Uni­ver­si­tät Bam­berg: Wie Kon­fir­man­den­ar­beit die Zivil­ge­sell­schaft in Euro­pa fördert

Symbolbild Bildung

Inter­na­tio­nal-ver­glei­chen­de Jugend­stu­die unter­sucht Nach­hal­tig­keit der Konfirmandenarbeit

Mit wel­chen Erwar­tun­gen gehen die Jugend­li­chen selbst in die Kon­fir­man­den­zeit? Was pas­siert nach der Kon­fir­ma­ti­on? Wirkt die inten­si­ve Vor­be­rei­tungs­zeit nach – und wenn ja, wie? Auf­schluss über die­se Fra­gen gibt ein inter­na­tio­nal-ver­glei­chen­des For­schungs­pro­jekt, in dem auch der Bam­ber­ger Pro­fes­sor Dr. Hen­rik Simo­jo­ki mit­wirkt. Der Inha­ber des Lehr­stuhls für evan­ge­li­sche Theo­lo­gie mit Schwer­punkt Reli­gi­ons­päd­ago­gik und Didak­tik an der Uni­ver­si­tät Bam­berg ist Teil des deut­schen Teams, das gemein­sam mit Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­lern aus neun euro­päi­schen Län­dern zu die­sen The­men forscht.

Mehr als 28.000 Kon­fir­man­din­nen und Kon­fir­man­den, über 4100 kirch­li­che und ehren­amt­li­che Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­te­rin­nen sowie 1635 Kon­fir­ma­ti­ons­grup­pen in Däne­mark, Deutsch­land, Finn­land, Nor­we­gen, Öster­reich, Schwe­den, der Schweiz sowie Polen und Ungarn haben anony­mi­sier­te Fra­ge­bö­gen für das For­scher­team aus­ge­füllt – zu Beginn und am Ende ihrer Kon­fir­man­den­zeit sowie auch zwei Jah­re danach. Das Pro­jekt über Jugend und Reli­gi­on ist damit eine der grö­ße­ren euro­päi­schen Jugendstudien.

Die Stu­die ermög­lich­te es den Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­lern erst­mals, empi­risch nach­zu­wei­sen, dass die Kon­fir­man­den­ar­beit Zusam­men­halt schafft, pro­so­zia­les Han­deln för­dert und zu ehren­amt­li­chem Enga­ge­ment anregt. Bei­spiel Zusam­men­halt: Ins­ge­samt gaben rund 77 Pro­zent der Jugend­li­chen an, in der Vor­be­rei­tungs­zeit eine gute Gemein­schaft erlebt und neue Freun­de gefun­den zu haben. Dabei gibt es durch­aus Unter­schie­de zwi­schen ver­schie­de­nen euro­päi­schen Län­dern. In Deutsch­land erfuh­ren 75 Pro­zent einen star­ken Gemein­schafts­sinn, in Schwe­den sogar rund 89 Pro­zent. „Zusätz­lich zum klas­si­schen Kon­fir­man­den­un­ter­richt gibt es immer mehr gemein­schafts- und erleb­nis­ori­en­tier­te Orga­ni­sa­ti­ons­for­men wie Kon­fi-Camps, die gezielt das Zusam­men­ge­hö­rig­keits­ge­fühl in der Grup­pe för­dern“, erklärt Hen­rik Simo­jo­ki das Ergebnis.

Für ihn ist dank der Stu­die klar: Die Kon­fir­ma­ti­on prägt das Leben der Jugend­li­chen nach­hal­tig und lei­stet einen wich­ti­gen Bei­trag für die Zivil­ge­sell­schaft. Nicht nur in Deutsch­land, son­dern in ganz Euro­pa. „Das weit ver­brei­te­te Kli­schee, man las­se sich nur wegen der Geschen­ke kon­fir­mie­ren und hake den Ter­min anson­sten ab, konn­te in unse­rer Stu­die empi­risch nicht bestä­tigt werden.“

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Stu­die und ihren Ergeb­nis­sen unter www​.uni​-bam​berg​.de/​u​n​i​v​e​r​s​i​t​a​e​t​/​a​k​t​u​e​l​l​e​s​/​n​e​w​s​/​a​r​t​i​k​e​l​/​d​e​t​a​i​l​/​N​e​w​s​/​k​o​n​f​i​r​m​a​t​i​on/