Kath. Land­volks­hoch­schu­le Feu­er­stein arbei­tet kon­ti­nu­ier­lich für Umweltschutz

Umweltbeauftragter Klaus Schwaab

Umwelt­be­auf­trag­ter Klaus Schwaab

Lan­ger Atem beim The­ma Nachhaltigkeit

Die Katho­li­sche Land­volks­hoch­schu­le Feu­er­stein arbei­tet kon­ti­nu­ier­lich für Umwelt­schutz. Das wur­de erneut mit der EMAS-Urkun­de belohnt.

(bbk) Für Hei­ner Neu­ner ist klar: „Wir soll­ten uns genau über­le­gen, was für eine Welt wir unse­ren Kin­dern über­las­sen wol­len.“ Wer das tue, wer­de an Umwelt­schutz nicht vor­bei­kom­men. Dem eige­nen Nach­wuchs eine mög­lichst hei­le Welt zu hin­ter­las­sen, müs­se für jeden Moti­va­ti­on sein, Kon­sum und Ener­gie­nut­zung zu hin­ter­fra­gen. Dass die von Neu­ner gelei­te­te Insti­tu­ti­on das tut, wur­de mit der Ver­lei­hung der EMAS-Urkun­de wie­der­holt bestätigt.

Seit mehr als 20 Jah­ren arbei­tet die Katho­li­sche Land­volks­hoch­schu­le Feu­er­stein in Eber­mann­stadt dar­an, die Öko­bi­lanz des Hau­ses zu ver­bes­sern. Die Anschaf­fung von Hack­schnit­zel­hei­zung, Pho­to­vol­ta­ik­tech­nik und Elek­tro-Tank­stel­le sind dabei Teil­aspek­te. Ergänzt wer­den sie durch die Bil­dung von Fahr­ge­mein­schaf­ten im Team, fleisch­freie Frei­ta­ge oder die Nut­zung von Recy­cling­pa­pier. Damit wol­le man ande­re inspi­rie­ren, sagt Hei­ner Neu­ner: „Wir haben jedes Jahr tau­sen­de Gäste. Und die sol­len von uns Anre­gun­gen für ihr eige­nes Umfeld mit­neh­men.“ Vor allem wol­le man die Men­schen in den länd­lich gepräg­ten Gebie­ten inspirieren.

Für die kon­ti­nu­ier­li­che öko­lo­gi­sche Arbeit wur­de das Bil­dungs­in­sti­tut der Erz­diö­ze­se Bam­berg erneut mit der EMAS-Urkun­de für geprüf­tes Umwelt­ma­nage­ment belohnt. „Es geht uns nicht dar­um, mit Ein­zel­ak­tio­nen viel Öffent­lich­keit zu bekom­men, son­dern mit vie­len klei­nen Schrit­ten am Ball zu blei­ben“, sagt Neu­ner. EMAS ist ein Abkür­zung für das eng­li­sche „Eco- Manage­ment and Audit Sche­me“ und ein frei­wil­li­ges Instru­ment der Euro­päi­schen Uni­on, das Unter­neh­men und Orga­ni­sa­tio­nen dabei unter­stützt, ihre Umwelt­lei­stung zu ver­bes­sern. Ein kom­ple­xer Manage­ment­plan muss regel­mä­ßig von unab­hän­gi­gen Umwelt­gut­ach­tern geprüft wer­den. Nur dann darf die Orga­ni­sa­ti­on sich mit der Zer­ti­fi­zie­rung schmücken. Das geprüf­te Umwelt­ma­nage­ment betreibt die Land­volks­hoch­schu­le seit 2008.

Aktu­ell arbei­tet Klaus Schwa­ab, Umwelt­be­auf­trag­ter für die Erz­diö­ze­se Bam­berg, mit den Mit­ar­bei­tern der Bil­dungs­ein­rich­tung an einer so genann­ten Beschaf­fungs­ord­nung. Beschaf­fung im Sin­ne von: „Alle Mit­ar­bei­ter über­le­gen gemein­sam, nach wel­chen Kri­te­ri­en ein­ge­kauft wer­den soll“, sagt Schwa­ab. So habe man gemein­sam beschlos­sen, mög­lichst regio­nal ein­zu­kau­fen, Pro­duk­te aus fai­rem Han­del zu prä­fe­rie­ren und auf Bio-Pro­duk­te zu set­zen. Ziel sei, das Nach­den­ken über umwelt­freund­li­che Lebens­wei­se an Mit­men­schen in Kir­che, Gesell­schaft und Wirt­schaft her­an­zu­tra­gen. Stets, sagt Schwa­ab, wer­de dar­auf geschaut, was preis­wert sei. „Das heißt aber auch, dass man sehen soll­te, was sei­nen – mög­li­cher­wei­se finan­zi­ell höhe­ren – Preis wert ist. Und die Umwelt ist es!“

Begei­stert, so sagen Neu­ner und Schwa­ab, habe sie die die 2015 erschie­ne­ne zwei­te Enzy­kli­ka von Papst Fran­zis­kus, Lau­da­to Si. „Dar­in erklärt der Papst Bestre­bun­gen für mehr Umwelt­ver­ant­wor­tung von einer Rand­auf­ga­be zu einem zen­tra­len The­ma“, sagt Schwa­ab. In Abschnitt 217 schrei­be Fran­zis­kus gar, Umwelt­schutz und damit die Bewah­rung der Schöp­fung sei Chri­sten­pflicht. In der Land­volks­hoch­schu­le stößt der Papst mit sei­nen Anre­gun­gen längst auf offe­ne Ohren. Trotz­dem: Auf den Lor­bee­ren aus­ru­hen wol­len sich Umwelt­be­auf­trag­ter Klaus Schwa­ab und Schul­lei­ter Hei­ner Neu­ner nicht: „Wir sind nie am Ende, son­dern immer am Anfang. Die Aus­zeich­nung ist eine Bestä­ti­gung für unse­re bis­he­ri­ge Arbeit, die uns dar­in bekräf­tigt, wei­ter­zu­ma­chen“, so Neuner.

Das Haus ist seit 2008 zer­ti­fi­ziert nach LQW (Ler­ner­ori­en­tier­te Qua­li­täts­te­stie­rung in der Wei­ter­bil­dung ) und EMAS sowie seit 2010 Bio­land-Gastro­part­ner. Es hat zahl­rei­che Aus­zeich­nun­gen für öko­lo­gi­sche Nach­hal­tig­keit erhalten.

Hen­drik Steffens