Bür­ger sind auf­ge­ru­fen, ihren ersten Kuckuck-Ruf des Jah­res zu melden

Wie ändert sich das Ankunfts­ver­hal­ten des Zugvogels?

Bereits zum neun­ten Mal ruft der LBV ab sofort wie­der alle Bay­ern dazu auf, ihren ersten Kuckuck des Jah­res zu mel­den. Mit Hil­fe der Daten wol­len die Natur­schüt­zer her­aus­fin­den, ob sich die Ankunfts­zeit der Kuckucke als Anpas­sung an den Kli­ma­wan­del lang­fri­stig ver­än­dert. Der LBV unter­sucht mit­tels unter­schied­li­cher Metho­den die Grün­de für den Rück­gang des Kuckuck-Bestan­des in Deutsch­land. Bei die­sem gro­ßen For­schungs­pro­jekt kann jeder ganz ein­fach mit­ma­chen und im Inter­net unter www​.lbv​.de/​k​u​c​k​u​c​k​-​g​e​h​o​ert mel­den, wann und wo er sei­nen ersten Kuckuck gehört hat. Außer­dem zeigt eine Live-Kar­te die Ankunft der Kuckucke im Freistaat.

In den ver­gan­ge­nen bei­den Jah­ren betei­lig­ten sich bay­ern­weit jeweils über 5.500 Natur­freun­de an der Mit­mach­ak­ti­on. 2015 gin­gen dabei Kuckucks­mel­dun­gen aus 87 Stadt- und Land­krei­sen ein. „Die frü­he­sten Ankömm­lin­ge wur­den im Vor­jahr ab dem 30. März in den Land­krei­sen Neu­burg-Schro­ben­hau­sen, Rosen­heim, Fürth und Amberg-Sulz­bach gehört“, so die LBV-Bio­lo­gin Frie­de­ri­ke Her­zog. Die Haupt­an­kunfts­zeit der mei­sten baye­ri­schen Kuckucke lag zwi­schen dem 13. April und dem 3. Mai. Den aktu­el­len Stand, wann, wo und wie vie­le Kuckucke schon in wel­chen baye­ri­schen Land­kreis zurück­ge­kehrt sind, kann in den kom­men­den Wochen jeder live auf einer Kar­te im Inter­net verfolgen.

Deutsch­land­weit geht der Bestand des Kuckucks zurück. So war allein im Zeit­raum zwi­schen 1990–2013 ein Rück­gang von rund 15 Pro­zent zu ver­zeich­nen. Der LBV unter­sucht und erforscht des­halb die Bio­lo­gie der Vogel­art über sei­nen gesam­ten Lebens­zy­klus. „Wir sind der Mei­nung, dass ein Bün­del von ver­schie­de­nen Effek­ten im Brut­ge­biet, auf dem Vogel­zug und in den Über­win­te­rungs­ge­bie­ten zu die­sem Bestands­rück­gang füh­ren kann“, erklärt Her­zog. Inwie­weit auch der Kli­ma­wan­del dafür mit­ver­ant­wort­lich sein kann, möch­te der LBV mit der Samm­lung lang­jäh­ri­ger Daten­rei­hen zur Kuckucks­an­kunft im Brut­ge­biet unter­su­chen. „Denn eine even­tu­el­le zeit­li­che Ver­schie­bung zwi­schen der Ankunft des Brut­pa­ra­sits und sei­ner Wirts­vö­geln im Brut­ge­biet könn­te sich nega­tiv auf den Brut­er­folg des Kuckucks aus­wir­ken“, so die LBV-Biologin.

Zur Ret­tung des Kuckucks star­te­te der LBV Anfang 2013 auch ein gro­ßes, inter­na­tio­na­les Satel­li­ten-Tele­me­trie-Pro­jekt, das von der Deut­schen Gesell­schaft für Inter­na­tio­na­le Zusam­men­ar­beit (GIZ) geför­dert wur­de. Zudem unter­such­te Frie­de­ri­ke Her­zog mit Radio-Tele­me­trie-Sen­dern das Ver­hal­ten der Vögel im baye­ri­schen Brut­ge­biet. „Wir erfor­schen mit­tels zahl­rei­cher Metho­den die Grün­de für den Bestands­rück­gang, um anschlie­ßend dar­aus Schutz­maß­nah­men für den Kuckuck abzu­lei­ten“, so Frie­de­ri­ke Herzog.