­richt vor, der mit schwar­zen Zah­len abschloss. Die Kas­sen­prü­fer Ger­hard Koch und Roland Kraus testier­ten lücken­lo­se, ein­wand­freie Buch­hal­tung und emp­fah­len der Mit­glie­der­ver­samm­lung die Ent­la­stung der gesam­ten BIWO Vorstandschaft.
Am Mittwoch14.4. wer­den die Stel­lung­nah­men der vier Fach­be­rei­che zum BVWP 2030 im Gast­haus zur Eisen­bahn, Wie­sen­t­hau, verabschiedet.

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