Erz­bi­schof Schick: „Was­ser ist Menschenrecht“

Symbolbild Religion

Erz­bi­schof Schick kri­ti­siert zum Welt­was­ser­tag die Ungleich­ver­tei­lung von Trink­was­ser und den Han­del mit Was­ser als Investitionsgut

(bbk) „Alle Men­schen müs­sen unge­hin­dert und jeder­zeit Zugang zu sau­be­rem Trink­was­ser haben.“ Das for­dert der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick anläss­lich des Welt­was­ser­tags am 22. März. Jeder sol­le sei­nen Was­ser­ver­brauch über­den­ken und sich für mehr Gerech­tig­keit bei der Ver­tei­lung von Was­ser ein­set­zen. „Zugang zu Was­ser ist Men­schen­recht“, stell­te Schick klar.

Schick for­der­te auf, „über den Was­ser­ver­brauch und die Ver­tei­lung von Was­ser in unse­rer Welt nach­zu­den­ken“. Welt­weit haben nach Schät­zun­gen der Ver­ein­ten Natio­nen rund 900 Mil­lio­nen Men­schen kei­nen Zugang zu sau­be­rem Trink­was­ser. Täg­lich ster­ben des­halb bis zu 1000 Kinder.

„Vie­le Men­schen haben auch kein gutes Leben, weil sie kilo­me­ter­weit lau­fen müs­sen, um an eine Was­ser­stel­le zu kom­men, wo sie Was­ser für ihren Lebens­be­darf und den ihrer Fami­li­en erhal­ten kön­nen“, sag­te der Erz­bi­schof. Auf sei­nen Rei­sen als Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz war Schick oft in Afri­ka. In der Part­ner­diö­ze­se des Erz­bis­tums Bam­berg, Thiés im Sene­gal, unter­stützt Erz­bi­schof Schick Pro­jek­te zur bes­se­ren Wasserversorgung.

Der Bam­ber­ger Ober­hir­te ver­ur­teilt vor allem das so genann­te Water-Grab­bing. Der Begriff bezeich­net den Kauf von was­ser­rei­chen Regio­nen durch pri­va­te Inve­sto­ren. Die zuneh­men­de glo­ba­le Ver­knap­pung von Süß­was­ser macht es zu einem lukra­ti­ven Anla­ge- und Han­dels­gut. „Was­ser ist zu einem luxu­riö­sen Inve­sti­ti­ons­mit­tel gewor­den. Es wer­den gro­ße Was­ser­flä­chen auf­ge­kauft, um damit Geld zu machen“, kri­ti­sier­te Schick. Die­se Form der Berei­che­rung sei aufs Schärf­ste zu ver­ur­tei­len, weil sie zula­sten der Armen gehe. „Was­ser ist das Grund­ele­ment für das Leben. Wer den Men­schen das Was­ser nimmt, nimmt ihnen das Leben.“

„Las­sen wir uns alle die­sen Welt­was­ser­tag zu Her­zen gehen“, for­der­te Schick auf. Man sol­le über sei­nen Was­ser­ver­brauch nach­den­ken, aber auch nach sei­nen Mög­lich­kei­ten poli­tisch Ein­fluss neh­men, damit durch inter­na­tio­na­le Geset­ze das Water-Grab­bing unter­bun­den wer­de. Es gebe zwar seit 2010 eine Reso­lu­ti­on der Voll­ver­samm­lung der UN, die jedem das Recht auf Was­ser zuspre­che. Sie sei aber eine unver­bind­li­che Absichts­er­klä­rung, die in Recht umge­setzt wer­den müsse.

Der Welt­was­ser­tag ist ein Ergeb­nis der UN-Kon­fe­renz für Umwelt und Ent­wick­lung 1992 und wird seit 1993 jähr­lich am 22. März began­gen. Er steht 2016 unter dem Mot­to „Was­ser und Arbeits­plät­ze“.